Zusammenfassung
Der Wasserentzug aus Fließgewässern durch Wasserkraftnutzung, Trinkwasserversorgung, Speicherbewirtschaftung, Bewässerung, Kühlung u. ä. hat zur Folge, daß die natürlichen Abflußverhältnisse im ursprünglichen Mutterbett je nach Entnahmequote teilweise stark verändert werden. Bei Totalentnahme führen diese Ausleitungsstrecken dann nur noch bei einem Wasserüberangebot, bei möglichen Sickerverlusten an der Wehranlage, unterhalb von Seitenzuflüssen oder durch Grundwasserzuströmung etc. Wasser. Durch eine Mindestwasserregelung soll in der Ausleitungsstrecke eine für die ökologische Funktionsfähigkeit notwendige Wasserführung sichergestellt werden. Das nicht ausgeleitete Mindestwasser, auch als Restwasser bezeichnet, verbleibt dann im Mutterbett und steht deshalb für den jeweiligen Nutzungszweck nicht zur Verfügung, so daß dies in manchen Fällen die Wirtschaftlichkeit der Anlage gefährden kann. Die Festlegung der Mindestwasserregelung ruft daher sehr häufig eine Konfliktsituation zwischen den Interessen der Wassernutzung auf der einen Seite und den Anforderungen der Gewässerökologie auf der anderen Seite hervor.
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Giesecke, J., Mosonyi, E. (2003). Mindestwasserregelungen. In: Wasserkraftanlagen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-10857-4_19
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