Metallaquoionen

Zusammenfassung

Der Begriff Metallion wird oft für ein Metallion in wäßriger Lösung schlechthin verwendet. Wir bezeichnen eine gelöste Metallpartikel $M_{aq}^{z + }$ als Metallaquoion, wenn alle experimentelle Evidenz vorhanden ist, daß das Metallion ausschließlich mit Wassermolekeln in Kontakt ist. Gegenionen sind in diesem Fall entweder auch unabhängige hydratisierte Ionen, oder sie sind in Kontakt mit der Aquohülle des Metallaquoions. Wenn ein Gebilde aus Metallaquoion und definierter Anzahl von Gegenionen als eine Partikel betrachtet werden muß, so spricht man gewöhnlich von assoziierten Ionen, im speziellen also von einem Ionenpaar, wenn $(M_{aq}^{z + })({X^ - })$ vorliegt. Der Nachweis für die Existenz von Metallaquoionen läuft also darauf hinaus, zu zeigen, daß kein anderer Ligand als H₂O am Metallion koordiniert ist und ein Gegenion in einem Ionenassoziat durch eine Schicht von Wassermolekeln vom metallischen Zentrum getrennt ist. Grundsätzlich stoßen wir damit auf ein Problem der klassischen Elektrolytchemie, nämlich die Bestimmung der Anzahl von geladenen Teilchen in einer Lösung, und ein allgemeines Problem der Koordinationschemie, nämlich die Identifizierimg der Koordinationshülle eines Metallatoms.