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Mixed Methods in erziehungswissenschaftlichen Studiengängen

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Triangulation und Mixed-Methods

Part of the book series: Studien zur Schul- und Bildungsforschung ((SZSBF,volume 76))

Zusammenfassung

Die Umsetzung von methodenpluralen Forschungsprojekten setzt Kompetenzen in qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden voraus. Ihre zunehmende Bedeutung in der erziehungswissenschaftlichen Forschung wirft die Frage auf, wie sich diese Entwicklung in der Methodenausbildung entsprechender Studiengänge spiegelt. Im Rahmen dieses Beitrags werden Resultate aus zwei Experteninterviews mit Dozierenden an je einer deutschen und schweizerischen Universität präsentiert, welche im Rahmen ihrer Lehrtätigkeit Mixed Methods auf der Bachelorstufe unterrichten. Mit Hilfe der Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT) wird die Implementierung der entsprechenden Lehrveranstaltungen als Prozess der Netzwerkgenese verstanden und es wird aufgezeigt, welche Akteure in den damit verbundenen Übersetzungsprozessen auftreten. Im einen Fall lässt sich ein bottom-up Prozess nachzeichnen, welcher stark an die Person des Dozierenden gebunden ist, während im anderen Fall ein top-down Vorgehen identifiziert wird, das mit entsprechenden Entscheidungen der Institutsleitung verbunden ist.

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Notes

  1. 1.

    Als Suchwort wurden die Begriffe „Mixed Methods“ und „Triangulation“ verwendet.

  2. 2.

    Bei einer Universität in Deutschland erfolgte vonseiten der kontaktierten Person auf die Interviewanfrage keine Reaktion, sodass sich die Untersuchung auf eine Hochschule in Deutschland und eine Universität in der deutschsprachigen Schweiz bezieht.

  3. 3.

    Bei den angebotenen Lehrforschungsprojekten liegt der Anteil an Mixed Methods-Themenstellungen bei neun Prozent.

  4. 4.

    Wobei an dieser Stelle offenbleiben muss, wie diese wenigen Veranstaltungen jeweils inhaltlich ausgerichtet sind und welche Inhalte die Begriffsbezeichnung Mixed Methods damit umfasst.

  5. 5.

    Während sich spätere Ansätze der ANT mit der Netzwerkbildung innerhalb von Netzwerken sowie mit materiellen Praktiken, die zur Netzwerkgenese und -stabilisierung beitragen, auseinandersetzen (Fenwick 2011, S. 1, 4; siehe hierzu z. B. Law und Hassard 1999), fokussiert der frühe Ansatz auf die Mechanismen und Prozesse, die zur Entstehung von Netzwerken führen.

  6. 6.

    Weitere mögliche Personen mit einem ähnlich spezifischen Expertenwissen, die in einem nächsten Schritt befragt werden könnten, wären beispielsweise Modulverantwortliche, Hilfskräfte oder Studierende, aber auch andere Personen, die an den jeweiligen Instituten arbeiten oder unterrichten und daher mögliche Auswirkungen im Zusammenhang mit der Einführung der Lehrveranstaltung wahrgenommen haben. Für diese müsste der verwendete Leitfaden jeweils in Hinblick auf ihre Rolle, aber auch basierend auf den schon vorhandenen Informationen angepasst werden.

  7. 7.

    Eindeutig zu benennen ist die Veranstaltung auf Grundlage der Informationen aus dem Interview nicht.

  8. 8.

    Anhand der aktuell vorliegenden Ausschreibung für die Stelle der Dozentin wird deutlich, dass die Stelle unbefristet mit einer neuen Person besetzt werden soll. Zu vermuten ist somit, dass es sich auch bei der Stelle der Dozentin um eine unbefristete Anstellung handelt. Dies verdeutlicht, dass das Stadium der mobilization zum einen die Verankerung in der Prüfungsordnung umfasst und zum anderen durch die Verbindung mit einer unbefristeten Stelle erfolgt.

  9. 9.

    Diese Annahme bestätigen auch die Entwicklungen im Kontext der Etablierung der dritten Mixed Methods-Veranstaltung, welche im Rahmen dieser Untersuchung in einem ersten Schritt identifiziert wurde. Sie ist kein expliziter Bestandteil der Analyse, kann aber an dieser Stelle doch erkenntnisgewinnend herangezogen werden: Die Veranstaltung wurde von einem Dozenten an einer Universität im Studiengang Erziehungswissenschaften angeboten, war jedoch – wie im ersten Fall – ebenfalls nicht in der Prüfungsordnung verankert. Nach dem Wechsel des Dozenten an eine andere Hochschule wurde die Veranstaltung nicht fortgesetzt, sodass dieses Netzwerk zusammengebrochen ist.

  10. 10.

    Bei der Recherche über die elektronischen Vorlesungsverzeichnisse der Universitäten ließ sich jedoch nicht ermitteln, inwieweit Mixed Methods einen curricularen Bestandteil anderer (Methoden-)Veranstaltungen darstellt. Auch besteht die Möglichkeit, die Methodenausbildung in anderen geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern auf eigenständige Mixed Methods-Lehrveranstaltungen hin zu untersuchen.

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Rennert, C., Rüger, S., Beeli-Zimmermann, S. (2019). Mixed Methods in erziehungswissenschaftlichen Studiengängen. In: Lüdemann, J., Otto, A. (eds) Triangulation und Mixed-Methods. Studien zur Schul- und Bildungsforschung, vol 76. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24225-1_10

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