Skip to main content

Die Übergangsentscheidung von der Schule zum Studium

  • Chapter
  • First Online:
Bildung und Ungleichheit in Deutschland

Zusammenfassung

Ob eine Person nach dem Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung ein Studium oder eine Ausbildung aufnimmt, lässt sich oftmals anhand des Merkmals vorhersagen, ob ihre Eltern akademisch gebildet sind oder nicht. Neben habituellen Studiengründen spielen auch rationale Entscheidungen und das Abwägen von Kosten, Nutzen und Erfolgswahrscheinlichkeiten eine Rolle. In diesem Beitrag werden die Ergebnisse einer qualitativen Untersuchung zu den Übergangsentscheidungen von acht Jugendlichen vorgestellt. Sie stehen kurz vor ihrem Abitur an einem beruflichen Gymnasium und haben in teilstandardisierten Leitfadeninterviews Auskunft über ihre Pläne nach der Schule gegeben. Obwohl fast alle Schülerinnen und Schüler ein Studium anstreben, ergeben sich Unterschiede in den Entscheidungsmustern der Jugendlichen. Beispielsweise entschieden sich die befragten Akademikerkinder eher früher und selbstverständlicher für ein Studium, wohingegen die Jugendlichen ohne akademisch gebildete Eltern eher Beratungsangebote in Anspruch genommen haben und konkrete Gründe für ein Studium angeben können.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 64.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 84.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    In dem vorliegenden Artikel wird sich vorrangig auf die Unterscheidung Akademikereltern vs. Nicht-Akademikereltern beschränkt. Da in der Literatur allerdings häufig noch differenziertere Unterscheidungen gemacht werden, kommt es insbesondere bei Zitaten vor, dass u. a. von Arbeiterschichten etc. die Rede ist.

  2. 2.

    Auf Studierende, die ohne HZB ein Studium aufnehmen, soll in diesem Artikel nicht eingegangen werden, da sie mit zurzeit unter 3 % nur einen geringen Anteil aller Studierenden ausmachen (vgl. Duoung und Püttmann 2014, S. 13 f.).

  3. 3.

    Der Rational Choice Ansatz, der sich allgemein betrachtet auch auf viele andere Entscheidungsprozesse anwenden lässt, fand nicht nur in den Sozialwissenschaften, sondern auch in den Bereichen Ökonomie und Politik großen Anklang. Die Theorie „verdankt ihre Erfolge der Tatsache, dass sie Phänomene auf ‚individualistische‘ Weise interpretiert, die auf den ersten Blick nicht in diesen Interpretationsrahmen passen“ (Boudon 2013, S. 4).

  4. 4.

    In der TOSCA-Studie 2002 („Transformation des Sekundarschulsystems und akademische Karrieren“) wurden 4730 Schülerinnen und Schüler des Abschlussjahrgangs aus 59 beruflichen und 90 allgemeinbildenden Gymnasien in Bezug auf Fachleistungstests, soziokulturellem Hintergrund und Persönlichkeitsvariablen untersucht (vgl. Watermann und Maaz 2006, S. 225 f.).

Literatur

  • Becker, R. (2009). Wie können „bildungsferne“ Gruppen für ein Hochschulstudium gewonnen werden? Eine empirische Simulation mit Implikationen für die Steuerung des Bildungswesens. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 61(4), 563–593. doi:10.1007/s11577-009-0081-6.

    Article  Google Scholar 

  • Becker, R. (2011). Warum bildungsferne Gruppen von der Universität fernbleiben und wie man sie für das Studium an der Universität gewinnen könnte. In Krüger, H.-H., et al. (Hrsg.), Bildungsungleichheit revisited. Bildung und soziale Ungleichheit vom Kindergarten bis zur Hochschule (2., durchges. Aufl., S. 223–235). Wiesbaden: VS Verlag. doi:10.1007/978-3-531-93403-7_12.

  • Becker, R., & Hecken, A. E. (2008). Warum werden Arbeiterkinder vom Studium an Universitäten abgelenkt? Eine empirische Überprüfung der „Ablenkungsthese“ von Müller und Pollak (2007) und ihrer Erweiterung durch Hillmert und Jacob (2003). Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 60(1), 3–29. doi:10.1007/s11577-008-0001-1.

    Article  Google Scholar 

  • Boudon, R. (1974). Education, Opportunity, and Social Inequality. Changing Prospects in Western Society. New York: Wiley.

    Google Scholar 

  • Boudon, R. (2013). Beiträge zur allgemeinen Theorie der Rationalität. Tübingen: Mohr Siebeck.

    Google Scholar 

  • Deißner, D. (2009). Die Architektur der Bildungsentscheidungen: Ein Ausblick. In Vodafone Stiftung Deutschland (Hrsg.), Transmission: Bd. 1. Zwischen Illusion und Verheißung: Soziale Mobilität in Deutschland. Düsseldorf: Vodafone Stiftung Deutschland. http://www.vodafone-stiftung.de/pages/presse/publikationen/subpages/ct_49998/index.html. Zugegriffen: 21. Apr. 2014.

  • Ditton, H. (2010). Selektion und Exklusion im Bildungssystem. In G. Quenzel & K. Hurrelmann (Hrsg.), Bildungsverlierer. Neue Ungleichheiten (S. 53–71). Wiesbaden: VS Verlag.

