Zusammenfassung
Unterschiedliche Formen der Schichtarbeit stellen seit jeher eine Herausforderung für Betriebe und Beschäftigte dar. Insbesondere im Zuge der Alterung der Belegschaften ist dieser Themenkomplex auch heutzutage weiterhin bedeutsam. Anhand von Daten aus der aktuellen BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012 werden Schichtarbeitende und deren Arbeitsanforderungen beleuchtet sowie das Angebot Betrieblicher Gesundheitsförderung (BGF) und die Teilnahme an BGF-Maßnahmen betrachtet.
Der Kumulation von physischen, physikalischen und psychischen Arbeitsbelastungen sowie langen Arbeitszeiten in der Schichtarbeit sollte verstärkt mit Maßnahmen der BGF begegnet werden. Im Rahmen dessen sollten entsprechende arbeitsorganisatorische und verhaltensorientierte Gestaltungsempfehlungen gegeben werden, die auf arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen basieren. Um die Erreichbarkeit der Beschäftigten weiter zu erhöhen, sollte bei der Umsetzung von BGF-Maßnahmen gerade im Schichtbetrieb auf die wechselnden Arbeitszeiten Rücksicht genommen werden.
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Notes
- 1.
Unter Schichtarbeit wird hier nach Rutenfranz und Knauth (1981) die Arbeit zu ungewöhnlichen oder/und wechselnden Arbeitszeiten verstanden.
- 2.
Repräsentative Beschäftigtenbefragung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Deutschland (BAuA 2012)
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Beermann, B., Kretschmer, V. (2015). Schichtarbeit und Betriebliche Gesundheitsförderung. In: Badura, B., Ducki, A., Schröder, H., Klose, J., Meyer, M. (eds) Fehlzeiten-Report 2015. Fehlzeiten-Report, vol 2015. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-47264-4_18
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