Zusammenfassung
Als Kohlenhydrate werden die Aldehyde und Ketone mehrwertiger Alkohole, die sog. Oxyaldehyde und Oxyketone bezeichnet. Es gehört eine große Gruppe der stickstofffreien organischen Verbindungen hierher, welche im Reiche der Pflanzen hauptsächlich als wichtigste Gewebsbestandteile, im Tierreich jedoch hauptsächlich als wichtige Nahrungsmittel figurieren. Die zu dieser Gruppe gehörenden Verbindungen werden außer zahlreichen gemeinsamen chemischen Eigenschaften auch dadurch charakterisiert, daß in den meisten von ihnen Wasserstoff und Sauerstoff in demselben Verhältnis (H2 : O) wie im Wasser enthalten sind: daher wurden sie auch als Kohlenhydrate bezeichnet. Nun werden einerseits natürlich nicht alle organische Verbindungen, welche Wasserstoff und Sauerstoff in genanntem Verhältnis enthalten, zu den Kohlenhydraten gezählt (so z. B. weder Essigsäure, C2H4O2, noch Milchsäure, C3H6O3). Andererseits hat man chemische Verbindungen kennen gelernt, die vermöge ihref Abstammung, sowie auch zufolge ihrer physikalischen und chemischen Eigenschaften unbedingt den Kohlenhydraten angehören, wiewohl sie Wasserstoff und Sauerstoff nicht im genannten Verhältnis enthalten, wie z.B. Rhamnose C6H12O5. Trotzdem hat man für diese Verbindungen die Bezeichnung „Kohlenhydrate” beibehalten, die Definition der „Kohlenhydrate” jedoch in dem eingangs erwähnten Sinne geändert.
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Hári, P. (1922). Kohlenhydrate. In: Kurzes Lehrbuch der Physiologischen Chemie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-25457-8_3
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