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Die Bedeutung des Krankheitsbegriffs für das Krankenversicherungsrecht

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Krankheit und Recht

Part of the book series: MedR Schriftenreihe Medizinrecht ((MEDR))

Zusammenfassung

Dass Menschen krank werden können und dieser Umstand zu den zentralen Lebensrisiken zählt, ist bis auf Weiteres eine Konstante der menschlichen Existenz. So sehr die Lebenserwartung in modernen Gesellschaften im Vergleich zu früheren Zeiten angestiegen und so erfolgreich die Medizin ist1 – die Sorge um die eigene Gesundheit bleibt auch heute ein äußerst wichtiges Anliegen. Vermutlich gewinnt dieses Anliegen in einer Situation, in der andere Grundbedürfnisse bereits weithin gedeckt sind, sogar noch an Bedeutung.

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Notes

  1. 1.

    Wobei zu beachten ist, dass der Anstieg der (gesunden) Lebenserwartung nur zu einem – vermutlich sogar kleinerem Teil – den Fortschritten in der medizinischen Versorgung geschuldet ist; vgl. dazu grundlegend McKeown: Die Bedeutung der Medizin: Traum, Trugbild oder Nemesis?

  2. 2.

    Vgl. dazu jetzt die Beiträge in von der Pfordten/Kähler (Hrsg.): Normativer Individualismus in Ethik, Politik und Recht.

  3. 3.

    Grundsätzlich dazu vgl. die Beiträge in Mazouz et al. (Hrsg.) Krankheitsbegriff und Mittelverteilung.

  4. 4.

    Vgl. dazu die Beiträge bei Schramme (Hrsg.): Krankheitstheorien.

  5. 5.

    Auch eine umfassende monographische Analyse des Krankheitsbegriffs existiert für das deutsche Krankenversicherungsrecht nicht. Zum österreichischen Sozialversicherungsrecht vgl. Mazal: Krankheitsbegriff und Risikobegrenzung.

  6. 6.

    Vgl. nur Lang, in: SGB V - Gesetzliche Krankenversicherung. Kommentar, § 27 Rn. 13 ff.

  7. 7.

    Zum Folgenden vgl. auch Huster, in: Hofmann-Riem (Hrsg.): Innovationen im Recht.

  8. 8.

    Vgl. dazu Huster, NJW 2009, 1713–1716; Huster, in: Rauprich/Vollmann (Hrsg.): Die Kosten des Kinderwunsches. Interdisziplinäre Perspektiven zur Finanzierung reproduktionsmedizinischer Behandlungen, 37–60, jew. m.w.N.

  9. 9.

    Vgl. BSG, 03.04.2011 – B 1KR 40/00 R.

  10. 10.

    Vgl. BVerfG, NJW 2007, 1343.

  11. 11.

    So dann auch die Aufnahme dieser Entscheidung durch BSG, SGb 2008, 356, 358: „Sind aber schon Leistungsbegrenzungen in Fällen der Krankenbehandlung möglich, gilt das erst recht bei Maßnahmen der künstlichen Befruchtung generell (…).“

  12. 12.

    Dass man auch dann noch über die Beschränkung der Leistung auf Ehepaare streiten kann, betont etwa Ricken, in: FS Schnapp, 509, 514 ff.

  13. 13.

    BVerfG, NJW 2009, 1733 Rn. 10.

  14. 14.

    Die Norm lautet: „Zur Krankenbehandlung gehören auch Leistungen zur Herstellung der Zeugungs- oder Empfängnisfähigkeit, wenn diese Fähigkeit nicht vorhanden war oder durch Krankheit oder wegen einer durch Krankheit erforderlichen Sterilisation verlorengegangen war.“

  15. 15.

    Grundlegend BGH, NJW 1987, 703. Vgl. ferner BGH, VersR 2004, 1123 ff.; BGH, NJW 2005, 3783 ff.; BGH, VersR 2006, 1351 ff.; BGH, VersR 2006, 1673.

  16. 16.

    Vgl. BVerwGE 119, 265, 269: „Aus der Sonderregelung für die gesetzliche Krankenversicherung lässt sich indessen nicht folgern, dass die In-vitro-Fertilisation auch dann keine Heilbehandlung ist, wenn die Fertilitätsstörung auf dem regelwidrigen Körperzustand eines der Partner oder beider beruht.“

  17. 17.

    Vgl. BFH, DStR 2007, 1623 ff., in Abkehr von BFH, NJW 2005, 3517 ff.

  18. 18.

    Vgl. LAG Düsseldorf, 13.06.2008 - 10 Sa 449/08; ferner ArbG Marburg, 26.09.2006 - 2 Ca 155/06; ArbG Essen, 17.01.2008 - 1 Ca 1805/07.

