Das Eindringen von Wanderwellen in Transformatoren

Zusammenfassung

Während man die Wicklung einer Maschine beim Eindringen von Wanderwellen noch einigermaßen als Leitung mit gegebenen Wellenwiderstand betrachten kann, ist beim Transformator die Verkettung zwischen den einzelnen Wicklungselementen selbst und zwischen diesen und dem Kern so stark, daß durch das Auftreffen einer Wanderwelle die Eigenschwingungen der Wicklung angestoßen werden und dann gedämpft aus-schwingen. In Abb. 263 ist z. B. die wechselseitige Verkettung von nur 4 Einzelspulen dargestellt: jede einzelne Spule besitzt außer ihrer Eigeninduktivität L _n noch eine Gegeninduktivität M _nm nicht nur mit der ihr benachbarten, sondern auch mit sämtlichen anderen Spulen; außerdem ist Kapazität (K _C ) zwischen den einzelnen Spulen und auch zwischen den Spulen und den geerdeten Teilen des Transformators (C) vorhanden. Ein derartiges Gebilde kann als Kettenleiter aufgefaßt werden und ist als solcher der Rechnung^l zugänglich; jedoch kann diese nur einen qualitativen Überblick über die verschiedenen Vorgänge geben, nicht aber eine ins einzelne gehende quantitative Beschreibung des zeitlichen Verlaufes von Strom und Spannung in der Transformatorwicklung beim Auftreffen einer Wanderwelle: dies kann nur der jeweils angestellte Versuch. Es soll daher auch auf eine eingehende Darstellung der Rechnung verzichtet, vornehmlich die qualitativen Zusammenhänge aufgezeigt und an Hand von Versuchen und graphischen Darstellungen näher erläutert werden¹.