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Das methodische Vorgehen

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Kriege ohne Grenzen
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Zusammenfassung

Durch das bisher Dargelegte ist deutlich geworden, dass regionale Konfliktsysteme bislang nur schwer analytisch und methodisch zu erfassen waren. Dies lag auch an der bisherigen Beschränkung auf entweder qualitative oder quantitative Methoden, die dieses Phänomen nur einseitig beleuchteten. In der vorliegenden Arbeit wird daher die Methode der „multi-value Qualitative Comparative Analysis“ (mvQCA) von Lasse Cronqvist verwendet, die die Komplexität von regionalen Konfliktsystemen aufgrund der Integration von qualitativen und quantitativen Elementen umfassend darstellen und analysieren kann. Die Methode mvQCA ist eine Weiterentwicklung der von Charles Ragin erdachten „Qualitative Comparative Analysis“ (QCA). Abgerundet wird die Untersuchung durch eine fallbezogene Interpretation der Ergebnisse der mvQCA mit Hilfe des Process-tracings. Die vorliegende Arbeit basiert somit auf einem Methodenmix von qualitativen und Diversitäts-orientierten Methoden.

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Notes

  1. 1.

    Im Zusammenhang mit einer QCA wird statt des Begriffs der unabhängigen Variablen der Begriff der Konditionen verwendet. Unabhängige Variablen liegen einem Verständnis von Kausalität zugrunde, das davon ausgeht, dass sie „unabhängig“, also ohne Verbindung zu ihrem Kontext, auf eine bestimmte abhängige Variable wirken. Problematisch dabei ist, dass dies in der Realität nicht zutrifft, da in sozialen Beziehungen nichts wirklich „unabhängig“ von seiner Umwelt ist. Bei Anwendung einer QCA spricht man deshalb von möglichen Konditionen, die innerhalb eines bestimmten Kontextes ein bestimmtes Ergebnis begünstigen (Cronqvist 2007: 35; Rihoux und Ragin 2004: 9).

  2. 2.

    Theorien mittlerer Reichweite sind in Abgrenzung zu universalen Theorien, die ein hohes Abstraktionsniveau haben, einen universalen Geltungsanspruch besitzen und somit „sehr weit reichend“ sind, und zu Mikrotheorien, die nur für ganz bestimmte Sachverhalte gelten und somit sehr „kurz reichen“, zu sehen. Sie beschäftigen sich mit Grundlagen der Forschung, die jedoch nicht immer und universal gültig sind. Zudem sind sie anwendungsorientiert (Cronqvist 2007: 64; Van Evera 1997: 7ff).

  3. 3.

    Siehe auch die detaillierte Beschreibung der Fälle im Anhang.

  4. 4.

    Streng genommen ist Multifinalität ein Unterphänomen von Äquifinalität.

  5. 5.

    Ausführlich hierzu (Berg-Schlosser et al. 2009; Cronqvist 2007; Ragin 1987; Ragin 2000; Rihoux 2003).

  6. 6.

    Ein logischer Ausdruck aus zwei Aussagen, die durch das logische Und mit einem * miteinander verbunden sind, sind wahr, wenn beide Teilaussagen des Ausdrucks wahr sind. Der Ausdruck A * B bedeutet also, dass sowohl Aussage A als auch Aussage B wahr sein müssen, damit der Ausdruck zutrifft.

  7. 7.

    Ein Ausdruck, der das logische Oder durch die Kombination mit einem + enthält, ist bereits dann wahr, wenn nur einer der beiden einbezogenen logischen Ausdrücke für sich wahr ist. Der Ausdruck A + B ist also wahr, wenn nur A wahr oder nur B wahr oder auch beide wahr sind.

  8. 8.

    Das logische Nicht wird durch das Symbol ¬ dargestellt und besagt, dass der negierte Wert einer Aussage wahr ist, wenn der Wert der Aussage falsch ist. Die Aussage ¬ a bedeutet also, dass a falsch und somit A wahr ist (dabei stehen Kleinbuchstaben für die Nicht-Existenz eines Faktors, Großbuchstaben für seine Existenz).

