Zusammenfassung
Das vorliegende Kapitel zeigt die Herleitung einer Konvergenzaussage innerhalb der neoklassischen Wachstumstheorie. In diesem Modellrahmen kann formal die Hypothese von sich angleichenden Produktivitätsniveaus abgeleitet werden. Dabei stützt sich das Modell auf eine sich verlangsamende Dynamik der Ökonomien auf ihrem Weg zu einem (sehr) langfristigen Gleichgewicht. In Abschnitt 2.1 wird zunächst das einfachste Konvergenzmodell, wie es sich aus dem neoklassischen Wachstumsmodell mit fixer Sparquote (Solow-Modell) ergibt, vorgestellt. Die grundlegenden Hypothesen der sogenannten „absoluten Konvergenz“ bzw. der „bedingten Konvergenz“ können damit aufgestellt werden. In Abschnitt 2.2 kommen die Modifikationen des Modells, wie sie sich aus einer zinsabhängigen Sparentscheidung ergeben (Ramsey-Cass-Koopmans-Modell), zur Sprache. Im zentralen Abschnitt 2.3 wird ein Ausdruck für die Geschwindigkeit, mit der die Ökonomien konvergieren, abgeleitet und die sogenannte Konvergenzgleichung aufgestellt, welche einen (negativen) Zusammenhang zwischen anfänglichem Einkommen und nachfolgendem Wachstum herstellt. Diese Gleichung stellt eine testbare Hypothese dar, deren empirische Evidenz in späteren Kapiteln erörtert wird. In diesem Zusammenhang wird auch die Dauer des Anpassungsprozesses eine Rolle spielen. Abschnitt 2.4 diskutiert einige Erweiterungen des Modells: Zunächst werden verschiedene Arten des Produktionsfaktors Kapital differenziert, dann Faktormobilität in das Modell eingeführt und schließlich das Modell so modifiziert, daß langfristig endogenes Wachstum möglich ist. Auch hier wird wieder der jeweilige Wachstums- und Konvergenzprozeß erörtert. Abschnitt 2.5 faßt das Kapitel zusammen.1
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Schmidt, H. (1997). Neoklassische Konvergenztheorie. In: Konvergenz wachsender Volkswirtschaften. Wirtschaftswissenschaftliche Beiträge, vol 152. Physica, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-01590-2_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-662-01590-2_2
Publisher Name: Physica, Heidelberg
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