Zusammenfassung
Über die äußerlich sichtbaren Entwicklungsvorgänge während der Vorpuppen- und Puppenzeit ergaben mir Lebendbeobachtungen (25° C) folgendes. Wenn die Larven sich verpuppen wollen, verlassen sie den Futterbrei und kriechen an den Wänden des Zuchtglases hinauf. Sie stülpen momentan ihre Vorderstigmen aus, worauf innerhalb einer Stunde sich die Larvenhaut zu einem spindelförmigen Gebilde kontrahiert, an dem die Segmenteinschnitte nicht mehr erkennbar sind. Der Kopf ist eingezogen (Abb. 20). Der Deckel dorsal am Vorderende (operculum) nimmt etwa die vier ersten Segmente ein. Das Herz mit seinen Pericardialzellen ist noch gut sichtbar und zeigt deutlich seine Pulsationen. (Es ist in der Abb. 20 z.T. vom Fettkörper verdeckt.) Die Puppenhülle trägt natürlich alle Gebilde der Larvenhaut, da sie mit dieser identisch ist (Hakenkränze, Sinneswarzen). Die Vorpuppe ist nach drei bis vier Stunden bereits schwach bräunlich gefärbt. Während der folgenden Stunden obliterieren die Vorderenden der Tracheenstämme (die Hinterenden sind schwerer zu erkennen) und die vordere Queranastomose verschwindet. Die Tracheenstämme werden mehr seitlich gedrängt. Die vollständige Ausstülpung sämtlicher Imaginalscheiben von Kopf und Thorax geht etwa 12 Stunden nach der Ausstülpung der Vorderstigmen vor sich. Ich sah in wenigen Fällen, daß der Prozeß der Scheibenausstülpung momentan erfolgt, nach vorhergehenden Muskelkontraktionen des ganzen Körpers. Das Mundskelett wird dabei ausgestoßen. Das Wachstum und die Faltung der Beine, Flügel und Antennen ist bei Außenbeobachtung nur schwer zu erkennen.
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Strasburger, E.H. (1935). Die Puppe. In: Drosophila melanogaster Meig. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92298-5_3
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