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Die Differentialdiagnose

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Klinik der Lungentuberkulose
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Zusammenfassung

Seit wir gewohnt sind, uns des Tuberkelbacillennachweises im Sputum zu bedienen, scheidet ein großer Teil der Lungentuberkulosen für differentialdiagnostische Erwägungen aus. Es kommt indessen vor, daß eine Sputumuntersuchung gegen alles Erwarten positiv ausfällt. Das kann verschiedene Gründe haben. In der Literatur ist wiederholt über Rentenjäger berichtet worden, die sich Sputum offen Tuberkulöser zur Abgabe als eigenes beschafft haben. Uns ist der Fall eines Simulanten bekannt geworden, der sich ins Krankenhaus von seiner Frau ein bacillenhaltiges Sputum mitbringen ließ. Zweitens kommen immer wieder in den Untersuchungsstellen Verwechselungen vor, die die Diagnostik aufs schwerste irre führen können und auch irre geführt haben, weil der Gutachter sich auf dieses Resultat verließ. Ein Waisenknabe, der unzweifelhaft an Bronchiektasen litt, ist auf Grund eines einmaligen positiven Sputumbefundes, das höchst wahrscheinlich säurefeste Stäbchen, aber keine echten Tuberkelbacillen enthalten hat, 10 Jahre lang in Kinderheilanstalten und Krankenhäusern gehalten worden, weil man ihn mit seiner vermeintlichen Tuberkulose nicht anderweit unterzubringen wußte. Steht der positive Sputumbefund in unverständlichem Gegensatz zum klinischen Bilde, so kann es, notwendig werden, die Untersuchung eine Reihe von Malen zu wiederholen und den Kranken unter längere sorgfältige Beobachtung zu stellen. Die ärztliche Aufgabe hat sich im übrigen bei der offenen Lungentuberkulose, wie das in den vorhergehenden Kapiteln geschildert ist, mit besonderer Intensität der Frage der klinischen Form der Tuberkulose zu widmen, um aus ihr die Prognose und die therapeutische Indikation abzuleiten. Immerhin kann auch bei der offenen Lungentuberkulose aus dem klinischen Bilde die Aufgabe erhellen, nach komplizierenden Erkrankungen sowohl der Lungen wie auch anderer Organe oder nach komplizierenden Infekten zu fahnden.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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© 1944 Springer-Verlag OHG. Berlin

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Ulrici, H. (1944). Die Differentialdiagnose. In: Klinik der Lungentuberkulose. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92341-8_8

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