Skip to main content

„War on Drugs“ als Prototyp der angebotsorientierten Drogenkontrolle

  • Chapter
  • First Online:
Internationale Drogenpolitik

Part of the book series: essentials ((ESSENT))

  • 2989 Accesses

Zusammenfassung

In der Vergangenheit war die Verhinderung des Abzweigens „kontrollierter Substanzen“ aus der legitimen, pharmazeutisch-medizinischen Handelskette im Vordergrund der Drogenkontrolle gestanden, und die Begrifflichkeit der Single Convention spiegelt dies in gewisser Weise noch wider. Mit dem erwähnten Nachfrageboom nach kontrollierten Substanzen bildeten sich illegale Märkte heraus, die nun in den Fokus der Politik rückten. Besonders hoch war der Konsum in den USA und besonders groß die Besorgnis.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

eBook
USD 17.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 17.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Nach Angaben des UNODC lag der Kokaanbau im Jahr 2013 auf dem niedrigsten Niveau seit Mitte der 1980er Jahre (UNODC 2015, S. 50). Während das UNODC im Andenraum mit 120.800 Hektar Kokaanbau rechnet, führt das INL des State Department für das gleiche Jahr 140.000 Hektar an. Beide Quellen weisen dessen ungeachtet einen Rückgang der Anbauflächen aus. Einwände bezüglich der Nachhaltigkeit und der Übersetzung in ein tatsächlich vermindertes Kokainangebot wurden bereits angeführt (S. 4 dieses Textes). Übrigens weisen die Zahlen des UNODC und des INL seit Jahren immer wieder signifikante Abweichungen auf. Zum „Elend mit der Empirie“ bei diesem Thema vgl. u. a. Lessmann 2015. In der Forschungsabteilung des UNODC werden gegenwärtig methodologische Überlegungen angestellt, denen zufolge die Kokainproduktion nur mäßig zurückgegangen und möglicherweise sogar angestiegen ist.

  2. 2.

    Die Besprühungen wurden dort im Mai 2015 nach zwei Jahrzehnten schließlich gestoppt. Dadurch soll es zu einem Anstieg der Anbaufläche um 44 % – im Andenraum um 10 % – auf 132.300 Hektar gekommen sein (UNODC 2016, Annex 5). Die Besprühungen mit Glyphosat wurden im April 2016 wieder aufgenommen, allerdings nun vom Boden aus und nicht mehr aus der Luft.

  3. 3.

    Dieses Verhältnis gestaltet sich seit Jahrzehnten so. Das Zweijahresbudget des UNODC (2004 [2005]) lag bei 205,9 Mio. USD, das entspricht 102,9 Mio. USD pro Jahr: 0,8 % des US Drogen-Bundesbudgets (12,4 Mrd.) und knapp 10 % der Mittel, die dem INL zur Verfügung standen (1,1 Mrd.). Nur Weltpolizist Uncle Sam verfügt über ein solches Büro für internationale Drogenbekämpfung und Gesetzesvollzug im Außenministerium.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Robert Lessmann .

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2017 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

About this chapter

Cite this chapter

Lessmann, R. (2017). „War on Drugs“ als Prototyp der angebotsorientierten Drogenkontrolle. In: Internationale Drogenpolitik. essentials. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-15937-5_2

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-15937-5_2

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-15936-8

  • Online ISBN: 978-3-658-15937-5

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics