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Europäische Menschenrechtskonvention

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Recht und Rassismus
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Zusammenfassung

Die Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten vom 4. November 1950 (Europäische Menschenrechtskonvention, EMRK) stellt das wichtigste regionale Regelungswerk zu den Menschenrechten in Europa dar. Im Rahmen dieser Untersuchung stehen das Diskriminierungsverbot in Art. 14 EMRK und im Kontext der rassistischen Hassrede die Meinungsfreiheit nach Art. 10 EMRK im Vordergrund. Vorab wird eine Übersicht weiterer Regelungen mit einem Antidiskriminierungsgehalt des Europarats gegeben. Danach ist auf die Bedeutung und die Rolle der Europäischen Kommission gegen Rassismus und Intoleranz (ECRI) einzugehen, die dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte unterstützend zuarbeitet. Außerdem ist auf die allgemeinen und besonderen Auslegungsgrundsätze bezüglich der Europäischen Menschenrechtskonvention einzugehen. Anschließend wird die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zum Diskriminierungsverbot aufgrund der Rasse und anderen rassismusrelevanten Merkmalen rassismusanalytisch umfassend geprüft. Im Hinblick auf rassistische Hassrede ist schließlich auf Art. 10 EMRK einzugehen, der die freie Meinungsäußerung garantiert.

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Notes

  1. 1.

    BGBl. 1952 II, 688, 953.

  2. 2.

    BGBl. 1997 II, 1408, in der Bundesrepublik Deutschland in Kraft seit dem 01.02.1998.

  3. 3.

    Statt vieler: Oeter (2003): Der Schutz nationaler Minderheiten im Völkerrecht; Siegert (1999): Minderheitenschutz in der Bundesrepublik Deutschland.

  4. 4.

    Siehe dazu Teil II Abschn. 4.4.

  5. 5.

    Die Europäische Sozialcharta v. 03.05.1996, BGBl. 1999 II, 777, in Kraft getreten am 01.07.1999, ist die überarbeitete und erweiterte Version der ursprünglichen Europäischen Sozialcharta v. 18.10.1961, welche das Diskriminierungsverbot noch nicht enthielt.

  6. 6.

    Stand: 25.04.2019.

  7. 7.

    Siehe Besson, Evolutions in Non-Discrimination Law within the ECHR and ESC Systems: It Takes Two to Tango in the Council of Europe (2012), 147, die die Wechselwirkung zwischen den Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte und des Europäischen Ausschusses für Soziale Rechte ausführlich diskutiert.

  8. 8.

    BGBl. 2012 II, 1107; in Kraft getreten am 01.02.2008.

  9. 9.

    Resolution v. 13.06.2002 zum Statut der Europäischen Kommission gegen Rassismus und Intoleranz. http://www.coe.int/t/dghl/monitoring/ecri/About/Res(2002)8%20amended%20-%20Statute%20ECRI%20-%20revised%20February%202014.pdf. Zugegriffen am 26.02.2019.

  10. 10.

    Art. 1 Resolution v. 13.06.2002 zum Statut der Europäischen Kommission gegen Rassismus und Intoleranz.

  11. 11.

    Siehe der letzte Länderbericht zu Deutschland v. 05.12.2013 (fünfte Prüfungsrunde). http://www.coe.int/t/dghl/monitoring/ecri/Country-by-country/Germany/DEU-CbC-V-2014-002-ENG.pdf. Zugegriffen am 26.02.2019.

  12. 12.

    ECRI-Länderbericht zu Deutschland (fünfte Prüfungsrunde) v. 05.12.2013, 13 f.

  13. 13.

    Zum Beispiel in EGMR, Urt. v. 26.02.2004, Nr. 43577/98 – Nachova u. a./Bulgarien, Rn. 53, wo der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte zur Kontextualisierung der diskriminierenden Praxen gegenüber Roma in Bulgarien den Länderbericht zu Bulgarien heranzieht; in EGMR, Urt. v. 13.12.2005, Nr. 55762/00 und 55974/00 – Timishev u. a./Russland, Rn. 34 verweist der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte argumentativ auf die von der Kommission vorgeschlagene Definition von unmittelbarer und mittelbarer rassischer Diskriminierung.

  14. 14.

    So etwa im Grundsatzurteil EGMR (GK), Urt. v. 07.02.2006, Nr. 57325/00 – Das heißt u. a./Tschechische Republik, wo der Gerichtshof ohne Einzelfallprüfung eine Verletzung von Art. 14 EMRK bei einer Gruppe von 18 Beschwerdeführerinnen feststellt. Dabei berief sich die Große Kammer auf die Berichte und Statistiken, einschließlich der ECRI, die die diskriminierenden Praxen gegenüber Roma-Kindern in der Schule unmissverständlich dokumentieren; dazu mehr in Teil II Abschn. 11.4.3.3.1.

  15. 15.

    Eine rechtstheoretische Diskussion über die Bedeutung von Interpretation für das Völkerrecht bietet Venzke (2012): How Interpretation Makes International Law.

  16. 16.

    Das Wiener Übereinkommen über das Recht der Verträge v. 23.04.1969, BGBl. 1985 II, 927.

  17. 17.

    Für die Anwendung der Art. 31 und 33 WÜV bei der Auslegung der Europäischen Menschenrechtskonvention in einem Fall mit Bezug zu rassischer Diskriminierung, vgl. EKMR, Mitteilung v. 14.01.1973 – Ostafrikanische Asiaten/Vereinigtes Königreich = EuGRZ 1994, 386, 388, Rn. 188; siehe auch Cremer in Grote/Marauhn, EMRK/GG, § 4, Rn. 29–34.

  18. 18.

    Cremer in Grote/Marauhn, EMRK/GG, § 4, Rn. 27.

  19. 19.

    Dazu Vašek, Art. 16 EMRK und die politische Integration Europas (2010), 94–107.

  20. 20.

    EKMR, Entsch. v. 11.10.1979, Nr. 8348/78 – Glimmerveen und Hagenbeek/Niederlande; später auch EKMR, Entsch. v. 12.05.1988, Nr. 12194/86 – Kühnen/Deutschland.

  21. 21.

    Zum Verhältnis von Art. 17 und 10 Abs. 2 EMRK, siehe dazu Teil II Abschn. 11.5.

  22. 22.

    Diese Vorschrift ist auch besonders im Verhältnis der Europäischen Menschenrechtskonvention zum Grundgesetz bedeutend. So hat das BVerfG noch in seinem Sicherheitsverwahrung-Urteil wiederholt, dass neben den verfassungsimmanenten Grundsätzen auch Art. 53 EMRK es verbiete, den verfassungsrechlich garantierten Grundrechtsschutz mit einer völkerrechtsfreundlichen Auslegung einzuschränken; vgl. BVerfG, Urt. v. 04.05.2011, 2 BvR 2365/09 u. a. – Sicherheitsverwahrung, BVerfGE 128, 326, 371 m. w. N.

  23. 23.

    Grundsatzurteil EGMR, Urt. v. 23.09.1994, Nr. 15890/89 – Jersild/Dänemark; siehe unten Teil II Abschn. 11.5.2.

  24. 24.

    EGMR, Urt. v. 23.09.1994, Nr. 15890/89 – Jersild/Dänemark, Sondervotum Ryssdal, Bernhardt, Spielmann and Loizou, Rn. 4.

  25. 25.

    EGMR, Urt. v. 23.09.1994, Nr. 15890/89 – Jersild/Dänemark, Rn. 31.

  26. 26.

    Cremer in Grote/Marauhn, EMRK/GG, § 4, Rn. 19.

  27. 27.

    EGMR, Urt. v. 11.07.2002, Nr. 28957/95 – Goodwin/Vereinigtes Königreich, Rn. 74; dazu auch Sorel/Boré Eveno in Corten/Klein, The Vienna Conventions on the Law of Treaties, Art. 31 (2011), Rn. 56, m. w. N.

  28. 28.

    EGMR, Urt. v. 04.02.2005, Nr. 46827/99 und 46951/99 – Mamatkulov und Askarov/Türkei, Rn. 121; bereits EGMR, Urt. 25.04.1978, Nr. 5856/72 – Tyrer/Vereinigtes Königreich, Rn. 31; EGMR, Urt. v. 11.07.2002, Nr. 28957/95 – Goodwin/Vereinigtes Königreich, Rn. 75.

  29. 29.

    Statt vieler: EGMR, Urt. v. 04.02.2005, Nr. 46827/99 und 46951/99 – Mamatkulov und Askarov/Türkei, Rn. 121.

  30. 30.

    Siehe auch Ladewig in Meyer-Ladewig, EMRK (3. Aufl.), Einleitung, Rn. 37.

  31. 31.

    Zum Begriff der Rasse, siehe bereits in Kap. 2.

  32. 32.

    Eingehend auf den akzessorischen Charakter des Art. 14 EMRK: Altwicker (2011): Menschenrechtlicher Gleichheitsschutz, 134–164.

  33. 33.

    EGMR, Urt. v. 23.07.1968, Nr. 1474/62 – Belgischer Sprachenfall, Rn. 9; zuletzt EGMR, Urt. v. 14.02.2012, Nr. 36571/06 – B./Vereinigtes Königreich, Rn. 33 f.

  34. 34.

    Ständige Rechtsprechung EGMR, Urt. v. 27.10.1975, Nr. 4464/70 – Nationale Belgische Polizeigewerkschaften, Rn. 45; EGMR, Urt. v. 28.05.1985, Nr. 9214/80 – Abdulaziz u. a./Vereinigtes Königreich, Rn. 71; EGMR (GK), Urt. v. 22.12.2009, Nr. 27996/06 und 34836/06 – Sejdić und Finci/Bosnien und Herzegowina, Rn. 39; EGMR, Urt. v. 28.08.2012, Nr. 17153/11 – Vuckovic u. a./Serbien, Rn. 80; dazu auch Sauer in Karpenstein/Mayer, Art. 14 EMRK, Rn. 18.

  35. 35.

    So Sauer in Karpenstein/Mayer, Art. 14 EMRK, Rn. 15 m. w. N.

  36. 36.

    So in EGMR, Urt. 27.10.1975, Nr. 4464/70 – Nationale Belgische Polizeigewerkschaft/Belgien, Rn. 44 f.

  37. 37.

    Vgl. auch O’Connell, Cinderella Comes to the Ball: Art. 14 and the Right to Non-Discrimination in the ECHR (2009), 211.

  38. 38.

    Sauer in Karpenstein/Mayer, Art. 14 EMRK, Rn. 18; allerdings hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte diesbezüglich nicht immer ein konsequentes Prüfungsverfahren angewendet. So hat er im Urt. v. 06.04.2000, Nr. 34369/97 – Thlimmenos/Griechenland, Rn. 53 zuerst das Vorliegen einer Diskriminierung geprüft, dies bejaht und die Verletzung der substanziellen Garantie nicht mehr für notwendig erachtet; so auch in der Rechtssache EGMR (GK), Urt. v. 22.12.2009, Nr. 27996/06 – Sejdić und Finci/Bosnien und Herzegowina, Rn. 51; zuletzt EGMR, Urt. 16.03.2010, Nr. 15766/03 – Oršuš u. a./Kroatien; kritisch zu dieser Entscheidungspraxis Gilbert, The Burgeoning Minority Rights, Jurisprudence of the European Court of Human Rights, 736, 741; Trechsel (2003): Überlegungen zum Verhältnis zwischen Art. 14 EMRK und dem 12. Zusatzprotokoll, 121.

  39. 39.

    Statt vieler: EGMR, Urt. v. 13.12.2005, Nr. 55762/00 – Timishev u. a./Russland, Rn. 53; zuletzt noch in EGMR, Urt. v. 07.01.2014, Nr. 77/07 – Cusan und Fazzo/Italien, Rn. 68 f., bei dem der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die automatische Zuweisung des Vaternames an ein eheliches Kind als Diskriminierung aufgrund des Geschlechts (Art. 14 i. V. m. Art. 8 EMRK) beurteilte.

  40. 40.

    Dazu Ağırbaşlı (2007): Vom akzessorischen Diskriminierungsverbot zum allgemeinen Gleichheitsgebot.

  41. 41.

    Sauer in Karpenstein/Mayer, EMRK, Art. 1 ZP XII, Rn. 2.

  42. 42.

    EGMR (GK), Urt. v. 22.12.2009, Nr. 27996/06 – Sejdić und Finci/Bosnien und Herzegowina, Rn. 51; EGMR, Urt. v. 09.12.2010, Nr. 7798/08 – Savez Crkava/Kroatien, Rn. 114 f.

  43. 43.

    Albanien, Andorra, Armenien, Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Zypern, Finnland, Georgien, Luxemburg, Malta, Montenegro, die Niederlande, Rumänien, San Marino, Serbien, Slovenien, Spanien, die ehemalige Jugoslawische Republik Mazedonien und Ukraine (Stand 26.02.2016).

  44. 44.

    Stand 26.02.2016.

  45. 45.

    Zuletzt EGMR, Urt. v. 09.12.2010, Nr. 17153/11 – Vuckovic u. a./Serbien, Rn. 88 f. m. w. N.

  46. 46.

    Sauer in Karpenstein/Mayer, EMRK, Art. 1 ZP XII, Rn. 5; vgl. auch EGMR (GK), Urt. v. 22.12.2009, Nr. 27996/06 – Sejdić und Finci/Bosnien und Herzegowina, Rn. 52 f.

  47. 47.

    Dazu Sauer in Karpenstein/Mayer, EMRK, Art. 1 ZP XII, Rn. 3.

  48. 48.

    EGMR (GK), Urt. v. 22.12.2009, Nr. 27996/06 – Sejdić und Finci/Bosnien und Herzegowina.

  49. 49.

    Für eine verfassungsrechtliche Analyse, siehe Bardutzky, The Strasbourg Court on the Dayton Constitution Judgment in the Case of Sejdić and Finci v. Bosnia and Herzegovina, 22. December 2009 (2010), 309; Milanovic, Sejdic and Finci v. Bosnia and Herzegovina (2010), 636.

  50. 50.

    Tritt das 12. Zusatzprotokoll auch in Deutschland in Kraft, würde dies bedeuten, dass der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte zum Beispiel in den Deutschengrundrechten (vgl. Art. 8 Abs. 1, 9 Abs. 1, 12 Abs. 1 GG) eine unmittelbare Diskriminierung aufgrund der nationalen Herkunft gemäß Art. 1 Abs. 1 12. Zusatzprotokoll erkennen könnte.

  51. 51.

    EGMR (GK), Urt. v. 22.12.2009, Nr. 27996/06 – Sejdić und Finci/Bosnien und Herzegowina, Rn. 41 und 56 Art. 3 1. Zusatzprotokoll verpflichtet die Vertragsparteien dazu, „in angemessenen Zeitabständen freie und geheime Wahlen unter Bedingungen abzuhalten, welche die freie Äußerung der Meinung des Volkes bei der Wahl der gesetzgebenden Körperschaften gewährleisten“.

  52. 52.

    Diese Aufzählung entspricht der Liste der Merkmale in der Definition der rassischen Diskriminierung der ECRI. Vgl. General Policy Recommendation No. 7 v. 13.12.2002: „direct racial discrimination shall mean any differential treatment based on a ground such as race, colour, language, religion, nationality or national or ethnic origin, which has no objective and reasonable justification“.

