Zusammenfassung
Zu den ältesten wissenschaftlichen Aufgaben der Elektrizitätswirtschaft gehören alle Ausgleichsprobleme. Im engeren Sinne verstand man darunter früher nur den Verbraucherausgleich, der entweder durch den Gleichzeitigkeitsfaktor oder den Verschiedenheitsfaktor ausgedrückt wurde. Sehr bald ging man daran, den tatsächlich gemessenen Ausgleich auch mathematisch zu erfassen. Immerhin waren die zahllosen Versuche in dieser Hinsicht so wenig ermutigend, daß Schneider-Schnaus 1 folgenden Standpunkt einnahmen:
„Es sind verschiedene Versuche gemacht worden, ihre („der Faktoren“, d. Verf.] rechnerische Abhängigkeit von der ‚relativen Benutzungsdauer‘(im Buche steht das Formelzeichen „t a “) und der Zahl der Abnehmer (im Buche steht „Z“) zu bestimmen. Das ist unter gewissen Annahmen (gleichartige Abnehmer und Dar-Stellung der Kurven als Rechtecke, Dreiecke usw.) mit Hilfe der Theorien der Wahrscheinlichkeitsrechnung möglich. Das Problem ist jedoch mathematisch schwer zu erfassen, da die wichtigste Voraussetzung der Wahrscheinlichkeitsrechnung die völlige Willkür des Eintretens der Ereignisse, nicht voll erfüllt ist Der Wert der Rechnungen hinsichtlich der Sicherheit der Ergebnisse ist noch: nicht geklärt. Wir wollen daher auf ihre Vorführung verzichten und auf die Literatur verweisen, durch deren Studium ein guter Einblick in die Dynamik der Belastungsverhältnisse gewonnen werden kann.“
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Literatur
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Frewer und Schendekehl S. 255, Anm. 1.
Dettmar: vgl. S. 252, Anm. 2.
Diese Voraussetzung ist allerdings für den Fall der Dettmarschen Rechteckverbraucher, den Frewer und Schendekehl ebenfalls behandeln, nicht erfüllt; in Abschn. B6 (S. 267 ff.) wird einer diesbezüglichen Kritik Raum gegeben.
Bergtold S. 252, Anm. 3.
Hartmeyer S. 252, Anm. 4.
Müller S. 253, Anm. 14.
Zum Beweis siehe beispielsweise Linder, A.: Statistische Methoden, S. 154ff. Basel: Birkhäuser 1951.
Die Zahlenwerte sind dem Buch von Linder S. 224 entnommen.
Vgl. S. 253, Anm. 14.
Vgl. S. 255, Anm. 1.
Vgl. S. 255, Anm. 1.
Vgl. S. 255 Anm. 1: Aufsatz Frewer-Schendekehl (dort S. 204).
Vgl. z. B. Schmetterer, L.: Entführung in die Mathematische Statistik S. 55. Wien: Springer 1956
oder Dörge, K.: Wahrscheinlichkeitsrechnung für Nichtmathematiker S. 95. Berlin: Walter de Gruyter & Co. 1947.
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© 1959 Springer-Verlag OHG., Berlin/Göttingen/Heidelberg
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Wolf, M., Junge, H. (1959). Die Ausgleichsprobleme. In: Belastungskurven und Dauerlinien in der elektrischen Energiewirtschaft. Enzyklopädie der Energiewirtschaft, vol 2. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-92758-4_9
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