Zusammenfassung
Der Schlaganfall ist immer Folge, Komplikation und oft auch Endstadium einer cerebralen Gefäβschädigung. Die cerebrale Gefäßschädigung hinwiederum ist keineswegs ausschließlich auf Altersveränderungen der Gefäße allein oder auf eine allgemeine Gefäßerkrankung zurückzuführen; werden doch immer in zunehmendem Maße Apoplexien auch bei jüngeren Personen beobachtet, deren übriges Gefäßsystem noch weitgehend intakt ist. Wir glauben daher, daß noch andere Faktoren am Zustandekommen des vasculären Hirnschadens maßgeblich beteiligt sind und meinen, daß diese Faktoren von der Eigenart des Baues des Hirnkreislaufsystems und letzten Endes von der menschlichen Hirnentwicklung überhaupt bestimmt werden. Es besteht kein Zweifel, daß ein so hoch differenziertes Organ wie das menschliche Gehirn zu seiner Funktion auch einen ganz besonders spezialisierten Gefäβapparat braucht; hätte es diesen andererseits nicht, wäre die Hirnentwicklung überhaupt nicht denkbar. Wir glauben sogar, daß die progressive Cerebration, die Entwicklung des Gehirns aus der Tierreihe bis zum Menschen, die Spezialisierung des Gefäßapparates zur Voraussetzung hat. Der Hirnkreislauf beim Tier ist, wie die Untersuchungen von Hyrtl und Tandler zeigen, völlig anders als beim Menschen entwickelt. Die Blutversorgung geht hier vorwiegend über die A. maxillaris und eine Art Wundernetz. Beim Menschen hingegen führt die Carotis interna mit ihren Verzweigungen die Hauptblutmasse, wobei in ihre Strömungsgebiete eine Reihe von Regelmechanismen eingebaut sind, auf deren klinische Bedeutung neuerdings Bertha hingewiesen hat.
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Eichhorn, O. (1959). Pathophysiologische Untersuchungen zur Behandlung des cerebrovasculären Insultes. In: Kauffmann, F. (eds) Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin. Verhandlungen der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, vol 64. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96025-3_56
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Publisher Name: J.F. Bergmann-Verlag, Munich
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