Die systematische Anordnung der Lungenvenen

Zusammenfassung

In der Regel münden rechts und links je zwei Lungenvenen, V. pulmonalis cranialis (superior) und caudalis (inferior) in den linken Vorhof ein, die aber nur ein sehr kurzes Endstück besitzen, so daß bei Verlagerung der Einmündung von Ästen vorhofwärts bis zu 4 Venen auf der einen oder anderen Seite in den Vorhof einmünden. Meist führt die obere Lungenvene das Blut des Oberlappens bzw. auch des Mittellappens, die untere Vene das Blut des Unterlappens, doch kommen besonders bei nicht vollständig einschneidenden Lappenspalten (s. S. 83) Abweichungen von dieser Regel vor. Die obere Lungenvene liegt im Hilus ventral und dabei caudal von der Arterie, die untere dagegen dorsal und caudal vom Bronchus. Entsprechend dem radiären Verlauf der Venen zum Vorhof (s. S. 195, Abb. 176) überkreuzen die aus den Stämmen hervorgehenden Äste die Bronchi und die Arterien teils schon im Hilus, teils im Lungenkern, so daß sie sich den Bronchi meist nur für ein kurzes Stück anlegen und diese dabei schräg über kreuzen. Häufig durch den Teilungs winkel eines Bronchus oder einer Arterie hindurchziehend liegen die Venen immer zwischen zwei Bronchi mit den begleitenden Arterien, so daß jede Vene Blut aus dem Verzweigungsgebiet zweier entsprechend großer Arterien aufnimmt und das Blut jeder Arterie durch zwei Venen abfließt. Backmann hat dieses Prinzip für die Beziehung der segmentalen Arterien zu den Venen erkannt, und da seine Sublobi vielfach mit Segmenten zusammenfallen, spricht er von Vv. intersublobares.