Gesundheitsbewußtsein im Krankenhaus — Ergebnisse einer Brainwriting-Diskussion

Zusammenfassung

„Der Erfolg insbesondere der antihypertensiven Therapie und die Verbesserung der Prognose hängen wesentlich vom Krankheits- und Gesundheitsbewußtsein des Patienten und seiner Klinik ab“, darin waren sich Referenten und Diskutanten des von der Deutschen Liga zur Bekämpfung des hohen Blutdruckes veranstalteten Symposiums „Gesundheitsbewußtsein im Krankenhaus am Beispiel Hypertonie“, vom 6/7. Dezember 1991, im Herzzentrum NRW, Bad Oeynhausen, einig. Um Gesundheitsbewußtsein ist es in bundesdeutschen Krankenhäusern offenbar schlecht bestellt.

Neue Diskussionsform bringt neue Ideen

Neben einer kürzeren mündlichen Diskussion unmittelbar im Anschluß an jeden Vortrag, wurde am Ende des Symposiums eine neue Art der Diskussionsführung erprobt. “Brainwriting” heißt die Erweiterung des bekannten Prinzipes des “Brainstormings”: Es werden schriftlich offen formulierte Fragen verteilt. Auf jedem Blatt steht oben die Frage, darunter ist Platz für Ideen, Vorschläge, neue Lösungsstrategien jedes Einzelnen. Die Teilnehmer stehen dabei unter einem gewissen Streß; denn sie haben für die Beantwortung einer Frage jeweils nur drei Minuten Zeit. Dann erschallt der Ruf „Stop, tauschen“, des Diskussionsleiters Dr. Hermann Mannebach und die Teilnehmer widmen sich in der gleichen Zeit der nächsten Frage. Das ganze Prozedere war nach etlichen Stunden Vorträgen zwar für die Teilnehmer vergleichsweise anstrengender, als eine mündlich geführte Diskussion, doch unter dem Strich weitaus effektiver. Im Allgemeinen kommen bei mündlich geführten Diskussionen nur wenige Teilnehmer zu Wort. Nach dem Muster des Brainstormings werden unter dem Zeitdruck beim Einzelnen mehr Ideen frei. Da die Gedanken schriftlich und anonym festgehalten wurden, konnte jeder frei und ohne Gruppendruck seine Meinung äußern.