  9. 9.

    Zu dem Problem der fehlenden empirischen Vielfalt und der Verwendung von simplifying assumptions siehe Kapitel 3.2.2.

  10. 10.

    An dieser Stelle sei darauf verwiesen, dass die Boolesche Minimierung immer mit dem Computerprogramm durchgeführt werden sollte, da es genauer ist, als wenn dies von Hand geschieht.

  11. 11.

    Es gibt eine andere Weiterentwicklung von Charles Ragin selbst, Fuzzy-set QCA (fsQCA), die mit fuzzy Werten arbeitet, also mit Intervalldaten zwischen 0 und 1. Da diese jedoch in der vorliegenden Arbeit keine Anwendung findet, soll sie hier nicht näher erläutert werden.

  12. 12.

    Korrekterweise wird in einer mvQCA anstelle des Begriffs der Wahrheitstabelle der Begriff Konfigurationstabelle verwendet, da die Werte nicht mehr mit falsch/wahr angegeben werden, sondern auch von mehrwertiger nominaler oder ordinaler Art sein können (Cronqvist 2007: 68).

  13. 13.

    In diesem Fall wird von einem technisch bedingten Hauptimplikanten gesprochen (Cronqvist 2007: 93).

  14. 14.

    Kriterien zur Durchführung einer „guten“ QCA von A bis Z finden sich in (Schneider und Wagemann 2009: 398ff.).

  15. 15.

    Ausführlich zu Process-tracing siehe (George und Bennett 2005: 147ff., 205; Muno 2009: 125ff.; Tansey 2009; Van Evera 1997: 64ff.).

  16. 16.

    Wie bereits erwähnt, sollen diese Staaten nicht als Untersuchungseinheiten dienen. Stattdessen werden sie als Gewalträume aufgefasst, die räumlich und zeitlich von regionalen Konfliktsystemen betroffen sein können und in denen eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure interagieren.

  17. 17.

    Hier wird der systemische Charakter von regionalen Konfliktsystemen deutlich: Ändern sich einzelne Teilelemente des Systems, so zieht dies auch eine Veränderung anderer Teilelemente und folglich eine Veränderung des gesamten Systems nach sich (vgl. Ausführungen in Kapitel 2.4.1).

  18. 18.

    Diese sind: die lokale, die nationale, die regionale und die internationale Ebene.

  19. 19.

    Derartige Berichte sollten jedoch nicht unkritisch übernommen werden, da sie immer auch zum Agenda-setting bestimmter Themen und Konfliktfelder dienen. Zudem werden die Berichte durch Interessengruppen verfasst, die die Interessen bestimmter Akteure vorantreiben. Dies wird bei der Verwendung der Analysen im Blick behalten. Eine kritische Betrachtung der ICG-Berichte findet sich bei (Bliesemann De Guevara 2007).

  20. 20.

    Dabei ist von Bedeutung, dass vorhandene Daten leichter auf eine höhere Ebene aggregiert werden können als auf eine niedrige Ebene. So ist es eher möglich, staatlich aggregierte Daten auf eine regionale Ebene zu aggregieren als auf eine substaatliche Ebene (vgl. Coppedge 1999: 470).

  21. 21.

    Das UNDP gibt jährliche Human Development Reports heraus, in denen die Entwicklung der Länder durch länderbezogene Daten wie reales BIP in Kaufkraftparitäten in Dollar, Lebenserwartung bei der Geburt, Lesefähigkeit unter Erwachsenen und der Anteil der Kinder, die zur Schule gehen, zum Human Development Index (HDI) zusammengefasst werden.

  22. 22.

    Die Daten sind online über http://www.cidcm.umd.edu/mar/verfügbar.

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© 2013 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Ansorg, N. (2013). Das methodische Vorgehen. In: Kriege ohne Grenzen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-02529-8_3

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