  53. 53.

    Statt vieler: EGMR, Urt. v. 08.06.1976, Nr. 5100/71 – Engel/Niederlande, Rn. 72; EGMR, Urt. v. 28.11.1984, Nr. 8777/79 – Rasmussen/Dänemark, Rn. 34.

  54. 54.

    Einen kritischen Überblick bieten: Gerards, The Discrimination Grounds of Art. 14 of the European Convention on Human Rights (2003), 99; Arnardóttir, The Differences that Make a Difference: Recent Developments on the Discrimination Grounds and the Margin of Appreciation under Art. 14 of the European Convention on Human Rights (2014), 647.

  55. 55.

    Siehe auch Arnardóttir, Cross-Fertilisation, Clarity and Consistency at an Overburdened European Court of Human Rights – the Case of the Discrimination Grounds under Art. 14 ECHR (2015), 220, 227, die darauf hinweist, dass der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte keine konsistente Linie bezüglich der Diskriminierungsgründe verfolgt, sodass sie eine „relative indifference towards the precise contours of the discrimination ground in question“ feststellt.

  56. 56.

    EGMR, Urt. v. 13.12.2005, Nr. 55762/00 und 55974/00 – Timishev u. a./Russland. Hier befand der Gerichtshof, dass die behördliche Zugangsverweigerung für einen tschetschenischen Anwalt in das Gebiet Kabardino-Balkarien eine Verletzung des Art. 14 EMRK i. V. m. Art. 2 4. ZP darstellt: Die Kontrollmaßnahme sei eine unzulässige Einschränkung der Bewegungsfreiheit aufgrund der Ethnizität.

  57. 57.

    Eine Definition von Rasse und Hautfarbe fehlt dagegen im ersten Fall mit einem Bezug zu Diskriminierung; EKMR, Mitteilung v. 14.12.1973, Nr. 4403/70 – Ostafrikanische Asiaten/Vereinigtes Königreich = EuGRZ 1994, 386.

  58. 58.

    EGMR, Urt. v. 13.12.2005, Nr. 55762/00 – Timishev u. a./Russland, Rn. 55.

  59. 59.

    Zum Beispiel im Erwägungsgrund Nr. 6 der Rasserichtlinie, dazu oben Teil II Abschn. 9.4.1.3 und in der Präambel der Antirassismuskonvention, dazu Teil II Abschn. 10.3.2.1.1.

  60. 60.

    So verzichtet die Antidiskriminierungsstelle des Bundes konsequent auf die Verwendung des Begriffs „Rasse“ und ersetzt ihn durch die Bezeichnung „ethnische Herkunft“: http://www.antidiskriminierungsstelle.de. Zugegriffen am 26.02.2019.

  61. 61.

    EGMR, Urt. v. 13.12.2005, Nr. 55762/00 – Timishev u. a./Russland, Rn. 56.

  62. 62.

    Siehe oben Teil II Abschn. 10.3.2.1.

  63. 63.

    EGMR, Urt. v. 13.12.2005, Nr. 55762/00 – Timishev u. a./Russland, Rn. 33.

  64. 64.

    EKMR, Bericht v. 12.05.1983, Nr. 9214/80 – Abdulaziz u. a./Vereinigtes Königreich; EGMR, Urt. v. 28.05.1985, Nr. 9214/80 – Abdulaziz u. a./Vereinigtes Königreich.

  65. 65.

    Vgl. EKMR, Bericht v. 12.05.1983, Nr. 9214/80 – Abdulaziz u. a/Vereinigtes Königreich, Rn. 112.

  66. 66.

    Dazu oben Teil I Abschn. 5.1.3.

  67. 67.

    Weiters in Teil I Abschn. 5.1.3.

  68. 68.

    Vgl. auch Teil II Abschn. 10.3.2.1.3 und 10.3.2.1.4.

  69. 69.

    Dazu bereits in Teil I Abschn. 4.2.

  70. 70.

    House of Lords, Urt. v. 24.03.1983 – Mandla/Dowell-Lee, [1983] 2 AC 548 = EuGRZ (1983), 532; siehe Teil II Abschn. 10.3.2.1.1. Dieses Urteil wird vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte lediglich im Rahmen einer Diskriminierung aufgrund der Religion rechtsvergleichend herangezogen; etwa EGMR, Urt. v, 10.11.2005, Nr. 44774/98 – Leyla Şahin/Türkei, Rn. 61.

  71. 71.

    Für die Definition von „Ethnizität“ bezog sich Lord Fraser of Tullybelton seinerseits auf den Ethnizitätsbegriff des Neuseeländischen Obersten Revisionshofs; vgl. Court of Appeal von Neuseeland, Urt. v. 14.12.1979, [1979] 2 NZLR 531.

  72. 72.

    Ein biologistisches Moment findet sich aber auch im Begriff der Staatsangehörigkeit. So hat das Bundesverfassungsgericht in seinem Beschluss zum bayerischen Landeserziehungsgeld gemeint: „Die Staatsangehörigkeit einer Person hängt grundsätzlich von der Staatsangehörigkeit ihrer Eltern oder dem Ort ihrer Geburt und damit von Umständen ab, die sie nicht beeinflussen kann“; BVerfG, Beschl. v. 07.02.2012, 1 BvL 14/07 – Bayerisches Landeserziehungsgeld, BVerfGE 130, 240, 255.

  73. 73.

    UK Supreme Court, Urt. v. 16.12.2009 Jewish Free School, [2009] UKSC 15.

  74. 74.

    House of Lords, Urt. v. 24.03.1983 Mandla/Dowell-Lee, [1983] 2 AC 548 = EuGRZ (1983), 532.

  75. 75.

    Siehe grundlegend Adamietz (2011): Geschlecht als Erwartung für eine Analyse des Umgangs des deutschen (Verfassungs-)Rechts mit Geschlechtsumwandlungen.

  76. 76.

    Statt vieler: Adamietz (2013): Geschlecht als Erwartung.

  77. 77.

    Grundlegend dazu López (2006): White by Law.

  78. 78.

    Zum Beispiel EGMR, Urt. v. 12.04.1985, Nr. 9214/80 – Abdulaziz u. a./Vereinigtes Königreich, Rn. 84 f; EGMR, Urt. v. 18.05.2000, Nr. 41488/98 – Velikova/Bulgarien, Rn 26; EGMR, Urt. v. 08.11.2011, Nr. 18968/07 – V. C./Slowakei, Rn. 173.

  79. 79.

    Zuletzt noch EGMR, Urt. v. 24.07.2012, Nr. 47159/08 – B. S./Spanien, Rn. 29.

  80. 80.

    Siehe nur Sauer in Karpenstein/Mayer, Art. 14 EMRK, Rn. 27; Meyer-Ladewig, Art. 14 EMRK (3. Aufl.), Rn. 21.

  81. 81.

    Siehe oben Teil II Abschn. 11.4.2.1.

  82. 82.

    Ausführlich dazu bereits in Teil II Abschn. 11.1.

  83. 83.

    EGMR, Urt. v. 24.07.2012, Nr. 47159/08 B.S./Spanien. In diesem hatte die Beschwerdeführerin, eine Sexarbeiterin mit nigerianischer Herkunft, geltend gemacht, aufgrund ihrer Hautfarbe (und ihres Geschlechts) von der Polizei kontrolliert worden zu sein. Dieser Fall wird unten im Zusammenhang mit „intersektioaler Diskriminierung“ diskutiert; Teil II Abschn. 11.4.3.5.4.

  84. 84.

    Vgl. EGMR, Urt. v. 23.07.1968, Nr. 1474/62 – Belgischer Sprachenfall; EGMR, Urt. 02.03.1987, Nr. 9267/81 – Mathieu-Mohin und Clerfayt/Belgien; der Belgische Sprachenfall gehört auch deswegen zum Kern der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, weil in dieser Entscheidung die Grundsätze des Art. 14 EMRK festgelegt wurden.

  85. 85.

    Vgl. EGMR, Urt. v. 13.12.2005, Nr. 55762/00 – Timishev u. a./Russland, Rn. 55.

  86. 86.

    Nach BVerfG, Beschl. v. 31.03.2013, Nr. 1 BvR 1314/11 – Parabolantenne (für die turkmenische Minderheit), Rn. 17 ist die Installation einer Parabolantenne zum Zweck des Empfangs eines Rundfunkprogrammes, das in turkmenischer Sprache kulturelle, politische und historische Informationen über die Turkmenen in der Türkei ausstrahlt, vom Schutzbereich des Grundrechts auf Informationsfreiheit der Beschwerdeführer umfasst. Zu einer verfassungsrechtlichen Würdigung kultureller Rechte, siehe grundlegend Britz (2000): Kulturelle Rechte und Verfassung. Über den rechtlichen Umgang mit kultureller Differenz.

  87. 87.

    Siehe Teil II Abschn. 10.3.2.

  88. 88.

    Auch angeführt in Teil II Abschn. 10.3.2.

  89. 89.

    EGMR, Entsch. v. 30.06.2009, Nr. 27561/08 – Ranjit Singh/Frankreich.

  90. 90.

    EGMR, Entsch. v. 30.06.2009, Nr. 25463/08 – Jasvir Singh/Frankreich.

  91. 91.

    Vgl. EGMR, Entsch. v. 15.02.2001, Nr. 42393/98 – Dahlab/Schweiz = NJW (2001), 2871. EGMR, Urt. v. 10.11.2005, Nr. 44774/98 – Leyla Şahin/Türkei; EGMR, Urt. v. 04.12.2008, Nr. 27058/05, 31645/04 – Dogru und Kervanci/Frankreich.

  92. 92.

    EGMR, Entsch. v. 13.11.2008, Nr. 24479/07 – Mann Singh/Frankreich. In dem nahezu identischen Fall Ranjit Singh/Frankreich (Verweigerung des Lichtbildes mit Turban für den Aufenthaltstitel) hat der UN-Menschenrechtsausschuss dagegen auf eine Verletzung der Religionsfreiheit nach Art. 18 ICCPR befunden; eine Diskriminierung aufgrund der Religion wurde nicht weiter geprüft; Menschenrechtsausschuss, Mitteilung v. 22.07.2011, Nr. 1876/2009 – Ranjit Singh/Frankreich, Rn. 8–12.

  93. 93.

    EGMR, Entsch. v. 11.01.2005, Nr. 35753/03 – Phull/Frankreich.

  94. 94.

    EGMR, Urt. v. 04.03.2008, Nr. 15585/06 – El Morsli/Frankreich.

  95. 95.

    Vgl. auch VGH Bayern, Urt. v. 23.03.2000, 24 CS 00.12 – Lichtbild mit Kopftuch = NVwZ (2000), 952, wo eine Iranerin für die Ausstellung eines zur Abschiebung erforderlichen Reisedokuments dazu gezwungen wurde, ein Lichtbild mit Kopftuch erstellen zu lassen. Für das VGH Bayern war der Schutzbereich der Religionsfreiheit nach Art. 4 GG erst gar nicht eröffnet.

  96. 96.

    Zuletzt noch EGMR, Urt. v. 18.03.2011, Nr. 30814/06 – Lautsi u. a./Italien, Rn. 76 f. (Kruzifix im Klassenzimmer). Mit seinem jüngsten Urteil EGMR, Urt. v. 15.01.2013, Nr. 48420/10 – Eweida u. a./Vereinigtes Königreich bezüglich der Verbote religiöser Symbole hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte erstmalig befunden, dass der Vertragsstaat im Rahmen seines Entscheidungsspielraums zu einem konventionswidrigen Ergebnis gekommen ist. In diesem Fall hatte British Airways das Tragen eines sichtbaren Kruzifix-Symbols an der Halskette verboten, nicht aber das Tragen von Turban und Hijab. Im Gegensatz zu den Nationalgerichten entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, dass das Verbot eine nicht zu rechtfertigende Einschränkung der Religionsfreiheit darstellt; auf eine Prüfung des Art. 14 i. V. m. 9 EMRK wurde verzichtet.

  97. 97.

    EGMR (GK), Urt. v. 22.12.2009, Nr. 27996/06 – Sejdić und Finci/Bosnien und Herzegowina, Rn. 43, 50.

  98. 98.

    EGMR (GK), Urt. v. 22.12.2009, Nr. 27996/06 – Sejdić und Finci/Bosnien und Herzegowina, Rn. 42–50, 55 f.

  99. 99.

    Vgl. EGMR, Urt. v. 13.12.2005, Nr. 55762/00 – Timishev u. a./Russland, Rn. 55.

  100. 100.

    Vgl. dazu UK Supreme Court, Urt. v. 16.12.2009 – Jewish Free School, [2009] UKSC 15; Teil II Abschn. 10.3.2.1.2 und 10.3.2.1.3.

  101. 101.

    Vgl. auch EGMR, Entsch. v. 20.02.2007, Nr. 35222/034 – Pavel Ivanov/Russland, wo der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte – entgegen der Meinung des Beschwerdeführers – die Jüdinnen und Juden als eine ethnische Gruppe bezeichnet.

  102. 102.

    Vgl. auch EGMR, Urt. v. 03.05.2007, Nr. 27417/95 – Cha’are Shalom ve Tsedek, wo einem staatlich nicht-anerkannten, ultra-ortodoxen jüdischen Verein verwehrt wurde, das Ritualschächten nach eigenen, strengeren Regeln durchzuführen. Der Verein rügte die Verletzung der Religionsfreiheit nach Art. 9 EMRK und eine Diskriminierung aufgrund der Religion, weil die Regeln des Schächtens nur durch die staatlich anerkannte, öffentlich-religiöse jüdische Körperschaft bestimmt werden konnten.

  103. 103.

    Zum Diskriminierungsverbot aufgrund der Religion, siehe etwa EGMR, Urt. v. 23.06.1993, Nr. 12875/87 – Hoffmann/Österreich (Diskriminierung wegen Zugehörigkeit zu den Zeugen Jehovas nach österreichischem Sorgerecht); EGMR, Urt. v. 03.05.2007, Nr. 27417/95 – Cha´are Shalom ve Tsedek (Rechtmäßigkeit der Verweigerung des Status der Religionskörperschaft gegenüber einem Verein ultra-orthodoxer jüdischer Glaubensrichtung); EGMR, Urt. v. 18.03.2011, Nr. 30814/06 – Lautsi/Italien (Vereinbarkeit eines Kruzifix im Klassenzimmer).

  104. 104.

    Siehe Baer/Wrase, Staatliche Neutralität und Toleranz in der ›christlich-abendländischen Wertewelt‹ Zur aktuellen Entwicklung im Streit um das islamische Kopftuch (2005), 243; Barskanmaz (2009): Das Kopftuch als das Andere; Debus, Machen Kleider wirklich Leute? Warum der ‚Kopftuch-Streit‘ so ‚spannend‘ ist (1999), 1355; Laskowski, Der Streit um das Kopftuch geht weiter – Warum das Diskriminierungsverbot wegen der Religion nach nationalem und europäischem Recht immer bedeutsamer wird (2003), 420; Sacksofsky, Die Kopftuch-Entscheidung – von der religiösen zur föderalen Vielfalt (2003), 3297; Schiek, Gleichbehandlungsrichtlinien der EU – Umsetzung im deutschen Arbeitsrecht (2004), 873.

  105. 105.

    Siehe auch die als unzulässig entschiedenen Fälle EGMR, Entsch. v. 24.01.2006, Nr. 26625/02 – Köse u. a./Türkei (Kopftuchverbot für Imam-Hatip-Oberschülerinnen); EGMR, Entsch. v. 24.01.2006, Nr. 65500/01 – Kurtulmus/Türkei (Kopftuchverbot für Beamtinnen).

  106. 106.

    EKMR, Mitteilung v. 03.05.1993, Nr. 16278/90 – Karaduman/Türkei (Kopftuchverbot für eine Universitätsstudentin).

  107. 107.

    EGMR, Urt. 10.11.2005, Nr. 44774/98 – Leyla Şahin/Türkei (Kopftuchverbot für Universitätsstudentinnen).

  108. 108.

    In keinem der beiden Fälle hat der Gerichtshof die Möglichkeit einer mittelbaren Diskriminierung aufgrund des Geschlechts geprüft.

  109. 109.

    Siehe Özyürek (2015): Being German, Becoming Muslim: Race, Religion and Conversion in the New Europe, 21, die die Zahl der Konvertitinnen und Konvertiten in Deutschland auf einige zehntausend schätzt.

  110. 110.

    Auch wenn gesicherte Daten in diesem Bereich fehlen, wird diese Dimension im Kontext diverser internationaler Studien und Berichte immer wieder deutlich; in diesem Sinne auch Scott (2007): The Politics of the Veil, 42 ff.

  111. 111.

    Vgl. EGMR, Urt. v. 04.12.2008, Nr. 27058/05 – Dogru und Kervanci/Frankreich. Folgende Fälle scheiterten im Lichte von Dogru und Kervanci bereits an der Zulässigkeit, weil offensichtlich unbegründet: EGMR, Entsch. v. 30.06.2009, Nr. 29134/08 – Ghazal/Frankreich; EGMR, Entsch. v. 30.06.2009, Nr. 134308/08 – Bayrak/Frankreich; EGMR, Entsch. v. 30.06.2009, Nr. 18527/08 – Gamaleddyn/Frankreich; EGMR, Entsch. v. 30.06.2009, Nr. 43563/08 – Aktas/Frankreich.

  112. 112.

    EGMR, Urt. v. 04.12.2008, Nr. 27058/05 – Dogru und Kervanci/Frankreich, Rn. 49–59, 77 f.

  113. 113.

    EGMR, Urt. v. 26.11.2015, Nr. 64846/11 – Ebrahimian/Frankreich.

  114. 114.

    Insbesondere auf EGMR, Urt. v. 10.11.2005, Nr. 44774/98 – Leyla Şahin/Türkei; EGMR, Entsch. v. 24.01.2006, Nr. 65500/01 – Kurtulmus/Türkei.

  115. 115.

    EGMR, Urt. v. 26.11.2015, Nr. 64846/11 – Ebrahimian/Frankreich, Rn. 60–72; siehe auch die teilabweichende Meinung von O’Leary, die vor allem die Übertragung der Rechtsprechung im Bereich der Bildung auf das Beamtentum, die zu weit reichende Anwendung des Ermessensspielraums und das Fehlen einer konkreten Verhältnismäßigkeitsprüfung bei einer mangelnden konkreten Gefährdung des Laizitätzsprinzips kritisiert. Siehe auch BVerfG, Beschl. v. 27.01.2015, 1 BvR 471/10 – Kopftuch II, Rn. 101, wo das Bundesverfassungsgericht für ein Kopftuchverbot für Lehrerinnen eine hinreichend konkrete Gefährdung des Schulfriedens oder der staatlichen Neutralität an öffentlichen Schulen fordert; kritisch Sacksofsky, Kopftuch als Gefahr ein dogmatischer Irrweg (2015), 801.

  116. 116.

    Als Rechtsgrundlage für das Verbot religiöser Symbole wurde das Laizitätsgesetz verabschiedet, Loi No. 2004-228 sur la laïcité, Art. L. 141-5-1: Dans les écoles, les collèges et les lycées publics, le port de signes ou tenues par lesquels les élèves manifestent ostensiblement une appartenance religieuse est interdit.

  117. 117.

    BAG, Urt. v. 10.10.2002, 2 AZR 472/01 – Kündigung wegen Kopftuch = NJW (2003), 1685, wonach bloße Vermutungen über wirtschaftliche Einbußen oder betriebliche Störungen wegen der Kopftuchträgerin für eine Verletzung der Unternehmerfreiheit nach Art. 12 GG nicht ausreichen und einem schonenden Ausgleich mit der Religionsfreiheit der Kopftuchträgerin nach Art. 4 GG entgegenstehen.

  118. 118.

    Ahmed (1992): Women and Gender in Islam und Yegenoglu (1998): Colonial Fantasies, zeichnen eindrucksvoll nach, wie das heutige Kopftuch in einer kolonial-orientalistischen Tradition steht; Scott (2007): The Politics of the Veil; Barskanmaz (2009): Das Kopftuch als das Andere; dazu bereits in Teil II Abschn. 4.2.

  119. 119.

    Razack, Imperilled Muslim Woman, Dangerous Muslim Men and Civilised Europeans. Legal and Social Responses to Forced Marriages (2004), 129, spricht in diesem Zusammenhang über die muslimische Frau, die als gefährdet und unterdrückt konstruiert wird.

  120. 120.

    BAG, Urt. v. 10.10.2002, 2 AZR 472/01 – Kündigung wegen Kopftuch = NJW (2003), 1685, 1687; für das Landesarbeitsgericht stellte das Kopftuch ein Kleidungsstück „mit fremdartigem Akzent“ dar, zit. nach BAG, Urt. v. 10.10.2002, 2 AZR 472/01 – Kündigung wegen Kopftuch = NJW (2003), 1685, 1685.

  121. 121.

    VG Lüneburg, Urt. v. 16.10.2000, NJW (2001), 767–771.

  122. 122.

    Ebd., 767, 770.

  123. 123.

    Ebd.

  124. 124.

    Ebd.

  125. 125.

    So auch Lord Mance in UK Supreme Court, Urt. v. 16.12.2009 – Jewish Free School, Rn. 85, [2009] UKSC 15: „Whether the victim actually has the sexual orientation or racial origins on the ground of which she or she is treated less favourably is irrelevant.“

  126. 126.

    So wurde im Ausgangsverfahren des EGMR, Urt. v. 16.02.2006, Nr. 43233/98 – Osman/Bulgarien der türkisch-bulgarische Beschwerdeführer versehentlich als Roma wahrgenommen und polizeilich misshandelt. Der Gerichtshof ging auf diese Frage nicht ein und befand auch keine Verletzung des Art. 14 EMRK; ausführlich in Teil II Abschn. 11.4.3.2.3.2.

  127. 127.

    Zum Symbolcharakter des Kopftuchs im antimuslimischen Rassismus, siehe bereits Teil I Abschn. 5.2.

  128. 128.

    Scott (2007): The Politcs of the Veil, 90 f.

  129. 129.

    Loi No. 2010-1192 vom 11.10.2010; nach Art. 1 ist es untersagt, in der Öffentlichkeit Kleidung zu tragen mit dem Ziel, das Gesicht zu verschleiern.

  130. 130.

    EGMR (GK), Urt. v. 01.07.2014, Nr. 43835/1 – S. A. S./Frankreich, Rn. 149.

  131. 131.

    Vgl. auch Brems, S. A. S. v. France as a problematic precedent, die das sogenannte französische Burka-Verbot als eine Folge von Vorurteilen gegenüber (konservativen) Musliminnen und Muslimen und dem Islam sieht. http://strasbourgobservers.com/2014/07/09/s-a-s-v-france-as-a-problematic-precedent. Zugegriffen am 26.02.2019.

  132. 132.

    In EKMR, Mitteilung v. 14.12.1973, Nr. 4403/70 – Ostafrikanische Asiaten/Vereinigtes Königreich = EuGRZ (1994), 386, 390, Rn. 199 wurde aufgrund parlamentarischer Dokumente festgestellt, dass die britischen Einwanderungsgesetze aus 1968 rassisch motiviert waren und die migrationspolitischen Restriktionen ganz gezielt auf die spezifische Gruppe der asiatischen Briten in Ostafrika gerichtet waren.

  133. 133.

    EGMR (GK), Urt. v. 10.05.2001, Nr. 25781/94 – Zypern/Türkei, Rn. 207; dazu auch Teil II Abschn. 11.4.3.2.2.

  134. 134.

    Im Ausgangsverfahren handelte es sich um die griechischen Zypriotinnen und Zyprioten auf der Halbinsel Karpas. Nach Angaben der Beschwerdeführer lebten im Jahr 2001 gerade einmal 429 griechische Zypriotinnen und Zyprioten auf der Halbinsel, während es zu Beginn der türkischen Besatzung im Jahr 1974 noch 20 000 Griechinnen und Griechen waren. Von der ursprünglichen Bevölkerung verblieben demnach nur 2,1 %, weshalb die Griechinnen und Griechen die Bezeichnung „ethnic cleansing“ für ihr Schicksal verwenden.

  135. 135.

    EGMR (GK), Urt. v. 10.05.2001, Nr. 25781/94 – Zypern/Türkei, Rn. 304 f.

  136. 136.

    EGMR, Urt. v. 22.06.2004 Nr. 69949/01 – Aziz/Zypern.

  137. 137.

    Ebd., Rn. 38.

  138. 138.

    Ebd., Rn. 31; Peukert in Frowein/Peukert, EMRK (3. Aufl.), Art. 14, Rn. 28 ordnet diesen Fall dem Merkmal der Zugehörigkeit zu einer nationalen Minderheit zu.

  139. 139.

    BGBl. 1997 II, 1408, in der Bundesrepublik Deutschland in Kraft seit dem 01.02.1998.

  140. 140.

    Auf der Ebene der Vereinten Nationen fehlt bisher ein rechtsverbindlicher Text zum Schutz der Minderheiten. In dieser Hinsicht sind die Vereinten Nationen nicht weiter als die United Nations Declaration on the Rights of Persons Belonging to National or Ethnic, Religious and Linguistic Minorities v. 18.12.1992, (Res/47/135) gekommen. Lediglich Art. 27 ICCPR enthält allgemeine Bestimmungen zu Minderheiten: „In Staaten mit ethnischen, religiösen oder sprachlichen Minderheiten darf Angehörigen solcher Minderheiten nicht das Recht vorenthalten werden, gemeinsam mit anderen Angehörigen ihrer Gruppe ihr eigenes kulturelles Leben zu pflegen, ihre eigene Religion zu bekennen und auszuüben oder sich ihrer eigenen Sprache zu bedienen.“

  141. 141.

    So Lerner (2003): Group Rights and Discrimination in International Law, 23 f.

  142. 142.

    Capotorti (1991): Study on the Rights of Persons, 96, Rn. 568, entwickelt diese Definition im Hinblick auf Art. 27 ICCPR.

  143. 143.

    Recommendation Nr. 1201, Assembly debate on 1. February 1993 (22nd Sitting), (Diskriminierung Doc. 6742, Report of the Committee on Legal Affairs and Human Rights, Rapporteur).

  144. 144.

    Siehe die Denkschrift zum Rahmenübereinkommen des Europarechts zum Schutze nationaler Minderheiten, BT-Dr. 13/6912, 21.

  145. 145.

    Siehe EGMR, Urt. v. 28.01.2016, Nr. 65480/10 – Partei die Friesen/Deutschland, Rn. 43 f., wo der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Anwendung der Sperrklausel (Fünf-Prozent-Hürde) für die Landtagswahlen in Niedersachsen für die Partei die Friesen nicht beanstandet hat.

  146. 146.

    Vgl. BT-Dr. 13/6912, 23 ff.

  147. 147.

    Vgl. 19.–22. Bericht der Bundesrepublik Deutschland nach Art. 9 des Internationalen Übereinkommens zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung, 9. http://www.institut-fuer-menschenrechte.de/fileadmin/user_upload/PDF-Dateien/Pakte_Konventionen/ICERD/icerd_state_report_germany_19-22_2013_de.pdf. Zugegriffen am 26.02.2019.

  148. 148.

    EGMR, Urt. 16.09.1996, Nr. 17371/90 – Gaygusuz/Österreich; kritisch dazu Dembour, Gaygusuz Revisited: The Limits of the European Court of Human Rights’ Equality Agenda (2012), 689, die argumentiert, dass die mit diesem Urteil verbundenen, gleichheitspolitischen Hoffnungen für Migrantinnen und Migranten nicht eingelöst wurden.

  149. 149.

    EGMR, Urt. 16.09.1996, Nr. 17371/90 – Gaygusuz/Österreich, Rn. 45.

  150. 150.

    EGMR, Urt. v. 30.09.2003, Nr. 40892/98 – Koua Poirrez/Frankreich.

  151. 151.

    Ebd., Rn. 50.

  152. 152.

    Ebd., Rn. 50 f.

  153. 153.

    Für die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts zu Ungleichbehandlungen aufgrund der Staatsangehörigkeit ist auf die Diskussion des Merkmals der Staatsangehörigkeit im Rahmen der Antirassismuskonvention zu verweisen; siehe oben Teil II Abschn. 10.3.2.1.4.

  154. 154.

    EGMR, Urt. v. 25.10.2005, Nr. 59140/00 – Okpisz/Deutschland, Rn. 34.

  155. 155.

    Siehe EGMR, Urt. v. 21.06.2011, Nr. 5335/05 – Ponomaryovi/Bulgarien, Rn. 55–64, für eine ähnliche Differenzierung nach Aufenthaltsstatus im Bildungsbereich.

  156. 156.

    Vgl. BVerfG, Beschl. v. 06.07.2004, 1 BvL 4, 5, 6/97 – „Kindergeld für Ausländer“, BVerfGE 111, 160; BVerfG, Beschl. v. 06.07.2004, 1 BvR 2515/95 – „Erziehungsgeld für Ausländer“, BVerfGE 111, 176.

  157. 157.

    Bereits in EGMR, Urt. v. 07.12.1976, Nr. 5095/71 – Kjeldsen u. a./Dänemark, Rn. 56 wurde „sonstiger Status“ als „personal characteristic by which persons or groups of persons are distinguishable from each other“ angesehen. Art. 14 EMRK setzt nicht notwendigerweise voraus, dass es sich um eine angeborene oder sonst unabänderliche Eigenschaft handeln muss, sondern umfasst alle individuellen Anknüpfungsmerkmale wie etwa Alter, Aufenthaltstitel, Beruf, Familienstand oder Vermögenslage; dazu Sauer in Karpenstein/Mayer, Art. 14 EMRK, Rn. 29; Peukert in Frowein/Peukert, Art. 14 EMRK (3. Aufl.), Rn. 33 f.

  158. 158.

    EGMR, Urt. v. 18.02.1991, Nr. 12313/86 – Moustaquim/Belgien, Rn. 49.

  159. 159.

