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Zusammenfassung

Die ganze Untersuchung ist eine naturwissenschaftliche, d. h. sie sucht Beobachtungen — außen und innen — und bestrebt sich, dieselben in erklärende Verbindung zu bringen. Auf allen andern Gebieten hat sich nur diese Methode bewährt, und nur sie erweitert unser Wissen, nur sie gibt Wissenschaft. Das Glauben hat neben dem Wissen, nicht darin, seine hohe Bedeutung und Existenzberechtigung. Durch Vermischung beider wird Wissen gefälscht, Glauben erniedrigt. Um Spekulationen einer andersartigen Psychologie kümmert sich diese Arbeit nur insoweit, als sie sich dieselben fern halten muß. Am liebsten hätte sie gar nichts davon gesagt; aber veraltete spekulative Gewohnheiten haben in die Auffassung der Psyche falsche Noten hineingetragen, die Vielen das Verständnis rein naturwissenschaftlicher Zusammenhänge erschweren, Andern es ganz unmöglich machen. Es ist da und dort nötig, das Gerumpel zu beleuchten und ausdrücklich wieder hinauszubefördern. Ein Quod erat demonstrandum hat die Untersuchung nicht. Jedes Resultat ist dem Naturforscher gleich willkommen; er sucht nur das, was sich für die Mittel seiner Beobachtung und seiner Logik als Tatsache erweist. Wenn ich bei mir einen Irrtum entdecke, freue ich mich mehr, als wenn ich den eines Andern korrigieren kann; ich habe dann wenigstens einen Fehler wieder los.

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Referenzen

  1. Phylisch = mit der Entstehung der Art.

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  2. Die Hirnrinde ist bei den Säugetieren das Substrat der mnemischen, eigentlich plastischen und der obersten Zusammenfassung der nervösen Funktionen zu einem Ganzen. Schon bei den Vögeln werden ähnliche Funktionen noch im Streifenhügel sitzen. Jn anderen Tierklassen gibt es Analogien meist in dem vordersten Nervenknoten. Uns ist aber, damit wir nicht einen neuen Ausdruck erfinden müssen, der Repräsentant aller dieser Organe die Rinde.

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  3. Es gibt natürlich auch noch andere als nervöse Integrationen, z.B. eine chemische.

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  4. „Erklärungen“ insoweit, daß man allenfalls aus den neuropsychischen Mechanismen das Vorkommen solcher Punktionen ableiten könnte, wenn man sie auch noch nicht beobachtet hätte.

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  5. Vergleiche z. B. Bleuler, Schizophrenie u. psychol. Auffassungen, zugleich ein Beispiel, wie wir in psychol. Dingen aneinander vorbeireden. Ztschr. f. Psychiatrie usw. Bd. 70, 1920, S. 135, und Bleuler, Über unbewußtes psych. Geschehen. Ztschr. f. d. g. Neur. u. B. 64. 1920. 122.

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  6. Ich benutze also den von manches verpönten Begriff der „Zweckmäßigkeit ohne Zuhilfenahme des Zwecksbegriffes“.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Bleuler, E. (1921). Einleitung und Vorwort. In: Naturgeschichte der Seele und Ihres Bewusstwerdens. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25288-8_1

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