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Schädigungen der peripheren Nerven

  • Chapter
Neurologie

Part of the book series: Springer-Lehrbuch ((SLB))

  • 297 Accesses

Zusammenfassung

Läsionen einzelner peripherer Nerven haben meist eine mechanische Ursache, vor allem Druck, Quetschung oder Zerrung des Nerven, die akut und einmalig oder chronisch bzw. wiederholt einwirkt. Seltener sind Stich- oder Schnittverletzungen und Zerreißungen von Nerven oder Wurzeln. Bei Luxationen und Frakturen sind die peripheren Nerven in doppelter Hinsicht gefährdet: Sie können bei dem Trauma primär lädiert werden, oder aber es entwickelt sich im Abstand von Wochen, Monaten und selbst Jahren, wenn der Nerv durch Kallusbildung, Narbenzug oder Beanspruchung in abnormer Lage sekundär geschädigt wird, eine Spätlähmung.

Die wichtigsten Gelegenheiten sind Unfälle und chronische Zerrung oder Druckeinwirkung bei bestimmten Tätigkeiten (sog. Berufs- oder Beschäftigungslähmungen). Die mechanische Schädigung wird nicht selten durch einen allgemeinen Faktor begünstigt, so z. B. eine Drucklähmung im tiefen Koma, während einer Narkose, oder eine Beschäftigungslähmung durch Diabetes oder chronischen Alkoholabusus.

Eine Sondergruppe sind iatrogene Läsionen durch unsachgemäße Injektionen, Operationen, unachtsame Lagerung des Patienten und durch falsch angelegte Verbände, Gipsverbände und Schienen. Iatrogene Nervenläsionen kommen im Zusammenhang mit der Osteosynthesebehandlung vor. Die Prognose dieser iatrogenen Monoparesen ist gut. Weniger gut ist sie bei iatrogener Schädigung durch unsachgemäße Lagerung, Schienung oder schlecht sitzende Gipsverbände, zumal diese Lähmungen oft zu spät erkannt werden.

Zu den schwierigeren Aufgaben des Neurologen als Konsiliarius gehört es, bei bereits chirurgisch versorgten Traumapatienten zu überprüfen, ob periphere Nervenläsionen vorliegen. Oft sind die betreffenden Extremitäten eingegipst, in Extensionsverbänden gelagert oder durch externe Osteosynthese fixiert. Bei solchen Patienten kann es unmöglich sein, die Funktion bestimmter Nerven zu überprüfen. Die Kenntis der Anatomie und Physiologie erlaubt es oft dennoch, anhand weniger untersuchbarer Funktionen eine Aussage über Schädigung oder Intaktheit einzelner Nerven zu machen.

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© 2001 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Poeck, K., Hacke, W. (2001). Schädigungen der peripheren Nerven. In: Neurologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-08947-7_31

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  • Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg

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