    Google Scholar 

  • Duong, S., & Püttmann, V. (2014). Studieren ohne Abitur: Stillstand oder Fortentwicklung? Eine Analyse der aktuellen Rahmenbedingungen und Daten. http://www.che.de/downloads/CHE_AP_177_Studieren_ohne_Abitur_2014.pdf. Zugegriffen: 21. Apr. 2014.

  • Hopf, W. (2010). Freiheit – Leistung – Ungleichheit. Bildung und soziale Herkunft in Deutschland. Weinheim: Beltz Juventa.

    Google Scholar 

  • Hurrelmann, K. (2010). „Unproduktives Freizeitverhalten“. In Vodafone Stiftung Deutschland (Hrsg.), Transmission: Bd. 3. Herkunft und Chance: Wege zu mehr Bildungsgerechtigkeit an Deutschlands Schulen. Düsseldorf: Vodafone Stiftung Deutschland. http://www.vodafone-stiftung.de/pages/presse/publikationen/subpages/ct_50000/index.html. Zugegriffen: 21. Apr. 2014.

  • Klein, M. et al. (2010). Soziale Disparitäten in der Sekundarstufe und ihre langfristige Entwicklung. In J. Baumert, K. Maaz, & U. Trautwein (Hrsg.), Bildungsentscheidungen (Themenheft). Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Bd. 12 (S. 47–73). Wiesbaden: VS Verlag. doi:10.1007/978-3.531-92216-4_3.

  • Krawietz, J., et al. (2013). Übergänge in der Hochschule. In W. Schröer, B. Stauber, A. Walther, L. Böhnisch, & K. Lenz (Hrsg.), Handbuch Übergänge (S. 651–687). Weinheim: Beltz Juventa.

    Google Scholar 

  • Kühne, S. (2006). Das soziale Rekrutierungsfeld der Lehrer. Empirische Befunde zur schichtspezifischen Selektivität in akademischen Berufspositionen. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 9(4), 617–631. doi:10.1007/s11618-006-0171-4.

    Article  Google Scholar 

  • Middendorff, E., Apolinarski, B., Poskowsky, J., Kandulla, M., & Netz, N. (2013). Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland 2012. 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks durchgeführt durch das HIS-Institut für Hochschulforschung. Berlin: BMBF. http://www.bmbf.de/pub/wsldsl_2012.pdf. Zugegriffen: 21. Apr. 2014.

  • Müller, W., & Pollak, R. (2010). Weshalb gibt es so wenige Arbeiterkinder in Deutschlands Universitäten? In R. Becker & W. Lauterbach (Hrsg.), Bildung als Privileg. Erklärungen und Befunde zu den Ursachen der Bildungsungleichheit (4., aktual. Aufl., S. 305–344). Wiesbaden: VS Verlag.

    Google Scholar 

  • Schindler, S. (2012). Aufstiegsangst? Eine Studie zur sozialen Ungleichheit beim Hochschulzugang im historischen Zeitverlauf. Mit einem Kommentar von Walter Müller. Düsseldorf: Vodafone Stiftung Deutschland. http://www.vodafone-stiftung.de/pages/thinktank/diskurs/presse/publikationen/subpages/aufstiegsangst_/index.html. Zugegriffen: 21. Apr. 2014.

  • Schindler, S., & Reimer, D. (2010). Primäre und sekundäre Effekte der sozialen Herkunft beim Übergang in die Hochschulbildung. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 62(4), 623–653. doi:10.1007/s11577-010-0119-9.

    Article  Google Scholar 

  • Schmidt, C. (2010). Auswertungstechniken für Leitfadeninterviews. In B. Friebertshäuser, A. Langer, & A. Prengel (Hrsg.), Handbuch Qualitative Forschungsmethoden in der Erziehungswissenschaft (3., vollständig überarb. Aufl., S. 473–486). Weinheim: Beltz Juventa.

    Google Scholar 

  • Scholz, M., et al. (2013). Das Anker-Peer-Programm – Studierende beraten Studierende. Zeitschrift für Beratung und Studium (ZBS), 8(4), 118–121.

    Google Scholar 

  • Timmermann, D. (2013). Pressekonferenz 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks. http://www.studentenwerk-karlsruhe.de/de/news/?page=1&id=1131. Zugegriffen: 21. April 2014.

  • Titz, C. (2014). Kampf gegen Lehrlingsmangel: Regierung will mehr Abiturienten arbeiten sehen. http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/wissenschaftsrat-empfiehlt-mehr-werbung-fuer-die-lehre-a-964100.html. Zugegriffen: 21. Apr. 2014.

  • Urbatsch, K. (2011). Ausgebremst. Warum das Recht auf Bildung nicht für alle gilt. München: Heyne.

    Google Scholar 

  • Watermann, R., & Maaz, K. (2006). Effekte der Öffnung von Wegen zur Hochschulreife auf die Studienintention am Ende der gymnasialen Oberstufe. Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, 9(2), 219–239. doi:10.1007/s11618-006-0019-y.

    Article  Google Scholar 

  • Wolter, A. (2011). Hochschulzugang und soziale Ungleichheit in Deutschland. http://heimatkunde.boell.de/2011/02/18/hochschulzugang-und-soziale-ungleichheit-deutschland. Zugegriffen: 21. Apr. 2014.

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Lea Domke .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2017 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

About this chapter

Cite this chapter

Domke, L. (2017). Die Übergangsentscheidung von der Schule zum Studium. In: Baader, M., Freytag, T. (eds) Bildung und Ungleichheit in Deutschland. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-14999-4_15

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-14999-4_15

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-14998-7

  • Online ISBN: 978-3-658-14999-4

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics