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Mystische Ekstase mit Hilfe physischer Mittel

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Die Psychologie der religiösen Mystik

Part of the book series: Grenzfragen des Nerven- und Seelenlebens ((GNS))

  • 38 Accesses

Zusammenfassung

Bei den meisten unzivilisierten wie zivilisierten Völkern werden gewisse ekstatische Zustände als göttliche Besessenheit oder als Einheit mit dem Göttlichen betrachtet. Diese Zustände werden mit Hilfe von Rauschgiften, durch physische Erregung oder durch psychische Mittel herbeigeführt. Aber wie sie auch erzeugt werden und auf welchem Kulturniveau man sie auch findet, so besitzen sie gewisse gemeinsame Züge, die sogar den oberflächlichen Beobachter an irgendeinen tiefen Zusammenhang denken lassen. Diese ekstatischen Erlebnisse, die immer als unaussprechlich herrlich geschildert werden, enden gewöhnlich in geistiger Ruhe oder sogar völliger Bewußtlosigkeit. Doch sollten gemeinsame Züge nicht dazu führen, Unähnlichkeiten außer acht zu lassen. Die Gegenwart eines ethischen Zwecks z. B. stellt einige dieser Zustände in eine gesonderte und höhere Klasse.

Blick erst hinab und dann hinauf, Nur so geht das Mysterium auf.

(Browning.)

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Literatur

  1. Daniel Brinton, The Religion of Primitive Peoples, p. 67.

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  2. Zitiert von G. M. Stratton: The Psychology of Religious Life, p. sir aus Wilson’ Prehistoric Man, 1865, p. 323ff.

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  3. H. H. Bancroft: Native Races, Vol. i, p. 566–567. Bei den alten Mexikanern waa das stärkste Ingredienz, das benutzt wurde, um ihre festlichen Getränke berauschend zu machet, „das Teonancatl, „Fleisch Gottes“, eine Art Pilz, der die Leidenschaften erregte und bewirxte, daß der Teilnehmer Schlangen und verschiedene Visionen sah.“ Ibid. Vol. 2, p. 360, 601.

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  4. Ibid. Vol. i, p. 586. Über Trunkenheit bei vielen verschiedenen Völkern siehe Edward B. Tylor: Primitive Culture,Tom. 2, p. 377–379 und G. M. Stratton: The Psychology of Religious Life, p. 108–114.

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  5. Ibid.

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  6. W. Caland und V. Henri: L’Agnistoma, Vol. s, pp. 155, 162, 249; Vol. 2, p. 311. Nach diesen Autoren war Soma ein gewöhnliches Getränk und wurde vielleicht reserviert für Totenopfer, und kam später als Opfergabe in Gebrauch. Sie stimmen nicht mit Oldenberg überein, der meint, daß das Soma nie irgendwelche Bedeutung für den vedischen Kult hatte. Siehe Vol. 2, P. 471–473• Man darf nicht annehmen, daß der Gebrauch berauschender Gifte in Verbindung mit der Religion in Indien verschwunden ist, nach den Resultaten der Indischen Hanfkommission war der Gebrauch von Narkotika in der Religion im Jahr 1893, der Zeit ihres Berichts, im Steigen begriffen. Die Kornmissäre schrieben:

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  7. Hauptsächlich mit der Verehrung Schivas, des Mahadö oder großen Gottes der Hindutrinität steht die Hanfpflanze, und vielleicht noch mehr Ganja (eins der Hanfpräparate) in Verbindung. Man hält die Hanfpflanze im populären Glauben für einen großen Liebling Schivas, und die Kommission besitzt viel Beweismaterial, um zu zeigen, daß das Rauschgift in der einen oder anderen Form in umfassender Weise bei der Ausübung der mit dieser Art des Gottesdienstes verbundenen religiösen Bräuche verwandt wird. Hinweise auf den fast allgemeinen Gebrauch der Hanfnarkotika bei Fakiren, Jogis, Sanyasis und Asketen aller Klassen, und noch mehr bei denen, die dem Schivakult ergeben sind, finden sich in den Abschnitten dieses Berichts, die von den Arten von Leuten handeln, die diese Rauschgifte verbrauchen. Diese religiösen Asketen, die das Volk im ganzen mit großer Verehrung ansieht, glauben, daß die Hanfpflanze ein besonderes Attribut des Gottes Schiva ist, und dieser Glaube wird weitgehend vom Volk geteilt. Daher der Ursprung manchen zärtlichen Beinamens, der dem Ganja die Bedeutung eines göttlichen Eigentums zuschreibt und der allgemeine Brauch, die Gottheit in Ausdrücken der Anbetung anzurufen, bevor man das Chillum oder die Ganjapfeife zwischen die Zähne nimmt. Man hat Beweismaterial, das zeigt, daß bei beinah allen Gelegenheiten dieses Gotteskultes die Hanfnarkotika in der einen oder anderen Form von gewissen Klassen des Volkes benutzt werden. In einer spezialisierten neueren Form der Schivaverehrung, Trinath genannt, wird die Benutzung von Ganja für wesentlich gehalten.“

