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Part of the book series: Veröffentlichungen des Preußischen Meteorologisches Instituts ((VKPMI,volume 341))

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Zusammenfassung

Als wesentliches Ergebnis des 1. Abschnittes kann die Feststellung betrachtet werden, daß extreme Temperaturdifferenzen zwischen Alpen und Lindenberg in der Regel nicht durch Luftströmungen, deren Richtungen in beiden Gebieten stark von einander abweichen, erzeugt werden. Man findet vielmehr in der Kegel einen der Richtung nach einheitlichen Luftstrom, der aus Luftmassen sehr verschiedener Temperatur zusammengesetzt und in dem deshalb ein äußerst schroffes, meridionales Temperaturgefälle entwickelt ist. Eine Untersuchung der mittleren Druckverteilung für jede Gruppe gewährte aber keinen Einblick in die Entwicklung der großen, horizontalen Temperaturgegensätze, da in jeder Gruppe für sich genetisch sehr von einander abweichende Einzelfälle zur Berechnung des Gruppenmittels verwendet wurden, was allerdings erst durch das vollständig unbefriedigende Bild, das sich für die mittlere Druckverteilung bei den Gruppen a und b ergab, offenbar wurde. Jede Gruppe umfaßt Fälle, die bezüglich der Entwicklung der extremen Temperaturdifferenzen als nicht einheitlich betrachtet werden dürfen, und die bezüglich der Druckverteilung offenbar so geartet sind, daß die Vereinigung in eine Gruppe bei der Druckberechnung die im Einzelfalle wohl immer vorhandenen, großen Druckunterschiede im Meeresniveau ausgleicht und zum Verschwinden bringt. Letzteres tritt dann ein, wenn die Einzelfälle einer Gruppe zwei einander fast entgegengesetzt entwickelten Druckverteilungen angehören.

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Referenzen

  1. An sich kann man fragen, ob es überhaupt einen Sinn hat, bei derartigen Untersuchungen für eine ganze Anzahl ähnlicher Fälle eine „mittlere Wetterkarte”, eine „mittlere Druckverteilung” zu berechnen. Man kann m. E. die Frage bejahen, wenn man von der mittleren Wetterkarte nichts erhofft als eine rohe Orientierung und wenn man die in ihr enthaltenen Druckgradienten nicht zur Grundlage von Berechnungen machen will. Ich erwähne in diesem Zusammenhang, daß z. B. durch die Konstruktion derartiger, mittlerer Druckverteilungen für eine Anzahl von Einzelfällen bereits vor 15 Jahren nachgewiesen wurde, daß bei einer Depression der tiefste Druck am Polarende des warmen Sektors zu finden ist.

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  2. Daten der benutzten Einzelfälle: 1911, 8. VI., 6. VII., 16. und 17. VIII., 2. IX., 27. IX. 1912, 27. III., 12. V. 1913, 13.III., 10. und 11. VI. 1914, 8. I., 13. VIII. 1915, 14. V. Wie mau sieht, gehören die meisten Einzelfälle dieser Gruppe der wärmeren Jahreshälfte an.

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  3. 1) Dem Umstande, daß im Winter Kälteeinbrüche aus NW häufig „maskiert” sind, d. h. stärkeren Temperaturrückgang nur mehr in größeren Höhen bringen, ist es vermutlich zuzuschreiben, daß die meisten Einzelfälle dieser Gruppe der wärmeren Jahreshälfte angehören. Im Sommer ist die Heizwirkung des Ozeans auf kalte Luftmassen meist nicht ausreichend, d. h. wenn im Sommer Kaltluftmassen selbst auf die Temperatur der Wasserflächen angeheizt werden, so erzeugt ihr Einbruch in den sommerwarmen Kontinent gewöhnlich auch noch in den untersten Schichten starke Abkühlung.

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  4. Man vgl. F. M. Exner, Dynamische Meteorologie, II. Aufl., S. 192–196.

