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Epidemiologie und Prävention von gastrointestinalen Infektionen

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Praktische Krankenhaushygiene und Umweltschutz

Zusammenfassung

Über die Häufigkeit nosokomialer gastrointestinaler Infektionen ist relativ wenig bekannt, wahrscheinlich aber sind sie häufiger, als man annimmt, weil insbesondere virale Infektionen meist nicht diagnostiziert werden, andererseits aber auch nichtinfektiöse Ursachen zu Durchfällen führen können. Verschiedene Mikroorganismen verursachen Diarrhöen, aber nicht in jedem Falle handelt es sich auch um eine übertragbare Form. Man muß nämlich zum einen zwischen Erregern unterscheiden, die ihre Krankheitssymptome durch die Produktion von Toxinen, die bereits mit der Nahrung aufgenommen werden, auslösen. Dazu gehören C. perfringens, C. botulinum, S. aureus und B. cereus. Die Kontrolle dieser Infektionen — besser Intoxikationen — kann allein über eine hygienisch einwandfreie Behandlung von Lebensmitteln erreicht werden (s. Kap. 39, S. 611). Auf der anderen Seite gibt es sowohl mit Lebensmitteln als auch von Mensch zu Mensch übertragbare Formen von Diarrhö, die eigentlich infektiösen Gastroenteritiden. Als Erreger kommen insbesondere die sog. Enteritissalmonellen, Shigellen, C. jejuni, E. coli, Rotaviren und C. difficile in Frage.

Die klinische Symptomatik schwankt von leichten Durchfällen bis zu schwersten schmerzhaften Diarrhöen mit oder ohne Fieber, aber auch völlig asymptomatische Verläufe kommen vor. Ob und, wenn ja, in welchem Ausmaß es zu einer manifesten klinischen Erkrankung nach Aufnahme eines Enteritiserregers kommt, ist u. a. abhängig von prädisponierenden Wirtsfaktoren, wie z. B. Achlorhydrie oder Antibiotikatherapie. Aber auch Personen ohne spezielle Risikofaktoren können bei Aufnahme hoher Keimzahlen erkranken. Da man exakte Inkubationszeiten nicht angeben kann, ist es nicht immer leicht zu bestimmen, ob eine Gastroenteritis nosokomialen Ursprungs ist oder bereits außerhalb des Krankenhauses erworben war (s. Kap. 12, S. 167). Ausbrüche gastrointestinaler Infektionen stehen fast immer in Zusammenhang mit einer gemeinsamen Nahrungsquelle, die primär kontaminiert war oder sekundär bei der Zubereitung kontaminiert wurde.

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© 1997 Springer-Verlag Berlin Heidelberg

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Kappstein, I. (1997). Epidemiologie und Prävention von gastrointestinalen Infektionen. In: Daschner, F. (eds) Praktische Krankenhaushygiene und Umweltschutz. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-09401-3_9

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