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  8. Trotzdem der Brauch, die Hanfpflanze anzubeten, nicht so vorherrschend ist wie der, Schiva und anderen Gottheiten der Hindus Hanf zu opfern, könnte seine Existenz in einigen Provinzen Indiens bis zu einem gewissen Grad doch durch Zeugenaussagen nachgewiesen werden.“ Report of the Indian Hemp Commission, T. 1, 1893–94, p. 160, 161, 165.

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  9. Erwin Rhode: Psyche, Seelenkult und Unsterblichkeitsglaube, Bd.2, S.9—to. 4. Aufl. Tübingen 5907.

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  10. Edward B. Tylor: Primitive Culture, Vol. 2, p. 373.

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  11. Loc. cit. S. 379–380, zitiert von Meiners, Bd. 2, S. 162.

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  12. E. Grosse: The Beginnings of Art, Kap. VIII, sehr gekürzt.

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  13. Northern Tribes of Central Australia, S. 389–391. Der Gebrauch von Narkotika ist unter den Australiern sehr selten. Doch finde ich in Native Tribes of Central Australia, S. 528, „heimischen Taback“ erwähnt, der den jungen Männern zum Kauen gegeben wird, wenn sie zu Medizinmännern gemacht werden.

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  14. Aus Browns:Dervishes,S.218–222, wie zitiert von J. W. Powellim Fourteenth Annual Report of the Bureau of Ethnology Teil 2, S. 948–952. Was oben von den Derwischen gesagt wird, ist natürlich nicht als angemessene Vertretung des Sufismus aufzufassen, der in Wahrheit zu den ethischen Religionen gehört.

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  15. Über eine Beschreibung der Geistertanzreligion siehe den Fourteenth Report of the Bureau of Ethnology, 1892–93, S. 915–928.

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  16. H. H. Bancroft, Native Races, Vol. II, p. 601.

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  17. Ibid.

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  18. Rivero und Tschudi: Peruvian Antiquities, Englische Übersetzung von Hawks, 1853, S. 284, zitiert von Stratton, loc. cit. S. 108.

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  19. Browns: Dervishes, S. 129ff. Man könnte sagen, daß man den Zustand der von — sagen wir — Mescal hervorgebracht wird, als göttlich betrachtet, weil Mescal eine heilige Pflanze ist, d. h. sie enthält ein heiliges, gottähnliches Prinzip. Aber das würde eine Umkehrung der wahren Kausalbeziehung sein. Auf Grund der wirklichen und eingebildeten Wirkungen glaubt man Mescal im Besitz göttlicher Kraft.

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  20. Dann haben wir noch die Begeisterung der Musen, den Wahnsinn, welchen die Musen über den Menschen bringen: Er ergreift nur die zarte und unberührte Seele und weckt und berauscht sie zu Gesängen und hat tausend Taten der Alten herrlich gemacht und damit die späteren Geschlechter erzogen. So einer aber ohne diesen Wahnsinn der Musen vor die Tore der Dichtkunst käme und meinte, er sei durch sein Talent ein Dichter geworden, der ist nicht echt und nicht erwählt, und sein besonnenes Dichten vergeht vor der Kunst des Wahnsinnigen..“ — Platos Phaedrus.

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  21. Lancet, 1879, Bd. 1, S. 870.

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  22. Zitiert von William James in Principles of Psychology, Vol. 2, p. 469. Vgl. Oliver ‘Wendell Holmes: The Autocrat of the Breakfast Table, Vol. 8, p. 189. Boston 1892.

