Begleitende urologische Eingriffe bei gynäkologischen Operationen

Zusammenfassung

Die engen topographischanatomischen Beziehungen zwischen den weiblichen Geschlechtsorganen und den Harnorganen im kleinen Becken verlangen im Rahmen gynäkologischer Operationen gelegentlich auch operative Maßnahmen am Harntrakt. Bei den begleitenden urologischen Operationen kann es sich um elektive Eingriffe oder um eine nicht vorhersehbare, im Verlauf einer gynäkologischen Operation zwingend erforderliche Maßnahme handeln. Da die unvorhersehbare Intervention im Vergleich zur geplanten Operation am Harntrakt in der Regel unter ungleich ungünstigeren Verhältnissen erfolgen muß, ist eine präoperative urographische Beurteilung der Harnorgane bei allen Eingriffen im kleinen Becken angezeigt, wenn Befund und Sonographie eine Einbeziehung der harnableitenden Organe nicht ausschließen. Die sonographische Untersuchung zum Ausschluß oder Nachweis einer Harnabflußstörung deckt zwar Ektasien des Nierenhohlsystems auf, nicht aber Weitstellungen des distalen Uretersegmentes als Zeichen einer beginnenden Harnabflußstörung. Jede Harnabflußstörung verlangt die Lokalisation der ihr zugrunde liegenden Obstruktion sowie die Bestimmung ihres Ausmaßes zunächst mittels einer instrumentellen retrograden röntgenologischen Abklärung. Der dabei in die oberen Harnwege eingeführte Ureterenkatheter kann zur temporären Harnableitung belassen werden.