Zusammenfassung
Rund ein Drittel des Lebens verbringen wir in einer anderen Welt. Für ein Drittel unseres Lebens tauchen wir in die geheimnisvollen Tiefen des Schlafes, aus denen wir nur kärgliche Trümmer von Traumerinnerungen an das Licht das Wachens retten. Was geht in diesem seltsamen Zustande vor? Was ist sein Wesen, sein Sinn und sein Ursprung? Wer hat sich solche Fragen nicht schon gestellt? Die meisten, die nicht von Berufs wegen mit den Funktionen des Organismus zu tun haben, kümmern sich wenig um diese, es sei denn, daß krankhafte Störungen in unliebsamer Weise die Aufmerksamkeit auf sie lenken. Aber die Rätsel von Schlaf und Traum haben wohl schon seit den ältesten Zeiten die grübelnde Phantasie der Menschen beschäftigt. Die Traumbühne, auf der das eigene Ich in ständig wechselnder Szenerie mit Lebenden und längst Verstorbenen agiert, hat schon den Wilden mit abergläubischen Schauern der Ehrfurcht erfüllt und war die Quelle für die Trennung von Leib und Seele in der Philosophie des Urmenschen. — Wir sind auch heute noch weit entfernt, den dunklen Vorhang heben zu können, aber die wissenschaftliche Forschung hat doch von verschiedenen Standpunkten aus da und dort einen Blick hinter die Kulissen zu werfen vermocht. Was wir dabei zu sehen bekommen, wollen wir im folgenden kurz zu schildern versuchen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Winterstein, H. (1932). Einleitung. In: Schlaf und Traum. Verständliche Wissenschaft, vol 18. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-98945-2_1
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