Zusammenfassung
Die Einführung des Sammelwerkes schildert, warum es belangvoll ist, Ebenen der Untersuchung von Migrations- und Niederlassungsvorgängen unterhalb des Nationalstaates zu entwerfen. Sie fragt dabei nach der Reichweite des Blicks auf das je spezifisch Lokale und unterstreicht das Erfordernis, eine Migrationsforschung zu betreiben, die Wert darauf legt, Relationen, Hierarchien und Wechselverhältnisse in gesellschaftlichen Näheverhältnissen und konkreten sozialen Praktiken offenzulegen – dabei aber immer das Handeln Einzelner oder die Mikrostrukturen in Meso- und Makrokontexte bzw. -strukturen zu fügen, um nicht im kleinen Untersuchungsfeld bei einer Tiefenbohrung mit vergrößertem Beobachtungsmaßstab den Bezug auf übergeordnete Perspektiven zu verlieren. Ansätze hierfür scheinen insbesondere die in den vergangenen Jahren verstärkt diskutierten Konzepte der ‚Migrationsregime‘ und des ‚Aushandelns von Migration‘ zu bieten.
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Notes
- 1.
Mein Dank für die wie immer sehr kompetente redaktionelle Bearbeitung der Beiträge des vorliegenden Sammelbandes gilt Kristina Jäger, Jutta Tiemeyer und Marisa Wenzel aus der Redaktion des Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) der Universität Osnabrück.
- 2.
Auf Überblicke über die Inhalte der einzelnen Beiträge kann an dieser Stelle verzichtet werden, weil alle Aufsätze über die jeweils beigegebenen Abstracts eine Zusammenfassung von Perspektiven und Positionen bieten.
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Oltmer, J. (2018). Einführung: Migrationsregime vor Ort und lokales Aushandeln von Migration. In: Oltmer, J. (eds) Migrationsregime vor Ort und lokales Aushandeln von Migration . Migrationsgesellschaften. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-18945-7_1
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