Die musikalischen Instrumente

Zusammenfassung

Die Indier, welche in ihrem Kultus der Musik von jeher einen überaus hohen Rang einräumten, lassen es sich nicht nehmen, die Erfindung der musikalischen Instrumente als eine indische hinzustellen. In der Sammlung der „Märchen des Papageis“, welche im Orient sich einer nicht geringeren Beliebtheit erfreut als die „Tausend und eine Nacht“, wird die Geschichte von dem weisen Vogel folgendermassen erzählt. „Die Indier behaupten: der Brahmane Sâz-Perdâz habe in einem Walde zwischen den Üsten eines Baumes von der Luft getrocknete Eingeweide eines Affen gefunden, der von Ast zu Ast gesprungen war und sich den Bauch aufgeschlitzt hatte. Diese Eingeweide seien die ersten gespannten Saiten gewesen, die vorkamen, und erklangen, wenn der wind darüber strich, in lieblichen Tönen. Sâz-Perdâz, hierdurch aufmerksam gemacht, habe dann eine Art Lyra verfertigt, deren Form und Bespannung später in allen Weisen geändert und fortgebildet wurde. Die beglaubigte Ansicht ist aber die, dass die Flöte das erste bekannte musikalische Instrument war, zu deren Erfindung der längliche, von einer Reihe kleiner, runder Löcher durchbrochene Schnabel des Vogels Kyknos schon im grauen Altertum Anlass gegeben haben soll, da, so oft der Vogel ausatmete, aus seinem Schnabel verschiedene wunderbare Töne hervorgegangen!“

Wenn eine rein gestimmte Satte klingt,

Dann fühlt die andre liebend sich beschwingt

Und gibt den Ton ihr rein und voll zurück.

Das ist das rechte Finden zweier Seelen,

Das ist das rechte liebende Vermählen,

Der einen Liebe wunderbares Glück.

A. Schloenbach.