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  23. Dr. E. Lehmann: Mysticism in Heathendom and Christendom, p. 61–63. London 1910. Die inneren Zitate sind aus Gobineau: Les religions et les philosophies dans l’Asie centrale, 2. Aufl. S. 68ff.

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  24. Loc. cit., S. 70–7i. Das Gesperrtgedruckte stammt von mir. Die folgende impressionistische Schilderung einer Phase des Opiumbewußtseins mag hier wohl ihren Platz finden: „Der Traum begann mit einer vorbereitenden und erwartungerregenden Musik, einer Musik, die das Gefühl eines gewaltigen Marsches, des Heranziehens unendlicher Reiterschwärme und des Trittes unzählbarer Heere erweckte. Der Morgen eines mächtigen Tages war gekommen; ein Tag der Krisis und der end-gültigen Hoffnung für die menschliche Natur, die zu der Zeit irgendeine geheimnisvolle Verdunkelung erlitt, und sich in irgendeiner schrecklichen Not abmühte. Irgendwo, ich wußte nicht wo — irgendwie, ich wußte nicht wie — von irgendwem, ich wußte nicht von wem — wurde ein Gefecht, eine Schlacht, ein Todeskampf geführt und entwickelte sich wie ein großes Drama oder Musikstück.“ — De Quin.cey’s Confessions.

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  25. G. E. Partridge: Studies in the Psychology of Intemperance. Newyork, Sturgis and Walton, 1912, Kap. VII.

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  26. Victor Robinson: An Essay on Hasheesh, Medical Review of Reviews, Newyork, 1912, S. 59.

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  27. Emil Kraepelin: Über die Beeinflussung einfacher psychischer Vorgänge durch einige Arzneimittel. Jena: Gustav Fischer 1892, S. 258; G. E. Partridge: Studies in the Psychology of Intemperence, S. 95.

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  28. W. H. R. Rivers: The Influence of Alcohol and other Drugs an Fatigue, London, Edward Arnold, 1908. Rivers benutzte den Mossoergographen in der verbesserten Form von Kraepelin. In seinen Experimenten hob die Hand ein Gewicht von 4,5 kg. Mit Hilfe eines „Kontroll“getränks gelang es ihm gewöhnlich, die Versuchsperson in Unwissenheit über den Alkohol zu lassen. So wurde der Fehler (Autosuggestion), der aus dem Wissen, daß man Alkohol genommen hat, entstehen kann, ausgeschaltet.

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  29. Bei einer Dosis von 40 ccm fand er verschiedene Resultate. „Manchmal kann eine Dosis von 40 ccm reinem Alkohol eine entschiedene (muskulare) Arbeitssteigerung hervorrufen,chrw(133) zu andern Zeiten kann diese Steigerung völlig fehlen, und kann möglicherweise durch eine Verminderung ersetzt werden.“ S. 87. In jedem Fall (und darin stimmt er mit beinahe allen vorangehenden Forschungen überein) besteht die Verbesserung, wenn eine da ist, nicht in der Ausdehnung der Kontraktionen, sondern in ihrer Zahl.

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  30. Raymond Dodge und Francis G. Benedict: The Psychological Effects of Alcohol, Washington, Carnegie Institute, 1915, S.243–244; siehe auch die vollständigeren Resultate von Walter R. Miles: Effect of Alcohol on Psychological Functions, Carnegie Institution, 1918, S. 1–144. In bezug auf eins der Themen von Dodge und Benedict stimmen Miles Resultate im wesentlichen mit ihren überein. „Bei siebenundzwanzig von dreißig Messungen (physiologischer und psychischer Funktionen) wurde eine geringere Funktion festgestellt nach Zuführung von Dosen, die 3o ccm absoluten Alkohol enthielten.“ S. 134.

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  31. J. Lange und W. Specht: Neue Untersuchungen über die Beeinflussung der Sinnesfunktionen durch geringe Alkoholmengen. Zeitschr. f. Pathopsych. Bd. 3, S.155 bis 256, 1915.

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  33. Loc. cit. S. 126–133.

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  35. Havelock Ellis: Popular Science Monthly T. 61, p. 52–71, 1902.

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  36. Ibid. S. 65.

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  37. Loc. cit.