    EGMR, Urt. 25.03.2014, Nr. 38590/10 – Biao/Dänemark.

  160. 160.

    Vgl. auch ebd., Sondervotum Sajó, Vučinić, Kūris, Rn. 13 f.

  161. 161.

    Siehe jedoch ebd., Sondervotum Sajó, Vučinić, Kūris, Rn. 13: „However, one has to keep in mind that, as a matter of fact, different treatment of groups on the basis of national origin has some potenzial to shift to ethnic racism“.

  162. 162.

    Vgl. EGMR, Urt. v. 13.12.2005, Nr. 55762/00 – Timishev u. a./Russland, Rn. 55.

  163. 163.

    Insofern ist es kein Zufall, dass sowohl in der Europäischen Menschenrechtskonvention (1945) als auch im Grundgesetz (1949), aber auch in anderen früheren Menschenrechtsinstrumenten – wie in der UN-Charta (1945), der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (1948) und der Flüchtlingskonvention (1951) – die Ethnizität fehlt. Erst mit der Verabschiedung der Antirassismuskonvention hat das Merkmal der „ethnischen Herkunft“ Eingang in Antidiskriminierungsvorschriften gefunden. Eine Ausnahme bildet die Genozidkonvention (1948), die in Art. 2 den Tatbestand der „ethnischen Gruppe“ enthält.

  164. 164.

    Vgl. bereits EGMR (GK), Urt. v. 06.07.2005, Nr. 43577/98 – Nachova u. a./Bulgarien, Rn. 145; EGMR, Urt. v. 13.12.2005, Nr. 55762/00 – Timishev u. a./Russland. Rn. 56.

  165. 165.

    EGMR (GK), Urt. v. 13.11.2007, Nr. 57325/00 – Das heißt u. a./Tschechische Republik, Rn. 176.

  166. 166.

    EGMR, Urt. v. 23.09.1994, Nr. 15890/89 – Jersild/Dänemark, Rn. 30. EGMR, Urt. v. 16.07.2009, Nr. 15615/07 – Féret/Belgien, Rn. 72.

  167. 167.

    In EGMR, Urt. v. 09.02.2012, Nr. 1813/07 – Vejdeland u. a./Schweden, Rn. 55, bekräftigt der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, dass die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung genauso ernst zu nehmen ist wie die Diskriminierung aufgrund von Rasse, Herkunft oder Hautfarbe („discrimination based on sexual orientation is as serious as discrimination based on ‚race, origin or colour‘“).

  168. 168.

    Grundsätzlich EGMR, Urt. v. 23.07.1968, Nr. 1474/62 – Belgischer Sprachenfall; EGMR, Urt. v. 25.10.2005, Nr. 59140/00 – Okpisz/Deutschland, Rn. 33.; EGMR (GK), Urt. v. 13.11.2007, Nr. 57325/00 – Das heißt u. a./ Tschechische Republik, Rn. 175.

  169. 169.

    EGMR, Urt. v. 23.07.1968, Nr. 1474/62 – Belgischer Sprachenfall.

  170. 170.

    Statt vieler: EGMR (GK), Urt. v. 13.11.2007, Nr. 57325/00 – Das heißt u. a./Tschechische Republik, Rn. 175 m. w. N.

  171. 171.

    Für einen kritischen Überblick, siehe Altwicker (2011): Menschenrechtlicher Gleichheitsschutz, 165–177.

  172. 172.

    O’Connell, Cinderella Comes to the Ball: Art. 14 and the Right to Non-Discrimination in the ECHR (2009): The Journal of the Society of Legal Scholars, 211, bemerkt jedoch, dass der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in seinen Prüfungen tendenziell nicht so streng umgeht mit dem Kriterium der Vergleichbarkeit; der Gerichtshof fokussiere sich vielmehr auf die Rechtfertigungsprüfung.

  173. 173.

    So EGMR, Urt. v. 13.07.2010, Nr. 7205/07 – Clift/Vereinigtes Königreich, Rn. 66; kritisch Gerards, The Discrimination Grounds of Art. 14 of the European Convention on Human Rights (2003), 99, die dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eine inkohärente Anwendung des Diskriminierungsverbots vorwirft, die sie mit einer fehlenden theoretisch-dogmatischen Grundlage erklärt.

  174. 174.

    Peukert in Frowein/Peukert, Art. 14 EMRK (3. Aufl.), Rn. 7, m. w. N.

  175. 175.

    EGMR, Urt. v. 20.06.2006, Nr. 17209/02 – Zarb Adami/Malta, Rn. 76.

  176. 176.

    Zum Beispiel EGMR, Urt. v. 12.04.1985, Nr. 9214/80 – Abdulaziz u. a./Vereinigtes Königreich, Rn. 83; EGMR, Urt. v. 20.06.2006, Nr. 17209/02 – Zarb Adami/Malta, Rn. 73; dazu auch Sauer in Karpenstein/Mayer, Art. 14 EMRK, Rn. 21.

  177. 177.

    EGMR, Urt. v. 06.04.2000, Nr. 34369/97 – Thlimmenos/Griechenland.

  178. 178.

    Ebd., Rn. 44.

  179. 179.

    Ebd., Rn. 48.

  180. 180.

    Ebd., Rn. 48.

  181. 181.

    Ebd., Rn. 49.

  182. 182.

    Statt vieler: EGMR (GK), Urt. v. 13.11.2007, Nr. 57325/00 – Das heißt u. a./Tschechische Republik, Rn. 176.

  183. 183.

    EGMR, Urt. v. 13.12.2005, Nr. 55762/00 und 55974/00 – Timishev u. a./Russland, Rn. 55 f.

  184. 184.

    Siehe dazu auch Teil II Abschn. 10.3.2.1.

  185. 185.

    EGMR, Urt. v. 26.02.2004, Nr. 43577/98 – Nachova u. a./Bulgarien; Thürer/Dold, Rassismus und Rule of Law – Erstmalige Verurteilung wegen Rassendiskriminierung durch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (2005), 1.

  186. 186.

    Dazu auch Danisi, How Far Can the European Court of Human Rights Go in the Fight against Discrimination? Defining New Standards in Its Non-Discrimination Jurisprudence (2011), 793; Besson, Evolutions in Non-Discrimination Law within the ECHR and ESC Systems: It Takes Two to Tango in the Council of Europe (2012), 147.

  187. 187.

    EGMR (GK), Urt. v. 06.07.2005, Nr. 43577/98 und 43579/98 – Nachova u. a./Bulgarien.

  188. 188.

    EKMR, Mitteilung v. 14.12.1973, Nr. 4403/70 – Ostafrikanische Asiaten/Vereinigtes Königreich = EuGRZ (1994), 386.

  189. 189.

    Ebd., 386, 390, Rn. 200 ff.

  190. 190.

    Dembour (2015): When Humans Become Migrants, insbes. 62 ff., die die britischen Migrationspolitiken aus einer postkolonialen Perspektive kritisiert; einen sehr informativen und historischen Überblick mit rechtspolitischem Ausblick bietet Lester, Thirty Years on: the East African Case Revisited (2002), 52; Anthony Lester war Prozessvertreter in dem Fall.

  191. 191.

    EKMR, Mitteilung v. 14.12.1973, Nr. 4403/70 – Ostafrikanische Asiaten/Vereinigtes Königreich = EuGRZ (1994), 386, 390, Rn. 199.

  192. 192.

    Ebd., 386, 390, Rn. 202.

  193. 193.

    Ebd., 386, 390, Rn. 204 f.

  194. 194.

    EGMR, Urt. v. 12.04.1985, Nr. 9214/80 – Abdulaziz u. a./Vereinigtes Königreich.

  195. 195.

    Außerdem dürfe die Ehe oder die beabsichtigte Ehe keine sogenannte Scheinehe sein oder eine Ehe ohne persönliche Begegnung der Partner (im Sinne einer arrangierten Ehe); vgl. EGMR, Urt. v. 12.04.1985, Nr. 9214/80 – Abdulaziz u. a./Vereinigtes Königreich, Rn. 22–24, 85.

  196. 196.

    Für eine detaillierte Darstellung EGMR, Urt. v. 12.04.1985, Nr. 9214/80 – Abdulaziz u. a./Vereinigtes Königreich, Rn. 11–38.

  197. 197.

    Ebd., Rn. 104–109.

  198. 198.

    Ebd., Rn. 102 f.

  199. 199.

    EKMR, Mitteilung v. 11.05.1982, Nr. 9214/80 – X., Cabales und Balkandali/Vereinigtes Königreich.

  200. 200.

    Ebd., Sondervotum der Richter Carrillo, Melchior und Weitzel: „However, we note that the massive immigration to the United Kingdom over the last thirty years has been from the Caribbean and Indian sub-continent. Since pressure of further immigration comes from black populated countries obviously the Rules in question will affect more black people than white, and it is an uncontested fact that in the short-term the practical side-effect of the Rules was to exclude more men from the New Commonwealth and Pakistan than other countries. We believe that ‚colour‘, ‚national origin‘ and ‚ethnic origin‘ must be considered as factors included in the concept of race. We fully agree with the majority of the Commission that racial discrimination includes discrimination on grounds of colour and national or ethnic origin, being elements of the same problem. That the Rules did not affect only coloured people and no white people, we do not challenge, but that their main effect was to bear adversely on persons from the New Commonwealth and Indian sub-continent is conceded by the United Kingdom Government in these test cases.“

  201. 201.

    Es liegt nahe, dass mit „indirekt“ auch „verdeckt“ gemeint sein könnte, zumal die heutigen Konzepte von unmittelbarer oder direkter und mittelbarer oder indirekter Diskriminierung zum Zeitpunkt des Ausgangsverfahrens (in der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte) nicht vorhanden waren oder noch nicht in diesem Sinne artikuliert wurden.

  202. 202.

    EGMR, Urt. v. 12.04.1985, Nr. 9214/80 – Abdulaziz u. a./Vereinigtes Königreich, Rn. 85.

  203. 203.

    Ebd.

  204. 204.

    Damit ist die Einwanderung gemeint, bei der zu erwarten ist, dass die migrierende Person eine Vollzeitstelle anstrebt um eine Familie zu unterstützten, vgl. EGMR, Urt. v. 12.04.1985, Nr. 9214/80 – Abdulaziz u. a./Vereinigtes Königreich, Rn. 21.

  205. 205.

    Ebd., Rn. 85.

  206. 206.

    Ebd.

  207. 207.

    Vgl. Teil II Abschn. 10.3.2.2.3.

  208. 208.

    EGMR, Urt. v. 26.02.2004, Nr. 43577/98 und 43579/98 – Nachova u. a./Bulgarien.

  209. 209.

    EGMR (GK), Urt. v. 10.05.2001, Nr. 25781/94 – Zypern/Türkei; siehe auch EGMR (GK), Urt. v. 12.05.2014, Nr. 25781/94 – Zypern/Türkei mit dem der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte aufgrund von Art. 41 EMRK (gerechte Entschädigung) 90 Millionen Euro Entschädigung für die Angehörigen von verschwundenen griechischen Zypriotinnen und Zyprioten und für die griechischen Zypriotinnen und Zyprioten auf der Insel Karpas zugesprochen hat.

  210. 210.

    EGMR (GK), Urt. v. 10.05.2001, Nr. 25781/94 – Zypern/Türkei, Rn. 309.

  211. 211.

    Ebd., Rn. 349–353; als Indiz hierfür argumentierte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte, dass von dieser Gruppe bisher keine Beschwerden bezüglich dieser Behauptungen bekannt sind.

  212. 212.

    Dabei handelt es sich hauptsächlich um Folter, Entführungen, Verschleppungen, außergerichtliche Hinrichtungen und Vernichtungen von kurdischen Dörfern durch die türkischen Streitkräfte; einführend mit einer Analyse der Defizite im Menschenrechtsschutzsystem des Europarats im Hinblick auf die kurdische Frage, siehe Reidy/Hampson/Boyle, Gross Violations of Human Rights: Invoking the European Convention on Human Rights in the Case of Turkey (1997), 161.

  213. 213.

    Kritisch dazu Rubio-Marín/Möschel, Anti-Discrimination Exceptionalism: Racist Violence before the ECtHR and the Holocaust Prism (2015), 881, insbes. 890.

  214. 214.

    Beispielhaft: EGMR, Urt. v. 09.06.1998, Nr. 22496/93 – Tekin/Türkei, Rn. 70–73; EGMR, Urt. v. 09.11.2004, Hasan Ilhan/Türkei, Rn. 128–130; EGMR, Urt. v. 31.05.2005, Nr. 27601/95 – Togcu/Türkei.

  215. 215.

    Zum Beispiel: EGMR Urt. v. 09.06.1998, Nr. 22496/93 – Tekin/Türkei, Rn. 71 f.; EGMR, Urt. v. 09.11.2004, Hasan Ilhan/Türkei, Rn. 129 f. Zur Ermittlung des Sachverhalts hat der Gerichtshof in den Kurdischen Fällen fact finding missions initiiert; dazu Leach/Paraskeva/Uzelac (2009): International Human Rights & Fact-Finding.

  216. 216.

    Statt vieler: EGMR, Urt. v. 31.05.2005, Nr. 27601/95 – Togcu/Türkei, Rn. 143.

  217. 217.

    Bereits früher hatte auch der maltesische Richter Bonello in einem Sondervotum bemängelt, dass bis dato der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte es immer wieder verfehlt habe, in den Fällen mit „Kurds, coloureds, Muslims, Roma and others“ die ethnische Bezüge in die Entscheidungsfindung einzubeziehen; vgl. EGMR, Urt. v. 13. 6. 2002, Nr. 38361/97 – Anguelova/Bulgarien, Sondervotum Bonello, Rn. 3.

  218. 218.

    EGMR, Urt. v. 31.05.2005, Nr. 27601/95 – Togcu/Türkei, Sondervotum Mularoni.

  219. 219.

    EGMR, Urt. v. 22.01.2013, Nr. 49197/06 – Şükran Aydin u. a./Türkei, Rn. 51 ff.

  220. 220.

    Ebd., Rn. 52.

  221. 221.

    Sogleich unten.

  222. 222.

    EGMR, Urt. v. 22.01.2013, Nr. 49197/06 – Şükran Aydin u. a./Türkei, Sondervotum Keller, Rn. 13.

  223. 223.

    Eine Prüfung nach Art. 14 i. V. m. 3 EMRK hat der Gerichtshof nach der Feststellung des Verstoßes gegen Art. 3 EMRK nicht mehr durchgeführt.

  224. 224.

    Dazu Ayata (2011): The Politics of Displacement, 59–66; Üngör, Untying the Tongue-tied: Ethnocide and Language Politics (2012), 127.

  225. 225.

