Synthese von Polypeptiden. XI

Zusammenfassung

Der Aufbau der Polypeptide aus den Aminosäuren und den halogenhaltigen Säurechloriden ist praktisch so leicht auszuführen, daß es lohnend schien, die Methode auf zahlreiche Fälle anzuwenden. Denn die Kenntnis sehr verschiedener Glieder der Klasse kann sowohl für das Studium der Abbauprodukte der Proteïne, als auch für deren spätere Synthese von Nutzen sein, da es nach den Beobachtungen von Abderhalden und mir²) möglich ist, mit Hilfe der Fermente die biologisch wertvollen Formen auszuwählen. Andererseits bieten die Polypeptide in noch höherem Maße wie die Kohlehydrate Gelegenheit, wichtige Schlußfolgerungen der Stereochemie zu prüfen, da bei den höheren Formen die Zahl der asymmetrischen Kohlenstoffatome sehr groß wird und außerdem die Gelegenheit zur Bildung und zur Aufspaltung von Piperazinringen ein neues Moment für die sterische Anordnung mit sich bringt. Ich habe deshalb viele jüngere Herren im hiesigen Institut an diesen Untersuchungen teilnehmen lassen und will die Resultate in größeren Abhandlungen, die eine abgekürzte Darstellung gestatten und doch den Anteil des einzelnen klar erkennen lassen, zusammenfassen.

Die vorhergehenden Abhandlungen finden sich in den Berichten d. d. chem. Gesellsch. 1903–1905.