Zusammenfassung
Im vorliegenden Beitrag steht die bisher wenig untersuchte biografische Relevanz von Männlichkeitsentwürfen für junge Sportler im Fokus. Grundlegend knüpfen die Betrachtungen an die soziale Konstruktion von Männlichkeit nach Connell sowie den männlichen Stereotyp im Sport an. Mittels der Dokumentarischen Methode werden Orientierungen zweier jugendlicher Leistungssportler in Bezug auf die Bedeutung von Männlichkeit rekonstruiert und unter Rückbezug auf den theoretischen Analyserahmen interpretiert. Die empirischen Rekonstruktionen verweisen insgesamt auf eine Ambivalenz und Konflikthaftigkeit von Männlichkeitsentwürfen, die abschließend diskutiert sowie als Ausgangspunkt für weitere Forschungen argumentiert wird.
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31 January 2019
Erratum zu:
H.-H. Krüger et al., Bildungskarrieren von Jugendlichen und ihre Peers an exklusiven Schulen, Studien zur Schul- und Bildungsforschung 62, https://doi.org/10.1007/978-3-658-13162-3
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Kreuz, S. (2016). Ambivalente Männlichkeitsentwürfe jugendlicher Leistungssportler. In: Bildungskarrieren von Jugendlichen und ihre Peers an exklusiven Schulen. Studien zur Schul- und Bildungsforschung, vol 62. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13162-3_9
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