Zusammenfassung
Die durch Nicht-Muslime geprägte westliche Islamwissenschaft des ausgehenden 19. und des 20. Jahrhunderts war in der Frage der Glaubwürdigkeit des Hadith meist sehr kritisch. Ignaz Goldziher (1850–1921) und Joseph Schacht (1902–1969), die beiden einflussreichsten Gelehrten auf diesem Gebiet, sprachen den Hadithen – auch denen, die in den kanonischen Sammlungen von al-Buḫārī, Muslim und anderen enthalten sind – pauschal jede Glaubwürdigkeit ab. Sie äußerten sich auch kritisch über die klassische islamische Hadith-Kritik und warfen ihr vor, dass sie sich meist nur an formalen Gesichtspunkten wie der Zuverlässigkeit der Überlieferer und der Lückenlosigkeit der asānīd orientiere und den Inhalt der Texte vernachlässige. Aus ihrer Sicht ist die islamische Hadith-Kritik für die Aufgabe, die sie eigentlich leisten sollte, nämlich die echten von den falschen Überlieferungen zu scheiden, ungeeignet. Diese negativen Einschätzungen bedürfen der Revision.
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Motzki, H. (2014). Die klassische islamische Hadith-Kritik im Licht der westlichen Islamwissenschaft. In: Wie glaubwürdig sind die Hadithe?. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-04379-7_4
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