Zusammenfassung
Ein Überblick über die Anschauungen und Lehren der meisten Psychologen zeigt uns eine sonderbare Beschränkung, soweit ihr Forschungsgebiet und ihre Mittel der Erkenntnis in Frage kommen. Es ist, als ob Erfahrung und Menschenkenntnis mit tieferer Absicht ausgeschlossen sein sollten, und als ob der künstlerischen, schöpferischen Anschauung, dem Erraten und der Intuition jede Geltung bestritten wäre. Während die Experimentalpsychologen Phänomene sammeln oder erzeugen, um Reaktionsweisen zu erschliessen, also eigentlich Physiologie des Seelenlebens betreiben, reihen andere alle Ausdrucks- und Erscheinungsformen in althergebrachte oder wenig geänderte Systeme ein. Dabei finden sie nun freilich jene Abhängigkeiten und Zusammenhänge in den Einzelbewegungen wieder, die sie in ihrem Schema der Seele von vorneherein angebracht hatten.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1930 J. F. Bergmann, München
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Adler, A. (1930). Die Individualpsychologie, ihre Voraussetzungen und Ergebnisse. In: Praxis und Theorie der Individual-Psychologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99710-5_1
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