Zusammenfassung
Der als Ehrenfels-Kriterium bekannte Satz kann als Leitmotiv auch jene Gedankengänge anführen, die zum Verständnis komplexer medizinischer Abläufe erforderlich sind. Das Sammeln von Daten, Details und Statistiken bleibt eine unbestrittene Notwendigkeit, wird aber erst sinnvoll, wenn über ein Ordnungsprinzip aus Teilen ein Ganzes, aus einem Haufen loser Bausteine ein funktionsfähiges Bauwerk erwächst. Die Elemente Kraft und Stoff formten das vergangene Weltbild. Das eigentlich Verbindende aber, jenes Element, das Energie und Materie erst sinnvoll zusammenwirken läßt, das Phänomen der Organisation, hat eben erst begonnen, unsere Vorstellungswelt zu reformieren. Die Ganzheit, die wir suchen und deren Strukturen wir analysieren, repräsentiert sich stets als System und gehorcht den Gesetzmäßigkeiten einer offenen Ordnung, deren tragende Säulen Informationsübermittlung und Schaltprinzipien bilden. Grundlegendes dazu verdanken wir dem jungen Wissensgebiet der Kybernetik (Wiener 1969), die als Wissenschaft der Steuermechanismen bezeichnet werden kann. In Verbindung mit den Systemgesetzen eröffnet sie Erkenntnisse, die in ihrer Elementarität so herausragend sind, daß Maruyama (1978) nicht zu Unrecht die Einführung biokybernetischen Denkens als den größten Bewußtseinsschritt bezeichnet hat, den die abendländische Welt seit den alten Griechen aufweisen kann.
„Ein Ganzes ist mehr als die Summe seiner Teile“.
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© 1989 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Tilscher, H., Eder, M. (1989). Einleitung. In: Der Wirbelsäulenpatient. Manuelle Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-00965-9_1
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