  19. 19.

    Vgl. BGHZ 99, 228, 233; BVerwGE 119, 265, 269; BFH, DStR 2007, S 1623, 1624; LAG Düsseldorf, 13.6.2008 - 10 Sa 449/08, Rn. 34.

  20. 20.

    Vgl. dazu und zum Folgenden Rauprich, in: Bockenheimer-Lucius et al. (Hrsg.): Umwege zum eigenen Kind, 31, 44 f.

  21. 21.

    BVerfG, NJW 2009, 1733, Rn 14: Bei der künstlichen Befruchtung handele es sich um eine Leistung, „die nicht medizinisch für eine Therapie notwendig ist, sondern die Wünsche eines Versicherten für seine individuelle Lebensgestaltung betrifft. Dann bleibt es aber im Rahmen seines Gestaltungsspielraums, wenn der Gesetzgeber sich zu einer Förderung von Maßnahmen künstlicher Befruchtung entschließt, dies aber generell auf eine Teilförderung beschränkt.“

  22. 22.

    Vgl. bereits oben B.I.

  23. 23.

    Die folgenden Ausführungen zu dieser Thematik verdanken sich maßgeblich der Zusammenarbeit in dem vom BMBF geförderten Verbundforschungsprojekt SYSKON: Re-Konfiguration von Krankheit und Gesundheit. Ethische, psychosoziale, rechtliche und gesundheitsökonomische Herausforderungen der Systemmedizin (FKZ 01GP1407A-D).

  24. 24.

    Vgl. dazu jetzt Schmutzler/Huster/Wasem/Dabrock, Dtsch Arztebl 2015, 910–913.

  25. 25.

    Vgl. jetzt VG Darmstadt, 15.05.2015 - 1 K 491/13.DA.

  26. 26.

    LG Stuttgart, NJW 2013, 1543 ff.

  27. 27.

    BSG, NZS 2011, 20 ff.

  28. 28.

    Vgl. dazu BSG, 30.09.1999 - B 8 KN 9/98 KR R; BSG, 10.05.2005 - B 1 KR 25/03 R.

Literatur

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  • Huster, Stefan: Die Leistungspflicht der GKV für Maßnahmen der künstlichen Befruchtung und der Krankheitsbegriff. In: Neue Juristische Wochenschrift 2009, S. 1713–1716.

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  • Huster, Stefan: Die Relativität des Krankheitsbegriffs. In: Rauprich, Oliver; Vollmann, Jochen (Hrsg.): Die Kosten des Kinderwunsches. Interdisziplinäre Perspektiven zur Finanzierung reproduktionsmedizinischer Behandlungen. Berlin 2012, S. 37–60.

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  • Huster, Stefan: Die genetische Diagnostik als Innovationstreiber und die Regulierung des öffentlichen Systems der Gesundheitsversorgung. In: Hoffmann-Riem, Wolfgang (Hrsg.): Innovationen im Recht, 2015. (In Veröffentlichung).

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  • Mazal, Wolfgang: Krankheitsbegriff und Risikobegrenzung. Wien 1992.

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  • Mazouz, Nadia et al. (Hrsg.): Krankheitsbegriff und Mittelverteilung. Baden-Baden 2004.

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  • McKeown, Thomas: Die Bedeutung der Medizin: Traum, Trugbild oder Nemesis?. Frankfurt a. M. 1982.

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  • Pfordten, Dietmar von der; Kähler, Lorenz (Hrsg.): Normativer Individualismus in Ethik, Politik und Recht. Tübingen 2014.

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  • Rauprich, Oliver: Sollen Kinderwunschbehandlungen von den Krankenkassen finanziert werden?. In: Bockenheimer-Lucius, Gisela et al. (Hrsg.): Umwege zum eigenen Kind. Göttingen 2008, S. 31–48.

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  • Ricken, Oliver: Familiale Gemeinschaften im Sozialrecht. In: Butzer, Hermann et al. (Hrsg.): Organisation und Verfahren im sozialen Rechtsstaat: Festschrift für Friedrich E. Schnapp zum 70. Geburtstag. Berlin 2008, S. 509–526.

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  • Schmutzler, Rita; Huster, Stefan; Wasem, Jürgen; Dabrock, Peter: Risikoprädiktion: Vom Umgang mit dem Krankheitsrisiko. In: Deutsches Ärzteblatt 2015, S. 910–913.

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  • Schramme, Thomas (Hrsg.): Krankheitstheorien. Berlin 2012.

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Huster, S. (2017). Die Bedeutung des Krankheitsbegriffs für das Krankenversicherungsrecht. In: Beck, S. (eds) Krankheit und Recht. MedR Schriftenreihe Medizinrecht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-52651-4_3

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