Peroxyde und Persalze

Zusammenfassung

Von den technisch angewandten Peroxyden spielen Bariumperoxyd und Wasserstoffperoxyd die Hauptrolle. Von diesen tritt in der Natur nur Wasserstoffperoxyd auf, und zwar in äußerst geringen Mengen in der Luft nach Gewittern, im Regen und Schnee (0,04–1 mg im Liter). Wasserstoffperoxyd wird zwar schon seit einigen Jahren technisch hergestellt, hauptsächlich zu Bleichzwecken für Elfenbein, Federn, Seide, in der Kosmetik zum Blondmachen von Haar, zum Auffrischen von alten Stichen und Bildern, es kam aber ausschließlich in der Form einer nur 3%igen Lösung in den Handel, die nicht einmal besonders haltbar war. Deshalb konnte Wasserstoffperoxyd mit anderen Bleichmitteln wie Chlorkalk, Hypochlorit nicht konkurrieren. Gezwungen durch den scharfen Wettbewerb des Natriumperoxyds und die technische Verwendung anderer Peroxyde (des Zinks und Magnesiums), hat man auch die Herstellung des Wasserstoffperoxyds verbessert, es kommt jetzt in konzentrierter Form und mit größerer Haltbarkeit in den Handel. Wo Wasserstoffperoxyd am Orte der Herstellung auch gleich verbraucht werden kann, ist es die billigste Quelle für aktiven Sauerstoff. Im Kleinhandel, in der Technik, Kosmetik usw. treten sehr häufig Persalze, z. B. Perborate mit 10%, oder Natriumperoxyd mit 20% aktivem Sauerstoff an seine Stelle. Natriumperoxyd ist wegen seiner Herstellung aus metallischem Natrium immer etwas teuer, es wird zum Teil noch zur Herstellung konzentrierter Wasserstoffperoxydlösungen verwendet. Wasserstoffperoxydlösungen bilden das Ausgangsmaterial für die übrigen Peroxyde und Persalze.