    Art. 2 der Türkischen Verfassung (1982) definiert die türkischen Republik folgendermaßen: „Die Republik Türkei ist ein im Geiste des Friedens der Gemeinschaft, der nationalen Solidarität und der Gerechtigkeit, die Menschenrechte achtender, dem Nationalismus Atatürks verbundener und auf den in der Präambel verkündeten Grundprinzipien beruhender demokratischer, laizistischer und sozialer Rechtsstaat“ (Herv. d. Verf.). Die Präambel enthält u. a. folgende Grundsätze: „Diese Verfassung, die die ewige Existenz des türkischen Vaterlandes und der türkischen Nation sowie die unteilbare Einheit des Großen Türkischen Staates zum Ausdruck bringt, […] um entsprechend der Auffassung vom Nationalismus, wie sie Atatürk, der Gründer der Republik Türkei, der unsterbliche Führer und einzigartige Held, verkündet hat […] keinerlei Aktivitäten gegenüber den türkischen nationalen Interessen, der türkischen Existenz, dem Grundsatz der Unteilbarkeit von Staatsgebiet und Staatsvolk, den geschichtlichen und ideellen Werten des Türkentums und dem Nationalismus, den Prinzipien und Reformen sowie dem Zivilisationismus Atatürks geschützt wird“ (Herv. d. Verf.); deutsche Fassung zit. nach Kural (2012): Übertragung von Hoheitsrechten der Türkei auf die EU im Falle der EU-Mitgliedschaft, 184 f.

  226. 226.

    Vgl. auch die harsche Kritik der armenischen Richterin Alvina Gyulmuyan an der türkischen Entscheidungspraxis zur sogenannten Verunglimpfung des Türkentums; EGMR, Urt. v. 15.03.2012, Nr. 4149/04 – Aksu/Türkei, Sondervotum Gyulumyan, Rn. 2; dazu auch Goldhaber (2007): A People’s History of the European Court of Human Rights, 135 ff.

  227. 227.

    EGMR (GK), Urt. v. 18.01.2001, Nr. 27238/95 – Chapman/Vereinigtes Königreich, in dem der Gerichtshof eine mittelbare Diskriminierung einer Frau mit Roma-Herkunft verneinte, ausführlich dazu in Teil II Abschn. 11.4.3.4.1; EGMR (GK), Urt. v. 10.05.2001, Nr. 25781/94 – Zypern/Türkei, Rn. 353, wo der Gerichtshof die Diskriminierung von türkisch-zypriotischen Roma verneinte, hingegen die Diskriminierung von griechischen Zyprioten auf der Karpas-Halbinsel annahm, ausführlich dazu soeben oben in Teil II Abschn. 11.4.3.2.1.1.

  228. 228.

    Eine kritische Darstellung bietet Dembour, Still Silencing the Racism Suffered by Migrants … The Limits of Current Developments under Art. 14 ECHR (2009), 221, insbes. 226 ff.

  229. 229.

    EGMR, Urt. v. 28.10.1998, Nr. 24760/94 – Assenov u. a./Bulgarien.

  230. 230.

    EGMR, Urt. v. 18.05.2000, Nr. 41488/98 – Velikova/Bulgarien.

  231. 231.

    EGMR, Urt. v. 13.06.2002, Nr. 38361/97 – Anguelova/Bulgarien.

  232. 232.

    EGMR, Urt. v. 28.10.1998, Nr. 24760/94 – Assenov u. a./Bulgarien, Rn. 105 f.

  233. 233.

    EGMR, Urt. v. 18.05.2000, Nr. 41488/98 – Velikova/Bulgarien, Rn. 94.

  234. 234.

    EGMR, Urt. v. 13.06.2002, Nr. 38361/97 – Anguelova/Bulgarien, Rn. 167 f.

  235. 235.

    Ebd., Sondervotum Bonello.

  236. 236.

    Ebd., Sondervotum Bonello, Rn. 4.

  237. 237.

    EGMR, Urt. v. 11.04.2000, Nr. 32357/96 – Sevtap Veznedaroglu/Türkei, Sondervotum Bonello, Rn. 10–18.

  238. 238.

    EGMR, Urt. v. 13.06.2002, Nr. 38361/97 – Anguelova/Bulgarien, Sondervotum Bonello, Rn. 9.

  239. 239.

    Ebd., Rn. 9; grundsätzlich EGMR, Urt. v. 04.02.2005, Nr. 46827/99 und 46951/99 – Mamatkulov und Askarov/Türkei, Rn. 121.

  240. 240.

    EGMR, Urt. v. 13.06.2002, Nr. 38361/97 – Anguelova/Bulgarien, Sondervotum Bonello, Rn. 14.

  241. 241.

    Ebd., Sondervotum Bonello, Rn. 3 f., 14.

  242. 242.

    Ebd., Sondervotum Bonello, Rn. 18.

  243. 243.

    Vgl. EGMR, Urt. 16.09.1996, Nr. 17371/90 – Gaygusuz/Österreich, Rn. 42.

  244. 244.

    EGMR, Urt. v. 13.06.2002, Nr. 38361/97 – Anguelova/Bulgarien, Sondervotum Bonello, Rn. 19.

  245. 245.

    Statt vieler: EGMR, Urt. v. 12.04.1985, Nr. 9214/80 – Abdulaziz u. a./Vereinigtes Königreich, Rn. 78.

  246. 246.

    EGMR, Urt. v. 26.02.2004, Nr. 43577/98 – Nachova u. a./Bulgarien.

  247. 247.

    EGMR, Urt. v. 26.02.2004, Nr. 43577/98 – Nachova u. a./Bulgarien, Rn. 107, 115, 141.

  248. 248.

    Altwicker (2011): Menschenrechtlicher Gleichheitsschutz, 304 ff. spricht in diesem Zusammenhang von passiver Diskriminierung, die trotz einer „Gewährungspflicht“ zum Schutz vor Diskriminierung durch die Untätigkeit des Vertragsstaates herbeigeführt wird.

  249. 249.

    EGMR, Urt. v. 26.02.2004, Nr. 43577/98 – Nachova u. a./Bulgarien, Rn. 158 f.

  250. 250.

    Vgl. EGMR, Urt. 06.04.2000, Nr. 34369/97 – Thlimmenos/Griechenland.

  251. 251.

    EGMR, Urt. v. 26.02.2004, Nr. 43577/98 – Nachova u. a./Bulgarien, Rn. 158 f.

  252. 252.

    Ebd., Rn. 163.

  253. 253.

    Ebd., Rn. 164–175.

  254. 254.

    EGMR, Urt. v. 26.02.2004, Nr. 43577/98 – Nachova u. a./Bulgarien, Rn. 173.

  255. 255.

    Art. 8 Abs. 1 RL 2000/43/EG: „Die Mitgliedstaaten ergreifen im Einklang mit ihrem nationalen Gerichtswesen die erforderlichen Maßnahmen, um zu gewährleisten, daß immer dann, wenn Personen, die sich durch die Nichtanwendung des Gleichbehandlungsgrundsatzes für verletzt halten und bei einem Gericht oder einer anderen zuständigen Stelle Tatsachen glaubhaft machen, die das Vorliegen einer unmittelbaren oder mittelbaren Diskriminierung vermuten lassen, es dem Beklagten obliegt zu beweisen, daß keine Verletzung des Gleichbehandlungsgrundsatzes vorgelegen hat“; dazu Teil II Abschn. 9.4.3.6.

  256. 256.

    So auch Möschel, Is the European Court of Human Rights’ Case Law on Anti-Roma Violence Beyond Reasonable Doubt (2012), 479, 501 ff.

  257. 257.

    EGMR (GK), Urt. v. 06.07.2005, Nr. 43577/98 – Nachova u. a./Bulgarien.

  258. 258.

    Vgl. auch EGMR, Urt. v. 20.07.2004, Nr. 47940/99 – Balogh/Ungarn, Rn. 78 f., wo die behauptete Verletzung von Art. 14 EMRK zu allgemein sei, weshalb nur ein materiellrechtlicher und prozeduraler Verstoß gegen Art. 3 EMRK angenommen wurde.

  259. 259.

    EGMR (GK), Urt. v. 06.07.2005, Nr. 43577/98 – Nachova u. a./Bulgarien, Rn. 147 f.

  260. 260.

    Ebd., Rn. 158.

  261. 261.

    Ebd., Sondervotum Casadevall u. a., Rn. 6 f.; Richter Casadevall hat später in einem Sondervotum zu EGMR, Urt. v. 13.12.2005, Nr. 15250/02 – Bekos und Koutropoulos/Griechenland das dualistische Konzept des Diskriminierungsverbots ein weiteres Mal in Frage gestellt.

  262. 262.

    Einen Überblick bieten Rubio-Marín/Möschel, Anti-Discrimination Exceptionalism: Racist Violence before the ECtHR and the Holocaust Prism (2015), 881, 888 f.

  263. 263.

    Siehe auch EGMR, Urt. v. 23.02.2006, Nr. 46317/99 – Ognyanova und Choban/Bulgarien, wo ein Roma aus dem Fenster des Polizeigebäudes sprang. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte verneinte aufgrund fehlender Anhaltspunkte eine rassische Diskriminierung nach Art. 14 i. V. m. Art. 2, 3, 5 Abs. 5 und 13 EMRK, nahm aber einen Verstoß gegen Art. 2, 3, 5 Abs. 1 und 13 EMRK an; kritisch zu diesem Urteil Dembour (2010): Postcolonial Denial, 49 f.

  264. 264.

    Siehe auch EGMR, Urt. v. 09.06.2009, Nr. 33401/02, Opuz/Türkei, Rn. 200, wo der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte – auf CEDAW Empfehlung Nr. 19 verweisend geschlechtsspezifische und häusliche Gewalt nach Art. 14 i. V. m. Art. 2 und 3 EMRK als eine Form von geschlechtlicher Diskriminierung ansieht.

  265. 265.

    EGMR, Urt. v. 26.07.2007, Nr. 55523/00 – Angelova und Iliev/Bulgarien.

  266. 266.

    Ebd., Rn. 115–118.

  267. 267.

    EGMR, Urt. v. 26.02.2004, Nr. 43577/98 – Nachova/Bulgarien; siehe Teil II Abschn. 11.4.3.2.2.1.

  268. 268.

    EGMR, Urt. v. 26.07.2007, Nr. 55523/00 – Angelova und Iliev/Bulgarien, Rn. 116.

  269. 269.

    EGMR, Urt. v. 31.05.2007, Nr. 40116/02 – Šečić/Kroatien, Rn. 68 f.

  270. 270.

    Ein weiterer Fall mit Skinheads ist EGMR, 11.03.2014, Nr. 26827/08 – Abdu/Bulgarien, wo die Verletzung von Art. 14 i. V. m. Art. 3 EMRK angenommen wurde.

  271. 271.

    EGMR, Urt. v. 23.10.2012, Nr. 43606/04 – Yotova/Bulgarien.

  272. 272.

    Ebd., Rn. 104–111.

  273. 273.

    EGMR, Urt. v. 27.01.2011, Nr. 44862/04 – Dimitrova u. a./Bulgarien.

  274. 274.

    EGMR, Urt. v. 27.01.2011, Nr. 44862/04 – Dimitrova u. a./Bulgarien, Rn. 97 f.

  275. 275.

    EGMR, Urt. v. 10.06.2010, Nr. 63106/00 – Vasil Sashov Petrov/Bulgarien.

  276. 276.

    Ebd., Rn. 69.

  277. 277.

    Ebd.

  278. 278.

    EGMR, Urt. v. 14.12.2010, Nr. 15250/02 – Mizigarova/Slowakei, Rn. 117 f., 122 f.

  279. 279.

    Zur Polizeigewalt, siehe auch Bruce-Jones (2017): Race in the Shadow of Law, 92 f.

  280. 280.

    Im Urteil wurde unter anderem auf die Berichte von UN-Organen, der ECRI und des US Department of State verwiesen, vgl. EGMR, Urt. v. 14.12.2010, Nr. 15250/02 – Mizigarova/Slowakei, Rn. 57–63.

  281. 281.

    Ebd., Rn. 117, 122.

  282. 282.

    EGMR, Urt. v. 14.12.2010, Nr. 15250/02 – Mizigarova/Slowakei, Rn. 122.

  283. 283.

    Vgl. ebd., Sondervotum Björgvinsson, Rn. 4.

  284. 284.

    EGMR, Urt. v. 05.07.2007, Nr. 21449/04 – Celniku/Griechenland.

  285. 285.

    Ebd., Rn. 80.

  286. 286.

    Ebd., Rn. 81.

  287. 287.

    EGMR, Urt. v. 26.07.2007, Nr. 55523/00 – Angelova und Iliev/Bulgarien; ausführlich in Teil II Abschn. 11.4.3.2.2.3.1.

  288. 288.

    In einem offenen Brief der Anwältinnen und Anwälte der Nebenklägerinnen und Nebenkläger wurde dem Gericht, der Staatsanwaltschaft und dem NSU-Ausschuss ein fehlendes Bewusstsein für strukturellen und institutionellen Rassismus vorgeworfen. http://www.nsu-nebenklage.de/blog/2014/02/17/17-02-2014. Zugegriffen am 26.02.2019.

  289. 289.

    Stephen Lawrence, ein schwarzer Jugendlicher, wurde an einer Londoner Bushaltestelle von einer Gruppe von fünf weißen Jugendlichen rassistisch beleidigt und gewalttätig ermordet. Zwar wurden die Täter festgenommen, aber niemals verurteilt. Daraufhin wurde unter Leitung von Sir William Macpherson ein Untersuchungsausschuss zur Vorgehensweise der Strafverfolgungsbehörden eingesetzt, der zu dem Schluss kam, dass bei den Ermittlungsbehörden rassistische Einstellungen vorherrschend waren und dieses Ergebnis mitbestimmt hatten. Der Bericht ist nicht zuletzt deswegen wichtig, weil er eine Definition von „institutionellem Rassismus“ beinhaltet. Der Fall diente schließlich als Katalysator für die Durchführung großer strafprozessrechtlicher Reformen im Rahmen des Criminal Justice Act 2003.

  290. 290.

    Siehe oben Teil I Abschn. 3.4.

  291. 291.

    Vgl. den sogenannten Abschlussbericht des NSU-Ausschusses, „Beschlussempfehlung und Bericht des 2. Untersuchungsausschusses nach Art. 44 des Grundgesetzes v. 22.08.2013“; BT-Dr. 17/14600. Der sogenannte NSU-Ausschuss wurde 26.01.2012 eingesetzt und ist damit beauftragt, „sich ein Gesamtbild zur Terrorgruppe ‚Nationalsozialistischer Untergrund‘, ihren Mitgliedern und Taten, ihrem Umfeld und ihren Unterstützern sowie dazu, warum aus ihren Reihen solange unterkannt schwerste Straftaten begangen werden konnten [zu verschaffen]. Aufgrund der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse soll der Untersuchungsausschuss Schlussfolgerungen für Struktur, Zusammenarbeit, Befugnisse und Qualifizierung der Sicherheits- und Ermittlungsbehörden und für eine effektive Bekämpfung des Rechtsextremismus ziehen und Empfehlungen aussprechen“; BT-Dr. 17/14600, 5. Ein zweiter Untersuchungsausschuss wurde auf Antrag aller Fraktionen als 3. Untersuchungsausschuss des 18. Deutschen Bundestages am 25.11.2015 konstituiert, um ausgehend von den Ergebnissen der unterschiedlichen Untersuchungsausschüsse offene Fragen zur Tätigkeit der Sicherheits- und Ermittlungsbehörden des Bundes und der Länder, insbesondere zur Tätigkeit von V-Personen und zum Informationsaustausch zwischen den Behörden zu klären; vgl. BT-Dr. 18/6330. Weitere Untersuchungsausschüsse wurden in Thüringen, Sachsen, Bayern, Nordrhein-Westfahlen, Baden-Württemberg, Hessen und Brandenburg eingesetzt.

