Zusammenfassung
Es gibt heute 3 mal mehr Menschen, die über 65 Jahre alt sind, als vor 100 Jahren. Neuere Feldstudien zeigen, daß von den fiber 65 jährigen ungefdhr 25%, von den iiber 70 jährigen Menschen etwa 30% an leichteren oder schwereren psychischen Störungen leiden. Hiervon entfällt etwa ein Drittel auf ausgeprägte organische Psychosen und Psychosyndrome (aber nur z. T. vom Grade der Demenz); hinzu kommen leichtere organische Psychosyndrome ohne wesentlichen Krankheitswert. Etwa ein Siebtel leidet an affektiven oder schizophrenen Psychosen, die in der Regel bereits in früheren Lebensphasen begannen. Bei einem Drittel (oder mehr) werden psychoreaktive Störungen festgestellt. — Ältere Menschen sind weit häufiger alleinstehend als jüngere, Frauen 3 mal öfter als Männer. Epidemiologische Untersuchungen ergaben auch, daß körperliche Krankheiten, die z. T. unerkannt oder unzureichend behandelt blieben, weit häufiger als vermutet vorkommen und daß die-se Befunde auch mit unzureichenden Wohn- und Ernährungsbedingungen zusammenhängen.
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Weiterführende Literatur
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Tölle, R. (1982). Epidemiologie. In: Psychiatrie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-09551-5_22
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