Abstract
Der Beitrag diskutiert verschiedene Interpretationsmöglichkeiten einer Szene aus einem Jungenseminar. Theoretischer Ausgangspunkt ist eine an der Produktion und Aufhebung von Differenzen, Hierarchien und Einschränkungen interessierte Geschlechterforschung, die männlichkeitstheoretisch konkretisiert wird. Aus dem Fachdiskurs über geschlechterreflektierte pädagogische Arbeit mit Jungen werden drei Interpretationsfiguren rekonstruiert, deren Anwendbarkeit auf eine Szene aus einem Seminar mit Jungen getestet wird. Angesichts der festgestellten Uneindeutigkeit der diskutierten Szene fordert der Beitrag, dass in der Diskussion und Forschung zu Jungenarbeit verstärkt die Ambivalenz (mancher) pädagogischer Impulse berücksichtigt wird.
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Rieske, T. (2016). Alte, neue oder gar keine Männlichkeit?. In: Graff, U., Kolodzig, K., Johann, N. (eds) Ethnographie - Pädagogik - Geschlecht. Kinder, Kindheiten und Kindheitsforschung, vol 12. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07280-3_8
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