Zusammenfassung
In der Einleitung wird das Buch in den Kontext der aktuellen Coaching Praxis gerückt. Anlässe und Treiber der Theoriebildung für Coaching werden dargestellt: Forschung, Weiterbildung und Coaching Praxis erweisen sich unterschiedlich wenn auch gleichermaßen interessiert. Zuerst geht es um die Vergewisserung über den Gegenstand, wovon wir sprechen, wenn wir über Coaching sprechen. Das Vorhaben des Buches wird erläutert und eine Übersicht der Gliederung des Gedankens gegeben.
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Notes
- 1.
Vgl. das Lehrbuch Coaching Science von Terry McMorris und Tudor Hale (2006) sowie den kleinen Aufsatz „Health und Wellness Coaching in Practice“ von Margaret Moore und Barrett McBride (2014), in dem die beiden den Diskussionsstand an der Harvard Medical School (nach ihrer Aussage im Gespräch mit dem Autor) zusammenfassen. Daraus sind entscheidende Impulse für das vorliegende Buch entstanden.
- 2.
Vgl. Michael Loebbert (2011).
- 3.
Interessanterweise werden für viele Forschungsprojekte unterschiedliche Praxisfelder wie Sport-Coaching, Personalentwicklung und Soziale Arbeit nicht voneinander abgegrenzt. Das zurzeit wahrscheinlich umfangreichste Forschungsvorhaben „Greatest ever …“ von Erik de Haan und Kolleginnen (vgl. Erik de Haan et al. 2013, de Haan und Page 2013) mit Rückmeldungen von 1100 Führungskräfte-Coaches bleibt bisher in Ergebnisaussagen sehr zurückhaltend und allgemein: Selbstwirksamkeitsüberzeugung des Klienten und eine zielorientierte Beziehungsgestaltung spielen eine Rolle für die Einschätzung der Wirksamkeit . Und selbst 1100 Rückläufe dürften nicht den Kriterien einer repräsentativen Stichprobe von weltweit mindestens 47.000 in Berufsverbänden organisierten Coaches im beruflichen Feld entsprechen (vgl. die globale Coaching-Studie von ICF und PricewaterhouseCoopers 2009 und 2013).
- 4.
Vgl. die Vielzahl der Veröffentlichungen von sogenannten Tool-Büchern.
- 5.
Nach Rückmeldungen von im Sportbereich tätigen Coaches bieten die in diesem Buch dargestellten Konzepte auch für sie eine hilfreiche Orientierung. Zugleich werden die Unterschiede zwischen traditioneller Trainingsarbeit und ihrer Innovation durch den Coaching-Ansatz deutlich.
- 6.
Nicht geeignet ist das Buch für Personen, die sich für Theorie nicht interessieren oder sie gar für unnötig halten.
- 7.
„Im Umriss“ – „kai typo“ (griechisch). Dieser Begriff wurde von Aristoteles (1999) in der Nikomachischen Ethik (1094b20) geprägt, um die Eigentümlichkeit praktischer Untersuchung zu beschreiben. Was das Handeln anbetrifft, das in seinen Freiheitsgraden und Unabwägbarkeiten keinen festen Naturgesetzen oder Logiken folgt, kann das Wissen nur „im Umriss“ dargestellt werden.
- 8.
In diese Richtung argumentiert auch Harald Geißler (2015).
- 9.
Original Englisch: „[…] there is nothing so practical as a good theory“ (Kurt Lewin 1951, S. 169).
- 10.
Für den deutschsprachigen Raum seien hier beispielhaft genannt Siegfried Greif (2008) und Astrid Schreyögg (2012). Eine Einführung für Coaching im beruflichen Bereich gibt auch der von mir herausgegebene Sammelband Professional Coaching – Konzepte, Instrumente, Anwendungsfelder aus dem Jahr 2013 (Michael Loebbert 2013).
- 11.
Dafür bietet der Text (mindestens) zwei Wege, zum einen, dem hoffentlich lesbaren Haupttext zu folgen, zum andern und für weitere Vertiefung den Anmerkungs- und Literaturapparat zu nutzen. Weiterhin finden Sie an vielen Stellen Querverweise, damit Sie, wenn Sie wollen, auch den Nebenwegen eines Argumentes folgen können.
- 12.
Ich gebrauche die Begriffe coachende Person und Coach gleichbedeutend in Bezug auf Coaching-Handeln. Dabei bitte ich die Lesenden, sich unter einem Coach nicht gleich eine beruflich ausschließlich als Coach tätige Person vorzustellen.
- 13.
„Think for yourself“, Beatles (1965); „Selber Denken“ (Immanuel Kant 1801); „Erkenne dich selbst“ (Orakelspruch von Delphi, nachgewiesen seit 547 v. Chr.).
Literatur
Aristoteles. (1999). Nikomachische Ethik (10. Aufl.). Berlin: Akademie Verlag.
Geißler, H. (2015). Wer sollte eigentlich bei der Bewertung von Coachingprozessen das erste und wer das letzte Wort haben? – Eine gegenstandskonstitutive Analyse. In H. Geißler & R. Wegener (Hrsg.), Bewertung von Coachingprozessen (S. 9–47). Wiesbaden: Springer.
Greif, S. (2008). Coaching und ergebnisorientierte Selbstreflexion. Theorie, Forschung und Praxis des Einzel- und Gruppencoachings. Göttingen: Hogrefe.
Haan de, E., & Page, N. (2013). Outcome report: Conversations are key to results. Coaching at Work, 8(4), 10–13.
Haan de, E., et al. (2013). Executive coaching outcome research: The contribution of common factors such as relationship, personality match and self-efficacy. Consulting Psychology Journal: Practice and Research, 10, 1–18.
ICF – International Coach Federation & PricewaterhouseCoopers. (2009). Global Coaching Client Study. www.coachfederation.org. Zugegriffen: 17. Juli 2014.
ICF – International Coach Federation & PricewaterhouseCoopers. (2013). 2013 Organizational Coaching Study. www.coachfederation.org. Zugegriffen: 17. Juli 2014.
Lewin, K. (1951). Problems of research in social psychology. In D. Cartwright (Hrsg.), Kurt Lewin: Field theory in social science. Selected theoretical papers. New York: Harper & Row.
Loebbert, M. (2011). Coaching-Wissen zwischen Forschung und Kunstlehre. In R. Wegener, A. Fritze, & M. Loebbert (Hrsg.), Coaching entwickeln. Forschung und Praxis im Dialog (S. 89–95). Wiesbaden: VS Verlag.
Loebbert, M. (Hrsg.). (2013). Professional Coaching. Konzepte, Instrumente, Anwendungsfelder. Stuttgart: Schäffer-Poeschel.
McMorris, T., & Hale, T. (2006). Coaching science. Theory into practice. Chichester: Wiley.
Moore, M., & Mc Bride, B. W. (2014). Health and wellness coaching in practice. In R. Wegener, M. Loebbert, & A. Fritze (Hrsg.), Coaching-Praxisfelder. Forschung und Praxis im Dialog (S. 42–51). Wiesbaden: Springer VS.
Schreyögg, A. (2012). Coaching. Eine Einführung für Praxis und Ausbildung (7. Aufl.). Frankfurt a. M.: Campus.
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Loebbert, M. (2017). Einleitung. In: Coaching Theorie. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-13944-5_1
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