Zusammenfassung
Die Behauptung der „Rahmentheoretiker“ (Duhem/Quine/Kuhn), dass weder theoretische Systeme noch einzelne Allsätze falsifiziert werden könnten, sondern dabei immer „unser Wissen als ganzes“ auf dem Spiel steht, ist schlicht falsch. Popper hatte zwei Typen von Falsifikationen vorgestellt. Der erste Typ verwendet die logische Figur des Modus tollens (Rückübertragung der Falschheit der Prognose auf die Prämissen). Gunnar Andersson schreibt:
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Notes
- 1.
Gunnar Andersson, Kritik und Wissenschaftsgeschichte, J. C. B. Mohr, 1988, S. 182.
- 2.
Andersson, KW, S. 183.
- 3.
Karl R. Popper, Logik der Forschung, J. C. B. Mohr, 1984, S. 64.
- 4.
Andersson, KW, S. 110.
- 5.
Andersson, KW, S. 110–111.
- 6.
Andersson, KW, S. 121.
- 7.
Andersson, KW, S. 112.
- 8.
Thomas S. Kuhn, Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen, Frankfurt am Main, 1976, S. 128.
- 9.
Andersson, KW, S. 112.
- 10.
Andersson, KW, S. 112–113.
- 11.
Inzwischen hat mich Gunnar Andersson in einer Mail darauf aufmerksam gemacht, dass das falsch ist. Er schreibt: „Ich habe nur einen Kommentar zu Ihrer Vermutung auf S. 132: ‚Ich denke, Anderssons Erweiterung hätte auch Popper überzeugt.‘ Ich habe mein Buch selbstverständlich an Popper geschickt. Als Antwort bekam ich einen Brief, in dem er sich darüber beschwerte, dass ich seine Auffassung über Ad-hoc-Hypothesen kritisiert hatte. In meiner Antwort verteidigte ich meine Auffassung und ging auf alle Argumente ein, die Popper angeführt hatte. Ich fügte hinzu, dass mein Buch hauptsächlich eine Verteidigung von Poppers Ideen und des Kritischen Rationalismus war, obwohl ich Poppers Auffassung über Ad-hoc-Hypothesen nicht teilte. Ich schrieb, dass ich in meinem Buch versuchte, die Kritik des Kritischen Rationalismus von Kuhn, Feyerabend und Lakatos zu beantworten. Ich bezweifle, dass Popper mein Buch ganz gelesen hat.“ Das ist natürlich mehr als tragisch – offenbar ein krasses Missverständnis auf Poppers Seite.
- 12.
Andersson, KW, S. 113.
- 13.
Andersson, KW, S. 115.
- 14.
Andersson, KW, S. 116.
- 15.
Andersson, KW, S. 117.
- 16.
Andersson, KW, S. 117.
- 17.
Andersson, KW, S. 118.
- 18.
Andersson, KW, S. 118.
- 19.
Imre Lakatos, „Falsifikation und Methodologie wissenschaftlicher Forschungsprogramme“. In: Kritik und Erkenntnisfortschritt. Braunschweig 1974, S. 90.
- 20.
Andersson, KW, S. 49.
- 21.
Karl R. Popper, Logik der Forschung, J. C. B. Mohr, 1984, S. 39.
- 22.
Gunnar Andersson, Voraussetzungen und Grenzen der Wissenschaft, J. C. B. Mohr 1981, S. 256.
- 23.
Karl R. Popper, Logic of Scientific Discovery, 1959, S. 50.
- 24.
Thomas S. Kuhn, „Logik der Forschung oder Psychologie der wissenschaftlichen Arbeit?“ in Kritik und Wissenschaftsgeschichte, Vieweg, 1974, S. 15.
- 25.
Kuhn in Kritik…, S. 16.
- 26.
Das heißt, ihre Vertreter hatten sogar behauptet, das ginge gar nicht, weil auch in epistemologischen Diskussionen überall böse „Erkenntnisinteressen“ (Jürgen Habermas) lauerten. Das scheint mir aber eher selbst ein rein normatives Problem zu sein, ober besser eine Charakterfrage, wenn ich nicht in der Lage bin, objektive Fragestellungen – in einer erkenntnistheoretischen Diskussion – wenn nötig auch gegen meine eigenen normativen Interessen abzuschirmen.
- 27.
Kuhn in Kritik …, S. 6–7.
- 28.
Karl R. Popper, Logik der Forschung, J. C. B. Mohr, 1984, S. 73.
- 29.
Popper, LdF, S. 74.
- 30.
Andersson, KW, S. 51.
- 31.
Lakatos, „Falsifikation …“, S. 104.
- 32.
Frank Hofmann-Grüneberg, Radikal-empiristische Wahrheitstheorie, Wien, 1988, S. 159 ff.
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Hinterberger, N.H. (2019). Der Mythos vom Rahmen. In: Die Fälschung des Realismus. Springer Spektrum, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-59512-1_4
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