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Postwachstumsökonomik

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Energie, Entropie, Kreativität

Zusammenfassung

Die Postwachstumsökonomik ist eine wachstumskritische, an den Gesetzen der Thermodynamik orientierte Teildisziplin der Wirtschaftswissenschaften. Ihr inhaltlicher Fokus erstreckt sich auf Wachstumsgrenzen, Expansionszwänge und einen als Postwachstumsökonomie bezeichneten Zukunftsentwurf für Versorgungssysteme innerhalb ökologischer Grenzen. Ausgehend von dem Befund, dass eine Entkopplung wirtschaftlichen Wachstums von Umweltschäden mittels technischer Innovationen nicht gelingen kann und das derzeitige Belastungsniveau nicht zukunftsfähig ist, bleibt für nördliche Konsumgesellschaften als Ausweg nur die Reduktion des Industrieoutputs, was wiederum veränderte Lebensstile und Versorgungsmuster voraussetzt. Letztere umfassen neben einem kulturellen Wandel zur Suffizienz insbesondere drei Ebenen: Die lokale Subsistenz, eine Regionalökonomie und eine stark verkleinerte Restindustrie. Um die reduktive Transformation sozial abzufedern, zumal Vollbeschäftigung zu erreichen, ist eine Umverteilung der verringerten Erwerbsarbeitszeit vonnöten. 20-Stunden an wöchentlicher Arbeitszeit, die als Basis für ein verringertes monetäres Einkommen dienen, können durch weitere 20 Stunden an Selbstversorgungsarbeit ergänzt werden. Unter anderem Eigenproduktion, Nutzungsdauerverlängerung und Gemeinschaftsnutzung verhelfen dazu, weiterhin moderne Konsumfunktionen nutzen zu können und zugleich einen höheren Grad an ökonomischer Autonomie zu realisieren. Unternehmen können diese Entwicklung unterstützen, indem sie auf vielfältige Weise zu produktionslosen Befriedigung von Bedürfnissen beitragen.

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Notes

  1. 1.

    Der im Auftrag der Bundesregierung tätige Wissenschaftliche Beirat Globale Umweltveränderungen (WGBU) hat im Jahr 2009 das bis 2050 verfügbare, mit einer Einhaltung des Zwei-Grad-Klimaziels maximal noch kompatible globale Budget an CO\(_{2}\)-Emissionen abgeschätzt und auf die zu diesem Zeitpunkt lebenden ca. 7 Mrd. Erdbewohner verteilt. Dabei ergab sich der grobe Richtwert von 2,7 t pro Kopf und Jahr bis 2050. Danach wäre dieser Wert nochmals zu abzusenken. [150] Da die Weltbevölkerung inzwischen um mindestens ca. 0,3 Mrd. gestiegen ist, erscheint ein entsprechend korrigierter Richtwert von 2,5 t plausibel.

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Paech, N. (2018). Postwachstumsökonomik. In: Energie, Entropie, Kreativität. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-57858-2_4

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