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  38. Während mein Manuskript in den Druck geht, erhalte ich eine Schrift, wiederabgedruckt aus dem Amer. Journ. of Psychol., Vol. 34, p. 267–270, 1923: Observations an Taking Peyotl (Mescal) von Samuel M. Fernberger. Den obenerwähnten Tatsachen fügt er eine gewisse Information hinzu, besonders hinsichtlich der Klarheit kinästhetischer und anderer Empfindungen. Er erklärt die Illusion der Ferne, wie wir es in Kap. X getan haben; und wie die eben zitierten Versuchspersonen von Partridge, die Alkohol genommen hatten, bemerkt er, daß er trotz der Verzerrung des visuellen Raums („Ich streckte meinen Arm aus und fixierte die Fingerspitzen, und dann streckte ich den Arm von mir fort. Die Hand schien sich in eine Entfernung von mindestens zehn Fuß zu bewegen“) imstande war, Entfernungen richtig mit Hilfe von Worten anzugeben.

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  39. Da er einen ganz ausgesprochenen Eindruck erhöhter Fähigkeit hatte, versuchte er eine Schrift zu lesen, die er eine Woche vorher in Verzweiflung weggelegt hatte, aber „sie war weniger als je zu verstehen“.

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  40. Ellis, loc. cit. S. 65.

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  41. Ernest Dunbar: Proc. Soc. Psychological Research, 1905, Vol. 19, S. 71.

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  42. Victor Robinson: An Essay an Hasheesh. Medical Review of Reviews. Newyork 1912, S. 62.

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  43. Dunbar: Ibid. S. 68.

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  44. Loc. cit. S. 68.

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  45. G.E.Partridge: Studies in the Psychology of Intemperance. Newyork: Sturgis und Walton, 1912, S. 122.

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  46. Loc. cit. S. 52.

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  47. Ibid. S. 61.

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  48. Macht und Jsaacs haben die Reaktionszeit auf Licht, Schall und Berührung gemessen und die Fähigkeit des Addierens und Multiplizierens, nachdem sie Morphiumdosen von 1/16 bis 1/4 Gran genommen hatten — letzteres ist eine gewöhnliche therapeutische Dosis — erprobt. Bei jeder Dosis entstand eine Periode kürzerer Reaktion, eine Abnahme der durchschnittlichen Variation und eine Reduktion der Fehlerzahl. Aber diese Periode wurde mit der Steigerung der Dosis steigend kürzer; bei der größten war sie außerordentlich kurz. Dieser Periode folgte eine Abnahme dieser Funktionen.–Action of some OpiumAlkaloids an the Psychology of ReactionTime, Psychobiology, 1917, Bd. I, S. 19–31.

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  49. Ganz offenbar wird man nicht wegen der sehr kurzen Stimulanz der sensorischen Funktionen geistiger Tätigkeiten, wie sie etwa beim Rechnen gebraucht werden, opiumsüchtig. Man muß wo anders suchen, um seine Anziehungskraft zu verstehen.

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  50. Die anfängliche leichte Erhöhung, die aus dem Einnehmen einer sehr kleinen Dosis von gewissen Rauschgiften folgt, kann hier außer acht bleiben. Die zur Schaffung der mystischen Ekstase benutzten Dosen sind größer als dieses Minimum.

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  51. Ibid. S. 253.

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  52. Eine schlagend ähnliche Geisteshaltung hat man bei verschiedenen Typen des nervösen Verfalls beobachtet. In der Krankheit, die man als progressive Paralyse bezeichnet, und die eine allmähliche Abnahme des geistigen Lebens mit sich bringt, tritt parallel mit der Abnahme motorischer Kontrolle, Sinnesschärfe, Unterscheidungsvermögen, Assoziation usw. eine Überzeugung von Macht und Leistungsfähigkeit auf, die seltsam von der Wirklichkeit absticht. Hier sind Wahnvorstellungen von Großartigkeit und Macht definitiv verbunden mit einer fortschreitenden Verschlechterung des Nervensystems.

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  53. George T. W. Patrick weist in The Psychology of Relaxation, S. 208 sehr wirksam auf den Erholungswert des Alkohols hin. Er schreibt „den Wunsch nach Alkohol dem angeborenen Bedürfnis des Geistes und Körpers nach Erholung zu, einem Bedürfnis, das normalerweise durch die verschiedenen Arten des Spiels und Sports befriedigt wird. Psychologisch ist es der Ausdruck des Wunsches nach Freilassung aus der Spannung des anstrengenden Lebens.“

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  54. Zitiert in einer Fußnote zu Havelock Ellis: Studies in the Psychology of Sex, „Sex in relation to Society“, Philadelphia, 1911, S. 219.