  292. 292.

    Siehe BT-Dr. 17/14600, 743 ff., 858 f.

  293. 293.

    Die Nichtberücksichtigung des eigentlichen „NSU-Urteils“ des Oberlandesgerichts München lässt sich dadurch begründen, dass im NSU-Prozess die Schuldfrage der überlebenden Beate Zschäpe und weiterer Angeklagten im Mittelpunkt stand; siehe OLG München, 11.07.2018 – 6 St 3/12. Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe wurde zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt

  294. 294.

    Eingehend mit unterschiedlichen Beiträgen Karakayali/Kahveci/Liebscher/Melchers (2017): Den NSU-Komplex analysieren.

  295. 295.

    Vgl. BT-Dr. 17/146000, 833 ff.

  296. 296.

    Der Begriff „Dönermorde“ wurde 2011 zum Unwort des Jahres mit der folgenden Begründung bestimmt: „Mit der sachlich unangemessenen, folkloristisch-stereotypen Etikettierung einer rechtsterroristischen Mordserie werden ganze Bevölkerungsgruppen ausgegrenzt und die Opfer selbst in höchstem Maße diskriminiert, indem sie aufgrund ihrer Herkunft auf ein Imbissgericht reduziert werden“, zit. nach BT-Dr. 17/14600, 831.

  297. 297.

    BT-Dr. 17/14600, 839 f.

  298. 298.

    Ähnlich kritisiert der Ausschuss zur Bekämpfung von rassischer Diskriminierung (CERD) in seinen Abschließenden Bemerkungen vom 15. Mai 2015, dass der Untersuchungsausschuss weiterhin versäumt, rassistische Beweggründe zu identifizieren und damit institutionellen Rassismus zu benennen; CERD, Concluding Observations on the combined nineteenth to twenty-second periodic reports of Germany v. 15.05.2016, Rn. 10 (CERD/C/DEU/CO/19-22).

  299. 299.

    Seit EGMR, Entsch. v. 06.05.2003, Nr. 47916/99 – Menson u. a./Vereinigtes Königreich, begründet der Gerichtshof in regelmäßigen Abständen diese Verpflichtung auch damit, dass es notwendig sei, die gesellschaftliche Verurteilung von Rassismus kontinuierlich zu bekräftigen und das Vertrauen von Minderheiten in die Fähigkeit von Behörden, diese vor Bedrohungen durch rassistische Gewalt zu schützen, aufrechtzuhalten bzw. zu erzeugen.

  300. 300.

    EGMR, Urt. v. 23.10.2012, Nr. 43606/04 – Yotova/Bulgarien, Rn. 104 ff.

  301. 301.

    So EGMR, Urt. v. 31.05.2007, Nr. 40116/02, Šečić/Kroatien, Rn. 68 f.; zuletzt EGMR, Urt. v. 11.03.2014, Nr. 26827/08 – Abdu/Bulgarien, Rn. 47 ff.

  302. 302.

    BT-Dr. 17/146000, 839 f.

  303. 303.

    Grundsätzlich EGMR (GK), Urt. v. 13.11.2007, Nr. 57325/00 – Das heißt u. a./Tschechische Republik, Rn. 182; ausführlich zum Tatbestand der verletzlichen Gruppe nach Art. 14 EMRK, siehe 3.4.4.3.4.

  304. 304.

    Bereits in EGMR (GK), Urt. v. 18.01.2001, Nr. 27238/95 – Chapman/Vereinigtes Königreich, Rn. 96.

  305. 305.

    Zur rassistischen Konstruktionen von Roma, siehe 2.4.4.2.

  306. 306.

    Neben Asylsuchenden, Schwarzen, Vietnamesen etc. sind seit den 90er-Jahren auch Personen türkischer Herkunft Opfer rechtsextremer Übergriffe, exemplarisch: Mölln (1992) und Solingen (1993); vgl. dazu die ausführliche Darstellung im Abschlussbericht des NSU-Ausschusses, BT-Dr. 17/146000, 137 ff.

  307. 307.

    Siehe BT-Dr. 17/14600, 743 ff., 858 f.

  308. 308.

    Dazu BT-Dr. 17/14600, 743 ff., 858 f.

  309. 309.

    Sueddeutsche Zeitung, 05.07.2012, „Geheimdienst im Verhör“: http://www.sueddeutsche.de/politik/aktenvernichtung-beim-verfassungsschutz-geheimdienst-im-verhoer-1.1402128. Zugegriffen am 26.02.2019.

  310. 310.

    Statt vieler: EGMR, Urt. v. 07.01.2010, Nr. 14383/03 – Sashov u. a./Bulgarien, Rn. 78.

  311. 311.

    Eine rechtsethnographische Studie dieses Falls bietet Bruce-Jones (2017): Race in the Shadow of Law, insbes. 69 ff.

  312. 312.

    Siehe das externe Brandgutachten von Maksim Spirnou, das zum Ergebnis kommt, dass nicht Ouri Jalloh, sondern ein unbekannter Dritter mit großer Wahrscheinlicheit das Feuer in der Zelle gelegt haben könnte: http://initiativeOurijalloh.files.wordpress.com/2013/11/report-full-matt-test-petrol.pdf.Zugegriffen am 26.02.2019.

  313. 313.

    BGH, Urt. v. 07.01.2010, Az. 4 StR 413/09 – Ouri Jalloh = NStZ (2010), 407.

  314. 314.

    LG, Dessau-Roßlau, Urt. v. 08.12.2008, Az. 6 Ks 4/05.

  315. 315.

    Vgl. BGH, Urt. v. 07.01.2010, Az. 4 StR 413/09 Ouri Jalloh = NStZ (2010), 407.

  316. 316.

    Die Welt, 13.12.2012, Polizist im Jalloh-Prozess zu 10.800 Euro Strafe verurteilt: http://www.welt.de/newsticker/news3/article112002223/Polizist-im-Jalloh-Prozess-zu-10-800-Euro-Strafe-verurteilt.html. Zugegriffen am 26.02.2019.

  317. 317.

    BGH, Urt. v. 04.09.2014, Az. 4 StR 473/13 – Ouri Jalloh II, juris.

  318. 318.

    Grundsätzlich EGMR (GK): Urt. v. 27.06.2000, Nr. 21986/93 – Salman/Türkei, Rn. 99.

  319. 319.

    Ständige Rechtsprechung, statt vieler: EGMR, Urt. v. 14.12.2010, Nr. 15250/02 – Mizigarova/Slowakei, Rn. 84–86.

  320. 320.

    Ebd., Rn. 93.

  321. 321.

    Ebd., Rn. 93.

  322. 322.

    EGMR, Urt. v. 26.02.2004, Nr. 43577/98 – Nachova u. a./Bulgarien, Rn. 164–175; dazu Teil II Abschn. 11.4.3.2.2.1.

  323. 323.

    Zuletzt EGMR, Urt. v. 31.07.2012, Nr. 20546/07 – Makhashevy/Russland, Rn. 155.

  324. 324.

    EGMR (GK), Urt. v. 21.01.2011, Nr. 30696/09 – M. S. S./Belgien und Griechenland, Rn. 251.

  325. 325.

    Möschel, Is the European Court of Human Rights’ Case Law on Anti-Roma Violence Beyond Reasonable Doubt (2012), 479, 487.

  326. 326.

    EGMR, Urt. v. 04.03.2008, Nr. 42722/02 – Stoica/Rumänien.

  327. 327.

    Ebd., Rn. 80.

  328. 328.

    Ebd., Rn. 81.

  329. 329.

    Ebd., Rn. 117–133.

  330. 330.

    Ebd., Rn. 122.

  331. 331.

    Ebd., Rn. 132.

  332. 332.

    Ebd., Rn. 133.

  333. 333.

    EGMR, Urt. v. 31.07.2012, Nr. 20546/07 – Makhashevy/Russland.

  334. 334.

    Ebd., Rn. 9: „You Chechens are all faggots. Why did you come over here? Go back to Chechnya“.

  335. 335.

    Ebd., Rn. 17: „You fucking Chechens, we will fuck you now“.

  336. 336.

    Ebd., Rn. 26: „We hate all of you Chechens. We are not going to let you live here. We will fuck all of you. You are all animals. Go back to Chechnya and fight with Russia“.

  337. 337.

    Ebd., Rn. 145 f. und 178 f.

  338. 338.

    Ebd., Rn. 145 f. und 178 f.; so auch zuletzt in EGMR, Urt. v. 11.03.2014, Nr. 26827/08 – Abdu/Bulgarien, Rn. 47–53.

  339. 339.

    EGMR, Urt. v. 12.06.2012, Nr. 13624/03 – Koky u. a./Slowakei.

  340. 340.

    Ebd., Rn. 213 m. w. N.

  341. 341.

    Ebd., Rn. 216–225.

  342. 342.

    Vgl. ebd., Rn. 146–154.

  343. 343.

    Vgl. ebd., Rn. 243.

  344. 344.

    EGMR, Urt. v. 28.10.1998, Nr. 24760/94 – Assenov u. a./Bulgarien, Rn. 105 f.

  345. 345.

    EGMR, Urt. v. 18.05.2000, Nr. 41488/98 – Velikova/Bulgarien, Rn. 94.

  346. 346.

    EGMR, Urt. v. 13.06.2002, Nr. 38361/97 – Anguelova/Bulgarien, Rn. 167 f.

  347. 347.

    EGMR (GK), Urt. v. 10.05.2001, Nr. 25781/94 – Zypern/Türkei, Rn. 2–4, Sondervotum Costa, hier im Zusammenhang mit der Prüfung von Art. 14 i. V. m. Art. 9 EMRK; siehe außerdem EGMR, Urt. v. 31.05.2005, Nr. 27601/95 – Togcu/Türkei, Sondervotum Mularoni, in dem die Richterin die anhaltende Relevanz des Art. 14 EMRK bei den Prüfungen von Art. 3 EMRK hervorhebt.

  348. 348.

    Inwiefern das Prüfungsschema in Koky sich durchsetzen könnte, kann zwar nicht abschließend beantwortet werden, aber bereits einige Monate danach in Yotova kehrte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte zu dem üblichen Prüfungsschema zurück; siehe EGMR, Urt. v. 23.10.2012, Nr. 43606/04 – Yotova/Bulgarien, insbes. Rn. 104–111; bestätigt in EGMR, 11.03.2014, Nr. 26827/08 – Abdu/Bulgarien, Rn. 47–53.

  349. 349.

    Rubio-Marín/Möschel, Anti-Discrimination Exceptionalism: Racist Violence before the ECtHR and the Holocaust Prism (2015), 881, insbes. 886 ff.

  350. 350.

    EGMR, Urt. v. 09.06.2009, Nr. 33401/02, Opuz/Türkei, Rn. 200; dazu Danisi, How far Can the European Court of Human Rights Go in the Fight against Discrimination? Defining New Standards in its Nondiscrimination Jurisprudence (2011), 793, 798 f.

  351. 351.

    Rubio-Marín/Möschel, Anti-Discrimination Exceptionalism: Racist Violence before the ECtHR and the Holocaust Prism (2015), 881, 887.

  352. 352.

    Klarstellend EGMR, Urt. v. 07.01.2010, Nr. 14383/03 – Sashov u. a./Bulgarien, Rn. 79 und 82 f.

  353. 353.

    EGMR, Urt. v. 24.05.2007, Nr. 17060/03 – Zelilof/Griechenland.

  354. 354.

    Ebd., Rn. 75 f.

  355. 355.

    EGMR, Urt. v. 13.12.2005, Nr. 15250/02 – Bekos und Koutropoulos/Griechenland.

  356. 356.

    Ebd., Rn. 74 f.; vgl. auch EGMR, Urt. v. 07.01.2010, Nr. 14383/03 – Sashov u. a./Bulgarien, Rn. 83.

  357. 357.

    Dembour, Still Silencing the Racism Suffered by Migrants … The Limits of Current Developments under Art. 14 ECHR, European Journal of Migration and Law 11 (2009), 221. Dembour kontrastiert west- und osteuropäische Fälle. Es ist allerdings nicht nachvollziehbar, warum sie die „Roma“-Fälle nicht mit den „kurdischen“ Fällen empirisch und analytisch verknüpft, vor allem weil beiden Fallgruppen identische Menschenrechtsverletzungen (Art. 2 und 3 EMRK) zugrunde liegen.

  358. 358.

    EGMR, Entsch. v. 06.05.2003, Nr. 47916/99 – Menson u. a./Vereinigtes Königreich, wo der Gerichtshof die Beschwerde wegen offensichtlicher Unbegründetheit nicht zur Entscheidung annahm. In dem Fall wurde ein schwarzer Mann von vier weißen Jugendlichen in London schwer geprügelt und anschließend angezündet. Die beschwerdeführenden Familienmitglieder machten geltend, dass die Ermittlungsbehörden die tatsächlichen Umstände bewusst verharmlost hätten und aus rassistischen Gründen keine wirksamen Untersuchungen geführt hatten. Trotz der mehrmaligen Aussage des Opfers, dass es von vier Jugendlichen angegriffen worden sei, ging die Polizei nämlich von einer misslungenen Selbsttötung aus.

  359. 359.

    Dembour, Still Silencing the Racism Suffered by Migrants … The Limits of Current Developments under Art. 14 ECHR (2009), 221.

  360. 360.

    EGMR, Urt. 10.03.2009, Nr. 44256/06 – Turan Cakir/Belgien.

  361. 361.

    EGMR, Urt. v. 24.07.2012, Nr. 47159/08 – B. S./Spanien.

  362. 362.

    EGMR, Urt. 10.03.2009, Nr. 44256/06 – Turan Cakir/Belgien, Rn. 61 f., 71 f.

  363. 363.

    Ebd., Rn. 28: „sale métèque, tu n’es qu’un métèque et tu le resteras“ und „tu n’es qu’un bougnoule et tu ne resteras qu’un bougnoule“.

  364. 364.

    Ebd., Rn. 80.

  365. 365.

    Ebd., Rn. 81 f.

  366. 366.

    EGMR, Urt. v. 24.07.2012, Nr. 47159/08 – B. S./Spanien, Rn. 8: „Pute noire, dégage d’ici“.

  367. 367.

    Ebd., Rn. 48.

  368. 368.

    Ebd., Rn. 29, 37–39.

  369. 369.

    Ebd., Rn. 67–72.

  370. 370.

    Ebd., Rn. 72.

  371. 371.

    Ebd., Rn. 71.

  372. 372.

    Siehe auch EuG, 16.03 2004, T-11/03 – Afari, wo es sich ebenso um die Klage einer schwarzen Frau handelt; zum Sachverhalt, siehe Teil II Abschn. 9.4.3.3.3.

  373. 373.

    Menschenrechtsausschuss, Mitteilung v. 27.07.2009, Nr. 1493/2006 – Rosalind Williams Lecraft/Spanien, Rn. 7.4.

