Zusammenfassung
Sexualisierte Werbung ist, obwohl im öffentlichen Raum noch immer präsent, nicht häufig Thema juristischer Diskussionen oder Anlass für Rechtsprechung. Der Beitrag gibt einen Überblick über die Normen, die in der Lage sind, sexualisierte Werbung zu erfassen, und stellt die einschlägige Rechtsprechung sowie Diskussionsansätze in der Literatur dar. Einige der Normen, aber auch die Argumentationsmuster der Rechtsprechung und der Literatur gründen auf offenen Rechtsbegriffen wie „Anstößigkeit“ und „Belästigung“, während Sexualisierung grundsätzlich als mittlerweile üblich und gesellschaftlich anerkannt gesehen wird und damit einhergehende Geschlechtsdiskriminierungen nicht erkannt werden. Um diese zunächst sichtbar und dann auch bekämpfbar zu machen, bedarf es einer Fokussierung – nicht auf Anstößiges und negativ von üblichen Darstellungen Abweichendes, sondern auf anhand von Hierarchisierungen erkennbare Diskriminierungen.
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Völzmann, B. (2017). Sex sells!?. In: Lembke, U. (eds) Regulierungen des Intimen. Geschlecht und Gesellschaft, vol 60. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-11749-8_16
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