Zusammenfassung
Die Koalitionssituation ist bei den letzten Bundestagswahlen komplexer geworden, zudem konnte die vor der Wahl beliebteste Koalition (Schwarz-Gelb) aufgrund des Ausscheidens der FDP aus dem Bundestag nicht realisiert werden. Der Beitrag untersucht daher drei Fragestellungen: Erstens, hatten Koalitionspräferenzen Einfluss auf Wahlentscheidungen bei der Bundestagswahl 2013? Zweitens, wurden auf Basis einer Präferenz für Schwarz-Gelb Leihstimmen an die FDP vergeben und standen strategische Motive dahinter? Drittens, zu welchen Koalitionen wechselten die Personen, die vor der Wahl Schwarz-Gelb präferierten, und wie kann dieser Wechsel erklärt werden? Diese Fragen werden auf Basis der Daten der Rolling Cross-Section-Wahlkampfstudie mit Nachwahl-Panelwelle der German Longitudinal Election Study (GLES) untersucht.
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Durch die Verfügbarkeit von nur zwei Erhebungszeitpunkten (vor und nach der Bundestagswahl 2013) und die lange Feldzeit der Umfrage vor der Wahl kann nicht ausgeschlossen werden, dass eine Änderung der Koalitionspräferenz schon vor der Bundestagswahl eintrat.
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Bytzek, E. (2016). Die Rolle von Koalitionspräferenzen bei der Bundestagswahl 2013. In: Schoen, H., Weßels, B. (eds) Wahlen und Wähler. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11206-6_8
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