  374. 374.

    Vgl. auch EGMR, Urt. v. 22.04.2012, Nr. 2954/07 – Stefanou/Griechenland, Rn. 60, bei dem es um eine polizeiliche Misshandlung eines minderjährigen Jungen mit Roma-Herkunft geht, die aber wegen nicht fristmäßiger Erhebung des Beschwerdepunktes der Diskriminierung aufgrund der ethnischen Herkunft in diesem Punkt nicht zur Entscheidungen angenommen wurde.

  375. 375.

    EGMR, Urt. v. 07.01.2010, Nr. 14383/03 – Sashov u. a./Bulgarien.

  376. 376.

    Ebd., Rn. 84 f.; so auch EGMR, Urt. v. 21.06.2007, Nr. 27850/03 – Karagiannopoulos/Griechenland, Rn. 78; EGMR, Urt. v. 25.06.2009, Nr. 46423/06 – Beganovic/Kroatien, Rn. 97.

  377. 377.

    EGMR, Urt. v. 16.02.2006, Nr. 43233/98 – Osman/Bulgarien.

  378. 378.

    Ebd., Rn. 90.

  379. 379.

    Art. 6 Abs. 1 EMRK lautet: „Jede Person hat ein Recht darauf, dass über Streitigkeiten in Bezug auf ihre zivilrechtlichen Ansprüche und Verpflichtungen oder über eine gegen sie erhobene strafrechtliche Anklage von einem unabhängigen und unparteiischen, auf Gesetz beruhenden Gericht in einem fairen Verfahren, öffentlich und innerhalb angemessener Frist verhandelt wird. Das Urteil muß öffentlich verkündet werden; Presse und Öffentlichkeit können jedoch während des ganzen oder eines Teiles des Verfahrens ausgeschlossen werden, wenn dies im Interesse der Moral, der öffentlichen Ordnung oder der nationalen Sicherheit in einer demokratischen Gesellschaft liegt, wenn die Interessen von Jugendlichen oder der Schutz des Privatlebens der Prozeßparteien es verlangen oder – soweit das Gericht es für unbedingt erforderlich hält – wenn unter besonderen Umständen eine öffentliche Verhandlung die Interessen der Rechtspflege beeinträchtigen würde.“

  380. 380.

    Das Recht auf ein faires Verfahren ist auch ein verfassungsrechtlich gewährleistetes Prozessgrundrecht, das aus dem Rechtsstaatsprinzip folgt, genauer aus Art. 20 Abs. 3 i. V. m. Art. 2 Abs. 1 GG; grundlegend BVerfG, Beschl. v. 03.06.1969, 1 BvL 7/68 – Zulässigkeit der Nebenklage, BVerfGE 26, 66, 71.

  381. 381.

    Wie wichtig und zentral dieses prozessuale Menschenrecht ist, zeigt sich daran, dass für den Zeitraum 1959–2009 47,5 % der vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte festgestellten Konventionswidrigkeiten diese Vorschrift verletzten; vgl. Council of Europe (2010): 50 Years of Activity: The European Court of Human Rights – Some Facts and Figures, 6. http://www.echr.coe.int/NR/rdonlyres/ACD46A0F-615A-48B9-89D6-8480AFCC29FD/0/FactsAndFigures_EN.pdf. Zugegriffen am 26.02.2019.

  382. 382.

    Art. 39 EMRK: „1. Der Gerichtshof kann sich jederzeit während des Verfahrens zur Verfügung der Parteien halten mit dem Ziel, eine gütliche Einigung auf der Grundlage der Achtung der Menschenrechte, wie sie in dieser Konvention und den Protokollen dazu anerkannt sind, zu erreichen.

    2. Das Verfahren nach Abs. 1 ist vertraulich.

    3. Im Fall einer gütlichen Einigung streicht der Gerichtshof durch eine Entscheidung, die sich auf eine kurze Angabe des Sachverhalts und der erzielten Lösung beschränkt, die Rechtssache in seinem Register.

    4. Diese Entscheidung ist dem Ministerkomitee zuzuleiten; dieses überwacht die Durchführung der gütlichen Einigung, wie sie in der Entscheidung festgehalten wird.“

  383. 383.

    EGMR, Urt. v. 05.07.2005, Nr. 41138/98 und 64320/01 – Moldovan u. a./Rumänien (Nr. 1), Rn. 29.

  384. 384.

    EGMR (GK), Urt. v. 06.07.2005, Nr. 43577/98 – Nachova u. a./Bulgarien; siehe oben in Teil II Abschn. 11.4.3.2.2.2.

  385. 385.

    EGMR, Urt. v. 12.07.2005, Nr. 41138/98 und 64320/01 – Moldovan u. a./Rumänien (Nr. 2).

  386. 386.

    Ebd., Rn. 102–105.

  387. 387.

    Ebd., Rn. 108 f.

  388. 388.

    Ebd., Rn. 93.

  389. 389.

    Ebd., Rn. 110–114.

  390. 390.

    Vgl. EKMR, Mitteilung v. 14.12.1973, Nr. 4403/70 – Ostafrikanische Asiaten/Vereinigtes Königreich = EuGRZ (1994), 386; siehe Teil II Abschn. 11.4.3.2.1.1.

  391. 391.

    EGMR, Urt. v. 12.07.2005, Nr. 41138/98 und 64320/01 – Moldovan u. a./Rumänien (Nr. 2), Rn. 111.

  392. 392.

    Ebd., Rn. 123–131.

  393. 393.

    Ebd., Rn. 139 f.

  394. 394.

    Ebd.

  395. 395.

    Ebd., Rn. 139; der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat in EGMR, Urt. v. 13.11.2012, Nr. 12694704 – Lăcătuş u. a./Rumänien weiteren Familienangehörigen der Betroffenen bei dem gleichen Vorfall Recht gegeben und Rumänien wegen identischer Verletzungen verurteilt.

  396. 396.

    EGMR, Urt. v. 25.03.2010, Nr. 37193/07 – Paraskeva Todorova/Bulgarien.

  397. 397.

    Ebd., Rn. 10: „dʼautant plus quʼil existe un sentiment dʼimpunité, surtout parmi les membres des groupes minoritaires, pour lesquels la condamnation avec sursis nʼest pas une condamnation (ceci concerne la prévention générale).“

  398. 398.

    Ebd., Rn. 40.

  399. 399.

    Ebd., Rn. 41.

  400. 400.

    Ebd., Rn. 42 f.

  401. 401.

    Ebd., Rn. 45.

  402. 402.

    Ebd., Rn. 46.

  403. 403.

    EGMR, Urt. v. 09.05.2000, Nr. 34129/96 – Sander/Vereinigtes Königreich, Rn. 23.

  404. 404.

    Siehe auch EGMR, Urt. v. 23.04.1996 – Remli/Frankreich, wo der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte eine Verletzung des Art. 6 Abs. 1 EMRK sah, weil der französische Assizenhof (cour d’assises) ein Jurymitglied, das sich bereits im Vorfeld öffentlich als Rassist bezeichnet hatte, nicht entfernt hatte. Der Beschwerdeführer war Franzose algerischer Herkunft.

  405. 405.

    BVerfG, Beschl. v. 02.04.2003, 2 BvR 424/03 – Russlanddeutsche, BVerfGK 1, 101.

  406. 406.

    EGMR, Urt. v. 25.03.2010, Nr. 37193/07 – Paraskeva Todorova/Bulgarien; dazu Teil II Abschn. 11.4.3.2.4.2.

  407. 407.

    Art. 3 Abs. 3 GG: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“

  408. 408.

    Das Bundesverfassungsgericht verwendet den Begriff der Diskriminierung, obwohl der Wortlaut von Art. 3 Abs. 3 S. 1 „benachteiligt“ oder „bevorzugt“ enthält; siehe BVerfG, Beschl. v. 02.04.2003, 2 BvR 424/03 – Russlanddeutsche, BVerfGK 1, 101, 102.

  409. 409.

    Vgl. auch die offizielle deutsche Fassung der Antirassismuskonvention, wo „ethnic origin“ durch „Volkstum“ übersetzt ist; dazu Teil II Abschn. 10.3.2.1.2.

  410. 410.

    Eingehend Kiel, (2009): Wie deutsch sind Russlanddeutsche? Eine empirische Studie zur ethnisch-kulturellen Identität in russlanddeutschen Aussiedlerfamilien.

  411. 411.

    EGMR, Urt. v. 13.12.2005, Nr. 55762/00 und 55974/00 – Timishev u. a./Russland, Rn. 56.

  412. 412.

    Jarass in Jarass/Pieroth, Art. 3 GG (12. Aufl.), Rn. 118.

  413. 413.

    Nach dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ist eine ethnische Ungleichbehandlung kaum zur rechtfertigen; EGMR, Urt. v. 13.12.2005, Nr. 55762/00 und 55974/00 – Timishev u. a./Russland, Rn. 58; bestätigt in EGMR (GK), Urt. v. 13.11.2007, Nr. 57325/00 – Das heißt u. a./ Tschechische Republik, Rn. 176.

  414. 414.

    Zur Ausgrenzung von Aussiedlern, siehe Castro Varela/Mecheril (2011): Migration, 159 m. w. N.; Kiel, (2009): Wie deutsch sind Russlanddeutsche? Eine empirische Studie zur ethnisch-kulturellen Identität in russlanddeutschen Aussiedlerfamilien.

  415. 415.

    Gesetz über die Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge v. 19.05.1953, in der Fassung der Bekanntmachung v. 10.08.2007, BGBl. I, 1902, das zuletzt durch Art. 5 des Gesetzes v. 23.10.2012, BGBl. 2012 I, 2246, geändert wurde.

  416. 416.

    Klarstellend BVerfG, Urt. v. 17.01.2017, 2 BvB 1/13 NPD, BVerfGE 144, 20, Rn. 690.

  417. 417.

    BVerfG, Urt. v. 17.01.2017, 2 BvB 1/13 – NPD, BVerfGE 144, 20, Rn. 690.

  418. 418.

    EGMR, Urt. v. 13.12.2005, Nr. 55762/00 und 55974/00 – Timishev u. a./Russland, Rn. 56; dazu auch Teil II Abschn. 11.4.2.1.

  419. 419.

    Eingehend Kiel, (2009): Wie deutsch sind Russlanddeutsche? Eine empirische Studie zur ethnisch-kulturellen Identität in russlanddeutschen Aussiedlerfamilien.

  420. 420.

    Vgl. UK Supreme Court, Urt. v. 16.12.2009 – Jewish Free School, [2009] UKSC 15, wo eine Diskriminierung vorlag unter anderem, weil die ethnische Herkunft der Mutter des diskriminierten jüdischen Schulkindes eine entscheidende Rolle bei der Ungleichbehandlung gespielt hat, dazu oben Teil II Abschn. 9.3.

  421. 421.

    Sachs, Besondere Gleichheitsgarantien, in Isensee/Kirchhof (2010): Handbuch des Staatsrechts VIII (3. Aufl.), § 182, Rn. 48 behandelt den Fall der Russlanddeutschen als eine Frage der Ungleichbehandlung wegen der Heimat.

  422. 422.

    Siehe Koller (2011): Racisms Made in Germany, 19 f. m. w. N.

  423. 423.

    Siehe auch Herman, Michael C. (2013): Einleitung: Zur hybriden Identität russlanddeutscher Jugendlicher 250 Jahre nach Katharinas Einladungsmanifest.

  424. 424.

    Siehe auch dazu Teil II Abschn. 10.3.2.1.2.

  425. 425.

    BVerfG, Beschl. v. 14.02.1968, 2 BvR 557/62 NS-Ausbürgerung II, BVerfGE 23, 98, 107.

  426. 426.

    So Jarass in Jarass/Pieroth, Art. 3 GG (12. Aufl.), Rn. 123; Eckertz-Höfer, Art. 3 GG-AK, Rn. 115.

  427. 427.

    EGMR, Urt. v. 13.12.2005, Nr. 55762/00 und 55974/00 – Timishev u. a./Russland, Rn. 56.

  428. 428.

    Ebd., Rn. 58: „[T]he Court considers that no difference in treatment which is based exclusively or to a decisive extent on a personʼs ethnic origin is capable of being objectively justified in a contemporary democratic society built on the principles of pluralism and respect for different cultures.“

  429. 429.

    EGMR (GK), Urt. v. 16.03.2010, Nr. 15766/03 – Oršuš u. a./Kroatien, Rn. 149.

  430. 430.

    Statt vieler: BVerfG, Urt. v. 04.05.2011, 2 BvR 2365/09 u. a. – Sicherheitsverwahrung, BVerfGE 128, 326, 366–372.

  431. 431.

    Vgl. CERD, General Recommendation No. 14 v. 22.03.1993; Fries (2003): Die Bedeutung von Art. 5 f. der Rassendiskriminierungskonvention im deutschen Recht, 68, 79 f.

  432. 432.

    Statt vieler: Heun in Dreier/Bauer, Art. 3 GG (3. Aufl.), Rn. 118 f.

  433. 433.

    BVerfG, Urt. v. 28.01.1992, 1 BvR 1025/82 u. a. – Nachtarbeitsverbot, BVerfGE 85, 191, 207.

  434. 434.

    Bekräftigt in BVerfG, Beschl. v. 07.02.2012, 1 BvL 14/07 – Bayerisches Landeserziehungsgeld, BVerfGE 130, 240, 255; statt vieler: Jarass in Jarass/Pieroth, Art. 3 GG (12. Aufl.), Rn. 135; das Kriterium der zwingenden Erforderlichkeit gilt auch für das Diskriminierungsmerkmal der Behinderung; vgl. BVerfG, Urt. v. 19.01.1999, 1 BvR 2161/94 – Testierausschuß Taubstummer, BVerfGE 99, 341, 357.

  435. 435.

    Vorhergehende Beschlüsse: OLG Frankfurt, Beschl. v. 31.01.2003, Az: 3 Ws 131/03; LG Marburg, Beschl. 13.01.2003, Az: 7 StVK 499/02.

  436. 436.

    Es handelt sich um eine Studie der ehemaligen Leiterin des Kriminologischen Dienstes in Baden-Württemberg Dr. Gabriele Dolde; Dolde, Spätaussiedler – „Russlanddeutsche“ – ein Integrationsproblem (2002), 146.

  437. 437.

    Lackner/Kühl, § 56 StGB (27. Aufl.), Rn. 9.

  438. 438.

    BVerfG, Beschl. v. 04.04.2006, 1 BvR 518/02 – Rasterfahndung II, BVerfGE 115, 320, 352 f.

  439. 439.

    EGMR, Urt. v. 09.05.2000, Nr. 34129/96 – Sander/Vereinigtes Königreich, Rn. 23.

  440. 440.

    Eine zwingend erforderliche Maßnahme wäre zum Beispiel denkbar, wenn eine oder ein Täterin oder Täter sich zu einer totalitären politischen Ideologie bekennt, die ein zentrales Gebot enthält, Homosexualität mit aller Gewalt zu bekämpfen. Hier wäre eine Ungleichbehandlung aufgrund der politischen Anschauung gemäß Art. 3 Abs. 3 S. 1 GG zur Achtung der Menschenwürde der Homosexuellen (Art. 1 Abs. 1 GG) zwingend erforderlich.