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  5. F. Gölles, Untersuchungen über den Luftdruckgang bei Kältewellen im Gebiete des Kaspischen Meeres. Met. Z. 1922, S. 97. So kann z. B. ein von Westen herannahendes, hohes Druckf all gebiet kalte Luftmassen zu einem ‘Vorstoß zunächst gegen Westen veranlassen. Zieht dann das hohe Fallgebiet nach Osten ab, so können die Luîtmassen, die zuerst nach Westen sich ausgebreitet haben, nun umkehren und nach Osten hin sich ausbreiten, woraus sich zwanglos die Tatsache erklären würde, daß nach dem Isochronenverlauf bei Kältevorstößen die kalte Luft zuerst nach SW sich ausbreitet, dann nach S und über SE nach E.

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  6. 1911: 19.111., 9. IX., 21. XI. 1912: 15.1., 3.1L, 2. X. 1913: 9. L, 26. I., 19. IV., 22. IX., 9. X. In dieser Gruppe überwiegen Winterfälle; eigentliche Sommerfälle sind überhaupt niclt vorhanden.

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  7. In manchem Einzelfall beobachtet man natürlich auch in den Alpen eine geringfügige Erwärmung, die aber nach dem Ergebnis der Mittelwertsbildung nicht als wesentliches Merkmal aufzufassen ist. Der Wert der Mittelwertsbildung liegt ja bei derartigen Vorgängen gerade in der Unterdrückung individueller, für den Typus unwesentlicher Züge.

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  8. Zieht man beide Mittelwertsfälle zusammen und bildet man aus den Druckverteilungen Fig. 2 c und 5 c eine einzige, mittlere, so erhält man ein Isobarenbild, das den Fig. 1a und 1b sehr ähnlich ist — ein Zeichen, daß man durch die Betrachtung nur extremer Fälle je nach der Druckdifferenz in 3 km tatsächlich die typischen Entwicklungsmöglichkeiten isoliert hat.

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  9. 1911: 23. I., 7. II., 16. IX. 1912: 27. II., 2. IX. (morgens u. mittags), 17. X., 26. X., 23. XI. 1913: 5. II., 14. VIII., 15. VIII. 1914: 27. I., 21, VII. 1915: 2. IV., 4. IX. Fälle während der kälteren Jahreszeit überwiegen, fehlen aber auch im Hochsommer nicht, obwohl im Sommer die Zugspitze normalerweise viel wärmer ist als Lindenberg 3 km. Im August 1913 ist die Zugspitze sogar an zwei einander folgenden Tagen um mehr als 50 kälter wie Lindenberg.

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  10. Da normal erweise Zugspitze und Peißenberg wärmer sind als Lindenberg, könnte man annehmen, daß an den Vor- und Nachtagen die Alpen etwas zu kalt oder Lindenberg etwas zu warm ist, ohne daß diese Unsicherheit wesentlich ins Gewicht fallen würde.

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  11. 1911: 21. IX. 1912: 21. X.; 5. XI., 1913: 11. II.; 23. XI., 1914: 18.1.; 10. VI.; 16. VII. 1915: 12. u. 13 X.

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  12. Die Tatsache, daß die Druckänderungen auf der Zugspitze dem Vorzeichen nach in der Regel mit den Druckänderungen in Italien im Meeresniveau übereinstimmen, ist bemerkenswert und schon längere Zeit bekannt, aber noch nicht eingehend ‘untersucht.

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  13. 9.I.1911; 15.II.1911; 16. VII. 1913; 10. XI. 1915.

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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v. Ficker, H. (1926). Die Entwicklung großer Temperaturdifferenzen zwischen Alpen und Lindenberg. In: Über die Entstehung großer Temperaturdifferenzen zwischen Alpen und Lindenberg. Veröffentlichungen des Preußischen Meteorologisches Instituts, vol 341. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-31527-9_3

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