Zusammenfassung
Die Diagnose des einseitigen Exophthalmus ist nicht immer leicht, in den Anfangsstadien oft bei einmaliger Untersuchung unmöglich, da Asymmetrie des Gesichts, besonders der Orbitae, leicht einen solchen vortäuschen kann. In dem Anfangsstadium sind wir deshalb auf die Beobachtung des Fortschreitens der Erkrankung angewiesen, Diese ist exakt nur möglich mit Hilfe eines Exophthalmometers. Solche Apparate sind in größerer Anzahl konstruiert. Für klinische Zwecke scheint mir der Hertelsche (Zeiß-Jena) einfach in der Handhabung und genau genug in den Resultaten. Gemessen wird mit dem Instrument mit’ Hilfe einer geeigneten Spiegelvorrichtung der Abstand des Hornhautscheitels von der die äußeren Orbitalwinkel verbindenden Linie. Einmal gemessene Differenzen zwischen rechts und links um 1–2, ja 3 mm darf man keineswegs als pathologisch rechnen. Nur wenn sich bei Messungen, die alle 3 oder 6 Tage wiederholt werden, eine konstante Zunahme der Differenz ergibt, darf man von einem progressiven Exophthalmus sprechen, bleibt die Differenz aber konstant, wobei 1 mm durchaus innerhalb der Fehlergrenzen liegt, so betrachte man den Exophthalmus lieber zunächst als einen scheinbaren. Dabei erinnere man sich, daß einseitige Kurzsichtigkeit durch Langbau des Auges leicht einen Exophthalmus vortäuschen kann. Man wird also die Abwesenheit einer Myopie oder Anisometropie festzustellen haben.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Heine, L. (1921). Objektive Untersuchung. In: Die Krankheiten des Auges. Enzyklopaedie der Klinischen Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-91674-8_1
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