Zusammenfassung
Was ein Muskel ist, erscheint nicht nur Laien, sondern auch Biologen so selbstverständlich, daß man in den meisten Lehr- und Handbüchern auf eine Definition verzichtet hat. Der ursprüngliche Begriff „musculus“ (kleines Mäuschen) als einem fleischigen, bewegungsfähigen Körper ist aber wissenschaftlich im Laufe der Zeiten so erweitert worden, daß die Frage nicht zwecklos erscheint, welche Kriterien maßgebend waren, um dieses und jenes, manchmal recht mächtige, oft aber auch winzig kleine Gebilde als Muskel zu bezeichnen. Die Antwort wird dann ungefähr so lauten müssen: Muskeln nennt man in vielzelligen, tierischen Organismen alle aus strukturierten, relativ langen Fasern bestehenden Gebilde, welche intra vitam geeignet sind, sich auf äußere oder innere Zustandsänderungen hin in festgelegter Bahn zu verkürzen und wieder zu verlängern und dadurch zwei Punkte des Körpers einander reversibel zu nähern.
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Literature
Weber: Z. Elektrochem. 55, 511 (1951). — Siehe auch im gleichen Band (S. 490) die Arbeit von Werner Kuhn über Fäden aus hochpolymeren Stoffen, welche sich bei Säure-zusatz ungefähr mit der Kraft eines gereizten Muskels kontrahieren, aber sich erst bei Neutralisation wieder strecken. Auch bei den Actomyosinfäden mußte der Experimentator vor den Versuchen von Bozler und von Pobtzehl eingreifen, um die Erschlaffung herbeizuführen. Vielleicht wirkt die Neutralisation in den Versuchen von Kuhn nur als „Weichmacher“?
Braun u. Taugner: Pflügers Arch. 254, 310 (1952).
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© 1952 Springer-Verlag OHG., Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Bethe, A. (1952). C. Muskeln. In: Allgemeine Physiologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92567-2_14
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