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Die Finanzgewalt

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Finanzpolitik

Part of the book series: Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft ((ENZYKLOPÄDIE))

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Zusammenfassung

Über die Entstehung der öffentlichen Finanzwirtschaft verdanken wir W. Gerloff und der von ihm angewandten ethnographischen Methode grundlegende neue Erkenntnissec1. Danach sind die Abgaben, dieses Wort in einem ganz weiten und allgemeinen Sinne verstanden, ihrer Entstehung nach offenbar älter als Geschenk und Tausch2; sie sind so alt wie menschliches Zusammenleben überhaupt3, zumal das Gruppenbewußtsein älter ist als das Individualbewußtsein4. In der einfachsten Form der politischen Gruppe sind „Hergaben“ für den Häuptlings- und Stammeshaushalt ungeachtet ihrer unbedingten Notwendigkeit noch mehr oder weniger wirklich oder anscheinend freiwillige Gaben oder Geschenke5; jede höher entwickelte politische Gruppe beruht dagegen bereits auf herrschaftlicher Schichtung, zumal stets „nur jene weltliche und geistliche Gewalt respektiert wird, die Opfer fordert“6.

„Iniqua nunquam regna perpetuo manent.“

(Seneca, Medea)

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Literatur

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  30. Vgl. die weitgehende Einzelregelung in der Eidgenössischen Finanzverfassung.

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  49. Friedrich, C. J.: Der Verfassungsstaat der Neuzeit, a. a. O., S. 130.

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  50. „Es genügt nicht, daß die Weisungsfreiheit und Unabhängigkeit der Richter vom Gesetz lediglich vorgeschrieben wird. Von Organen einer unabhängigen richterlichen Gewalt… kann nur gesprochen werden, wenn die zur Rechtsprechung berufenen Behörden grundsätzlich mit Richtern besetzt werden, die… den Organen der Verwaltung (Regierung) und Gesetzgebung gegenüber auch persönlich unabhängig sind “ [Hartung, Orr, Dr. jur.: Die Stellung der Steuergerichte zur Finanzverwaltung. Der Betriebs-Berater (1954) H. 7, S. 203.]

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  53. Hierzu vgl. unten § 13.

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  54. Vgl. hierzu auch § 13.

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  62. In den Vereinigten Staaten wird dieses Prinzip auf Abraham Lincoln zurückgeführt, der damit eine „natürliche“ Aufgabentrennung zwischen Bund und Län-dem zu begründen versuchte: „Let the nation take hold of the larger works, and the states the smaller ones.”

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  63. Das „Governors Conference Committee an Intergovernmental Relations“ hat festgestellt, daß im Jahre 1950 nicht weniger als 70 v. H. der Bundessteuereinnahmen aus solchen Steuern stammten, die gleichzeitig auch von den Einzelstaaten erhoben wurden. Dieses „Konkurrenzsystem” gilt vielfach als beste Lösung des Finanzausgleichsproblems, da es die Finanzverantwortung der nachgeordneten Gebietskörperschaften klarer hervortreten lasse als die Notlösung der Bundeszuschüsse. Vgl. Studenski, Paul: Alternatives to Grants-in-aid, Vortrag auf dem Jahreskongreß des Tax Institute in Princeton, 3. 12. 1953.

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  64. Nicht weniger als 48 v. H. ihrer Einnahmen bezogen die Einzelstaaten der Usa 1935 aus Zuweisungen der Bundesregierung; ist dieser Anteil auch inzwischen stark zurückgegangen, so muß doch auch heute noch der Bund jährlich rd. 3 Mrd. Dollar an Finanzzuweisungen aufwenden.

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  65. Begründung (Vorlage der Bundesregierung vom 12. 3. 1954) Ziffer 105.

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  66. Entwurf eines Gesetzes zur Änderung und Ergänzung der Finanzverfassung (Finanzverfassungsgesetz) § 1 (Art. 106 c des Grundgesetzes).

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  67. Darüber, daß in aller Regel „der Gesamtstaat in erheblich größerem Umfang an der Zunahme der Staatsaufgaben teilhat, als die Gliedstaaten“ vgl. Gerlorr, W.: Die Finanzgewalt im Bundesstaat, a. a. O., S. 28; Begründung der Vorlage der Bundesregierung vom 12. 3. 1954, S. 44f.

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  68. „Man sollte nicht versuchen, den natürlichen und immerwährenden finanzpolitischen Interessenkampf zwischen Bund und Ländern um die Deckungsmittel bundesgesetzlich zu umhegen. Das führt nur zur rechtsbegrifflichen Bemäntelung politischer Interessen und zu einer weiteren politischen und sachlichen Belastung des Bundesverfassungsgerichts. Es würde das Bund-Länder-Verhältnis, das in erster Linie ein politisches ist, weiter verfassungsrechtlich verhärten und eher zu weiteren Rechtskonflikten als zu einem politisch ausgewogenen Bundesfrieden führen. Außerdem widerstrebt die Finanzpolitik ihrem Wesen nach einer handfesten rechtlichen Funktionsordnung.“ HettlAge, K. M., im Deutschen Verwaltungsblatt, 1953.

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Schmölders, G. (1955). Die Finanzgewalt. In: Finanzpolitik. Enzyklopädie der Rechts- und Staatswissenschaft. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-28734-7_2

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