Zusammenfassung
Wenn man einen Würfel viele Male hintereinander ausspielt, so wird durchschnittlich jeder der sechs möglichen Würfe gleich oft fallen, vorausgesetzt daß der Würfel regelmäßig gebaut ist, so daß kein einzelner Fall durch besondere mechanische Ursachen begünstigt ist. Diese Behauptung hat nur angenäherte Richtigkeit, aber wir erwarten, daß sie um so besser zutrifft, je größer die Zahl der betrachteten Würfe ist, und daß diese Annäherung durch Vermehrung der Würfe beliebig weit getrieben werden kann. Wenn man nun fragt: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, mit einem Wurf eine Drei zu werfen? so beantwortet man diese Frage mathematisch in folgender Weise. Man stellt zunächst die Zahl der überhaupt möglichen Würfe fest; sie beträgt 6. Dann stellt man die Zahl derjenigen Würfe fest, die der gestellten Bedingung entsprechen, oder die Zahl der „günstigen Fälle“. Da der Würfel nur eine Drei hat, so ist die Zahl der günstigen Fälle = 1. Das Verhältnis der günstigen zu den möglichen Fällen nennt man die Wahrscheinlichkeit W des Ereignisses. Es ist
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Referenzen
Wahrscheinlichkeit a posteriori: die aus der Erfahrung an dem schon vorliegenden Material abgeleitete Wahrscheinlichkeit. Wahrscheinlichkeita priori: die vor dem einzelnen Schuß vorausgesagte Wahrscheinlichkeit desselben.
Die Lehre vom arithmetischen Mittel, welche früher für Axiom gehalten wurde, läßt sich auf einem wenn auch sehr komplizierten Wege aus der Wahrscheinlichkeitsrechnung ableiten und ist daher in Wahrheit kein Axiom. Siehe darüber S. 268.
Man beachte, daß x 1, x 2... in diesem Kapitel eine andere Bedeutung hat als x 1, x 2… im vorigen Kapitel!
Man vergleiche dazu das Kapitel Kombinationslehre im ersten Abschnitt des Buches.
Jedes positiv numerierte Glied hat diese Häufigkeit, und jedes negativ numerierte Glied hat dieselbe Häufigkeit. Die in der Tabelle genannte Häufigkeit ist also nicht die Häufigkeit des positiven und des entsprechenden negativen Gliedes zusammengenommen, sondern einzeln.
sondern nur von der gewählten Größe des Elementarintervalls dx, welches ja innerhalb jeder Versuchsreihe konstant ist.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Michaelis, L. (1922). Wahrscheinlichkeits- und Fehlerrechnung. In: Einführung in die Mathematik für Biologen und Chemiker. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-36800-8_7
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