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  55. W. R. Smith: Religion of the Semites. S. 243–244.

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  56. In Etrurien“, so wird uns erzählt, „entwickelte sich der Kult des Dionysos rasch und verlor seine ursprüngliche Würde, um ein Vorwand für Ausschweifung und eine Schule offener Unmoral zu werden. Aber doch erst in Rom nahm der Kult des Dionysos die gemeinste Form an. In Rom änderte der Gründer des Kults bald sein Ritual und seinen Charakter. Livius sagt: „Alle Verbrechen, alle Exzesse finden hier Raumchrw(133) Diejenigen, die sich gegen die Schande auflehnen und nicht daran teilnehmen wollen, werden als Opfer dargebracht. Das große religiöse Prinzip besteht darin, nichts als von der Moral verboten zu betrachten. Männer prophezeien, als ob sie inspiriert wären, mit heftigen Gebärden der Trunkenheit, des Fanatismuschrw(133) Die Mitgliederschaft ist sehr groß, ein ganzes Volk; Männer und Frauen von edler Geburt gehören dazu. Vor zwei Jahren beschlossen sie, niemanden über zwanzig Jahre zu initiieren.“ Ein großer Prozeß folgte, bei dem es siebentausend Angeklagte gab, und der zahlreiche Todesurteile zur Folge hatte. Dies geschah 186 v. Chr.” Bacchanalia von F. Lenormant, in Dictionnaire des Antiquités Grecques et Romaines, Vol, 1, p. 590.

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  57. Zahlreiche andere Beispiele des Zusammenhangs von Saturnalien und religiösen Feiern finden sich in Stratton: Psychology of Religious Life, London 1911, S. 97–100. Für die Gewohnheit mancher, sonst mehr oder weniger keuscher Völker, sich gelegentlich zwecks unterschiedslosen Verkehrs zu treffen, siehe H. H. Bancroft: Native Races, Vol. 1, p. 565–566.

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  58. Das Folgende stammt aus J. G. Frazer: The Belief in Immortality, London, 1913, Vol. 1, S. 427–428. Auf den Fidschiinseln folgte auf gewisse feierliche Zeremonien ein großes Fest, das eine Periode unbeschreiblicher Schwelgerei und Ausschweifung einleitete. Jeder Unterschied des Eigentums wurde für diese Zeit aufgehoben. Männer und Frauen kleideten sich in alle Arten phantastischer Gewänder, redeten einander in der gemeinsten Sprache an und vollführten auf dem öffentlichen Platz der Stadt unnennbare Scheußlichkeiten. Die nächste Verwandtschaft, sogar die zwischen Bruder und Schwester, schien keine Schranke für die allgemeine Ausschweifung zu sein, deren Ausdehnung aus dem bedeutsamen Satz eines alten Nandihäuptlings erhellte, der sagte „Während es dauert, sind wir genau wie die Schweine.“ Diese Schwelgerei und Orgie konnte mehrere Tage dauern, dann wurde die gewohnte Zurückhaltung der Gesellschaft und der gewöhnliche Anstand des Lebens wieder beobachtet. Die Rechte des Privateigentums wurden wieder geachtet; die lasterhaften Schwelger und Lüstlinge wurden zu gesetzten Ehepaaren; und Brüder und Schwestern durften nach der gewöhnlichen Fidschijanischen Etikette nicht einmal miteinander reden.“

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  59. Pierre Janet: Les Obsessions et la Psychasthénie. Vol. 2, p. 424.

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  60. Loc. cit. S. 402–407.

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  61. Henri Bois: La Valeur de l’Expérience Religieuse. Paris 1908.

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  62. Digamma: An Aspect of Prayer. Oxford: B. H. Blackwell.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Leuba, J.H. (1927). Mystische Ekstase mit Hilfe physischer Mittel. In: Die Psychologie der religiösen Mystik. Grenzfragen des Nerven- und Seelenlebens. J.F. Bergmann-Verlag, Munich. https://doi.org/10.1007/978-3-662-30003-9_2

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