Zusammenfassung
In dem neoklassischen Wachstumsmodell einer Wirtschaft in der nur ein einziges Gut produziert wird, spielt ein Phänomen keine Rolle, das in der Realität von größter Bedeutung ist und das dem Beobachter der Entwicklung einer Volkswirtschaft sofort ins Auge fällt, der Strukturwandel. Dabei sollen unter einem Strukturwandel im Anschluß an Harms (1926) Veränderungen der Art und Weise verstanden werden, wie die verschiedenartigen Teile der Wirtschaft zu einem Ganzen verbunden sind. Die Implikationen dieser generellen Formel, die qualitative wie quantitative Beziehungen gleichermaßen in sich sdiließt (Wessels, 1933), wollen wir, wenn wir uns jetzt der Behandlung dieses Phänomens zuwenden, nicht in voller Breite diskutieren. Wir wollen unsere Überlegungen vielmehr aussdiließlich auf quantitative Veränderungen der Relationen der Teile zum Ganzen beschränken.
Vgl. zu diesem Kapitel auch den Aufsatz des Verfassers „Strukturwandel und harmonisches Wachstum. In: Theoretische und institutionelle Grundlagen der Wirtschaftspolitik. Theodor Wessels zum 65. Geburtstag, Berlin 1967.
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Literatur
Vgl. zu diesem Kapitel audi den Aufsatz des Verfassers „Strukturwandel und harmonisches Wachstum. In: Theoretische und institutionelle Grundlagen der Wirtschaftspolitik. Theodor Wessels zum 65. Geburtstag, Berlin 1967.
Vgl. H. Wold (1952), S. 107 f. und S. 259 f.; H. S. Houthakker (1957).
Die Auffassung Schmooklers (a.a.O., Kapitel 5), daß die Verminderung der Fortschrittsraten, die in den einzelnen Industriezweigen im Laufe ihrer Entwicklung zu beobachten ist, nicht durch eine Begrenzung der Fortschrittsmöglichkeiten im Sinne des Wolfschen Gesetzes der Fortschrittshemmung begründet sei, sondern ausschließlich durch die Tatsache der sinkenden partiellen Konsumneigungen, die eine Forschungsaktivität in einer alternden Produktionsrichtung weniger lohnend erscheinen lasse, halte ich nicht für zutreffend, sie ist zumindest einseitig. Man kann Schmookler entgegenhalten, daß dann, wenn es eine Begrenzung der Fortschrittsraten nicht gäbe, das Sinken der partiellen Konsumneigungen durch einen genügend hohen technischen Fortschritt ausgeglichen werden könnte. Die Abwendung der Forschungsaktivität auf andere Gebiete hin, kann aber wohl als ein Beweis dafür angesehen werden, daß doch gewisse Begrenzungen der Fortschrittsmöglichkeiten bestehen. Auf der anderen Seite ist es natürlich nicht ausgeschlossen, daß das Fortschrittspotential nicht mehr vollständig ausgeschöpft wird, wenn die Forschungsaktivität auf einem bestimmten Gebiet im Vergleich zu der auf anderen Gebieten weniger lohnend erscheint.
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Neumann, M. (1968). Strukturwandel in der Gleichgewichtsdynamik. In: Kapitalbildung, Wettbewerb und ökonomisches Wachstum. Heidelberger Taschenbücher, vol 40. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95058-2_3
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