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Offener Verfassungsschutz für eine offene Republik. Zur administrativen Möglichkeit und demokratietheoretischen Notwendigkeit von Transparenz

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Verfassungsschutz

Part of the book series: Studien zur Inneren Sicherheit ((SZIS,volume 21))

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Zusammenfassung

Braucht man noch einen Verfassungsschutz? Diese Frage stellten sich Kommentatoren nach der Aufdeckung der Serienmorde eines neonazistischen Trios im November 2011. Die unter der Bezeichnung „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) firmierende gewalttätige Zelle hatte zwischen 2000 und 2007 zehn Morde begangen. Im „Verfassungsschutzbericht 2010“ konnte man indessen wie in den vorherigen Jahrgängen lesen: „Auch 2010 waren in Deutschland keine rechtsterroristischen Strukturen feststellbar“. Demnach hatte der Inlandsnachrichtendienst die Existenz der Gruppe nicht wahrgenommen. Diese Erkenntnis führte dazu, dass fortan die einleitend formulierte Frage häufig verneint wurde. Binnen kurzer Zeit sank das öffentliche Ansehen der Behörden für Verfassungsschutz auf einen Tiefpunkt, was für eine so bislang noch nicht bekannte Legitimationskrise stand und steht. In Medien, Politik und Öffentlichkeit fand sie mitunter in dezidierten Forderungen nach „Abschalten“ und „Auflösen“ ihren Ausdruck.

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Pfahl-Traughber, A. (2016). Offener Verfassungsschutz für eine offene Republik. Zur administrativen Möglichkeit und demokratietheoretischen Notwendigkeit von Transparenz. In: Lange, HJ., Lanfer, J. (eds) Verfassungsschutz. Studien zur Inneren Sicherheit, vol 21. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-09617-5_7

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