  441. 441.

    EGMR, Urt v. 26.07.2007, Nr. 48254/99 – Cobzaru/Rumänien.

  442. 442.

    Art. 13 EMRK lautet: „Jede Person, die in ihren in dieser Konvention anerkannten Rechten oder Freiheiten verletzt worden ist, hat das Recht, bei einer innerstaatlichen Instanz eine wirksame Beschwerde zu erheben, auch wenn die Verletzung von Personen begangen worden ist, die in amtlicher Eigenschaft gehandelt haben.“

  443. 443.

    EGMR, Urt v. 26.07.2007, Nr. 48254/99 – Cobzaru/Rumänien, Rn. 83.

  444. 444.

    Ebd., Rn. 100.

  445. 445.

    Etwa in EGMR, Urt. v. 04.05.2001, Nr. 24746/94 – Hugh Jordan/Vereinigtes Königreich, Rn. 154.

  446. 446.

    EGMR, Urt. v. 07.02.2006, Nr. 57325/00 – Das heißt u. a./Tschechische Republik.

  447. 447.

    Einen dogmatischen Überblick bietet Altwicker (2011): Menschenrechtlicher Gleichheitsschutz, 266–303.

  448. 448.

    EGMR, Urt. v. 04.05.2001, Nr. 24746/94 – Hugh Jordan/Vereinigtes Königreich, Rn. 154; EGMR Urt. 28.05.1998, Nr. 43290/98, McShane/Vereinigtes Königreich, Rn. 135.

  449. 449.

    EGMR, Entsch. v. 06.01.2005, Nr. 58641/00 – Hoogendijk/Niederlande; die Beschwerdeführerin rügte eine Neuregelung für Zuschüsse bei Arbeitsunfähigkeit, wodurch überproportional mehr Frauen als Männer die Ansprüche auf Zuschüsse verloren hatten, in diesem Fall 3.300 Frauen (64,7 %) und 1.800 Männer (35,3 %).

  450. 450.

    EGMR (GK), Urt. v. 13.11.2007, Nr. 57325/00 – Das heißt u. a./ Tschechische Republik.

  451. 451.

    Eingehend dazu mit rechtsvergleichendem Ansatz Goodwin, Taking on Racial Segregation: The European Court of Human Rigths at a Brown v. Board of Education Moment? (2009), 93; Goldston, Ending Racial Segregation in Schools: The Promise of D. H. (2008), 1; Hobcraft, Roma Children and Education in the Czech Republic: D. H. v. Czech Republic: Opening the Door to Indirect Discrimination Findings in Strasbourg? (2008), 245; Heyden/von Ungern-Sternberg, Ein Diskriminierungsverbot ist kein Fördergebot Wider die neue Rechtsprechung des Gerichtshofs zu Art. 14 EMRK (2009), 81.

  452. 452.

    Art. 2 des 1. Zusatzprotokolls: „Niemandem darf das Recht auf Bildung verwehrt werden. Der Staat hat bei Ausübung der von ihm auf dem Gebiet der Erziehung und des Unterrichts übernommenen Aufgaben das Recht der Eltern zu achten, die Erziehung und den Unterricht entsprechend ihren eigenen religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen sicherzustellen.“

  453. 453.

    EGMR, Urt. v. 07.02.2006, Nr. 57325/00 – Das heißt u. a./Tschechische Republik; kritisch dazu Goodwin, D. H. and Others v. Czech Republic: A Major Set-Back for the Development of Non-Discrimination Norms in Europe (2006), 421.

  454. 454.

    EGMR (GK), Urt. v. 13.11.2007, Nr. 57325/00 – Das heißt u. a./ Tschechische Republik, Rn. 175, 184.

  455. 455.

    Dazu bereits in Teil II Abschn. 9.4.3.3.2.

  456. 456.

    Ausführlich dazu van den Bogaert, Roma Segregation in Education: Direct or Indirect Discrimination? An Analysis of the Parallels and Differences between Council Directive 2000/43/EC and Recent ECtHR Case Law on Roma Educational Matters (2011), 719, 732, die die RL 2000/43/EG als einen Katalysator für Art. 14 EMRK beschreibt.

  457. 457.

    Nach ECRI General Policy Recommendation Nr. 7 v. 13.12.2002 werden Rassismus sowie unmittelbare und mittelbare rassische Diskriminierung folgendermaßen definiert: „(a) ‚racism‘ shall mean the belief that a ground such as race, colour, language, religion, nationality or national or ethnic origin justifies contempt for a person or a group of persons, or the notion of superiority of a person or a group of persons.

    (b) ‚direct racial discrimination‘ shall mean any differential treatment based on a ground such as race, colour, language, religion, nationality or national or ethnic origin, which has no objective and reasonable justification. Differential treatment has no objective and reasonable justification if it does not pursue a legitimate aim or if there is not a reasonable relationship of proportionality between the means employed and the aim sought to be realised.

    (c) ‚indirect racial discrimination‘ shall mean cases where an apparently neutral factor such as a provision, criterion or practice cannot be as easily complied with by, or disadvantages … persons belonging to a group designated by a ground such as race, colour, language, religion, nationality or national or ethnic origin, unless this factor has an objective and reasonable justification. This latter would be the case if it pursues a legitimate aim and if there is a reasonable relationship of proportionality between the means employed and the aim sought to be realized.“

  458. 458.

    EGMR (GK), Urt. v. 13.11.2007, Nr. 57325/00 – Das heißt u. a./Tschechische Republik, Rn. 190.

  459. 459.

    Das European Monitoring Center for Racism and Xenophobie (EUMC) ist die Vorgängerin der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte; siehe oben Teil II Abschn. 9.4.4.

  460. 460.

    Vgl. EGMR (GK), Urt. v. 13.11.2007, Nr. 57325/00 – Das heißt u. a./Tschechische Republik, Rn. 192 m. w. N.

  461. 461.

    Ebd., Rn. 191–195.

  462. 462.

    Ebd., Rn. 191.

  463. 463.

    Auch im Fall Ricci v. DeStefano des US Supreme Court, Urt. v. 29.06.2009 – Ricci v. DeSteffano, 557 U. S. 557 (2009) handelte es sich um eine mögliche diskriminierende Wirkung von Prüfungsergebnissen. Weil zu den besten zwanzig Kandidaten 19 Weiße und ein Latino zählten, aber kein Schwarzer die Prüfung bestanden hatte, ließen die zuständigen Behörden die Prüfungsergebnisse unberücksichtigt. Die Stadt New Haven nahm eine diskriminierende Wirkung der Prüfung an und wollte Klagen seitens schwarzer Mitarbeiter vermeiden. Für den Supreme Court stellte die behördliche Annulierung eine Verletzung der verfassungsrechtlichen Gleichheitsklausel des 14th Amendment sowie des Titel VII des Civil Rights Act dar.

  464. 464.

    EGMR (GK), Urt. v. 13.11.2007, Nr. 57325/00 –Das heißt u. a./Tschechische Republik, Rn. 195.

  465. 465.

    So bereits in EGMR, Entsch. v. 06.01.2005, Nr. 58641/00 – Hoogendijk/Niederlande.

  466. 466.

    EGMR (GK), Urt. v. 13.11.2007, Nr. 57325/00 – Das heißt u. a./Tschechische Republik, Rn. 196.

  467. 467.

    Vgl. auch EGMR, Urt. 25.03.2014, Nr. 38590/10 – Biao/Dänemark, Sondervotum Sajó, Vučinić, Kūris, Rn. 9, wo die abweichenden Richter der Meinung sind, dass für die bewiesene, mittelbare Diskriminierung aufgrund der ethnischen und nationalen Herkunft schlicht keine Rechtfertigung in Frage kommen kann.

  468. 468.

    EGMR, Urt. 16.03.2010, Nr. 15766/03 – Oršuš u. a./Kroatien, Rn. 149.

  469. 469.

    EGMR (GK), Urt. v. 13.11.2007, Nr. 57325/00 – Das heißt u. a./Tschechische Republik, Rn. 208.

  470. 470.

    Ebd., die Sondervoten von Zupančič, Jungwiert, Borrego Borrego und Šikuto.

  471. 471.

    Heyden/von Ungern-Sternberg, Ein Diskriminierungsverbot ist kein Fördergebot Wider die neue Rechtsprechung des Gerichtshofs zu Art. 14 EMRK (2009), 81, 82 f.; Dubout, L’interdiction des discriminations indirectes par la Cour européenne des droits de l’homme: renovation ou revolution? (2008), 821, 822.

  472. 472.

    EGMR (GK), Urt. v. 13.11.2007, Nr. 57325/00 – Das heißt u. a./Tschechische Republik, Rn. 204; nach der Mehrheitsmeinung stünde ein Verzicht auf Art. 14 EMRK zudem im Widerspruch mit dem wichtigen öffentlichen Interesse der Bekämpfung der rassischen Diskriminierung.

  473. 473.

    EGMR (GK), Urt. v. 13.11.2007, Nr. 57325/00 – Das heißt u. a./Tschechische Republik, Rn. 202 m. w. N.

  474. 474.

    Ebd., Rn. 204.

  475. 475.

    Zum Tatbestand der „verletzlichen Gruppe“, sogleich in Teil II Abschn. 11.4.3.4.

  476. 476.

    EGMR (GK), Urt. v. 13.11.2007, Nr. 57325/00 – Das heißt u. a./Tschechische Republik, Rn. 203.

  477. 477.

    Kritisch zum Spannungsverhältnis der Einzelfallprüfung zu statistischer Diskriminierung: Britz (2008): Einzelfallgerechtigkeit versus Generalisierung. Verfassungsrechtliche Grenzen statistischer Diskriminierung, insbes. 68 ff. und 140 ff.

  478. 478.

    In diesem Punkt sehr kritisch Heyden/von Ungern-Sternberg, Ein Diskriminierungsverbot ist kein Fördergebot – Wider die neue Rechtsprechung des Gerichtshofs zu Art. 14 EMRK (2009), 81, 82.

  479. 479.

    EGMR (GK), Urt. v. 13.11.2007, Nr. 57325/00 – Das heißt u. a./Tschechische Republik, Rn. 205–208.

  480. 480.

    EGMR (GK), Urt. v. 16.03.2010, Nr. 15766/03 – Oršuš u. a./Kroatien, Rn. 147 f.

  481. 481.

    EGMR, Urt. v. 17.07.2008, Nr. 15766/03 – Oršuš u. a./Kroatien.

  482. 482.

    EGMR (GK), Urt. v. 16.03.2010, Nr. 15766/03 – Oršuš u. a./Kroatien, Rn. 152.

  483. 483.

    Vgl. EGMR (GK), Urt. v. 13.11.2007, Nr. 57325/00 – Das heißt u. a./Tschechische Republik, Rn. 188.

  484. 484.

    Dazu auch Danisi, How far Can the European Court of Human Rights Go in the Fight against Discrimination? Defining New Sstandards in its Nondiscrimination Jurisprudence (2011), 793, insbes. 795 ff.

  485. 485.

    EGMR (GK), Urt. v. 16.03.2010, Nr. 15766/03 – Oršuš u. a./Kroatien, Rn. 184.

  486. 486.

    Vgl. ebd., Rn. 157.

  487. 487.

    Ebd., Rn. 172–175.

  488. 488.

    EGMR, Urt. v. 05.06.2008, Nr. 32526/05 – Sampanis/Griechenland.

  489. 489.

    Ebd., Rn. 82 f.

  490. 490.

    Ebd., Rn. 88.

  491. 491.

    Ebd., Rn. 96.

  492. 492.

    So Möschel, Is the European Court of Human Rights’ Case Law on Anti-Roma Violence Beyond Reasonable Doubt (2012), 479, 505; ebenso van den Bogaert, Roma Segregation in Education: Direct or Indirect Discrimination? An Analysis of the Parallels and Differences between Council Directive 2000/43/EC and Recent ECtHR Case Law on Roma Educational Matters (2011), 719, 738 f.

  493. 493.

    Ebd., 719, 738–740, 749 f.

  494. 494.

    Ebd., 719, 734, die diese verpasste Chance besonders im Hinblick auf die grundsätzliche Bedeutung des D. H.-Urteils bemängelt.

  495. 495.

    EGMR, Urt. v. 11.12.2012, Nr. 59608/09 – Sampani u. a./Griechenland.

  496. 496.

    Ebd., Rn. 102–105.

  497. 497.

    Ebd., Rn. 89, 102.

  498. 498.

    Die Große Kammer macht lediglich bei der Entschädigungsprüfung explizit deutlich, dass es sich um eine mittelbare Diskriminierung handele, vgl. EGMR, Urt. v. 11.12.2012, Nr. 59608/09 – Sampani u. a./Griechenland, Rn. 117.

  499. 499.

    EGMR, Urt. v. 11.12.2012, Nr. 59608/09 – Sampani u. a./Griechenland, Rn. 9, 102.

  500. 500.

    EGMR, Urt. v. 29.01.2013, Nr. 11146/11 – Horváth und Kiss/Ungarn.

  501. 501.

    Ebd., Rn. 4.

  502. 502.

    Ebd., Rn. 127–129.

  503. 503.

    Ebd., Rn. 119.

  504. 504.

    EGMR, Urt. v. 20.06.2006, Nr. 17209/02 – Zarb Adami/Malta.

  505. 505.

    EGMR, Urt. v. 29.01.2013, Nr. 11146/11 – Horváth und Kiss/Ungarn, Rn. 91.

  506. 506.

    So aber Dembour (2009): In the Name of the Rule of Law, 202, Fn. 18; zur Problematik der Differenzierung zwischen unmittelbarer verdeckter und mittelbarer Diskriminierung, siehe auch die Schlussanträge von Generalanwältin Eleanor Sharpston, C-73/08 – Bressol u. a., Slg. 2010 I-2735; ausführlich dazu in Teil II Abschn. 10.3.2.2.4.

  507. 507.

    Vgl. EGMR, Urt. v. 20.06.2006, Nr. 17209/02 – Zarb Adami/Malta, Rn. 61, wo faktisch fast ausschließlich Männer zum Geschworenendienst herangezogen wurden. Anders als der bekannte Fall EGMR, Urt. v. 18.07.1994, Nr. 13580/88 – Karlheinz Schmidt/Deutschland, zur baden-württembergischen, gesetzlich festgelegten Feuerwehrpflicht und -abgabe erfolgte die Ungleichbehandlung in Zarb Adami durch eine sehr weit verbreitete diskriminierende Praxis auf Verwaltungsebene; dazu auch Heyden/von Ungern-Sternberg, Ein Diskriminierungsverbot ist kein Fördergebot – Wider die neue Rechtsprechung des Gerichtshofs zu Art. 14 EMRK (2009), 81, 82, Fn. 8.

  508. 508.

    Dazu ausführlich oben in Teil II Abschn. 10.4.3.

  509. 509.

    EGMR, Urt. v. 29.01.2013, Nr. 11146/11 – Horváth und Kiss/Ungarn, Rn. 127.

  510. 510.

    Ebd., Rn. 104, 119.

  511. 511.

    Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat das Konzept der „verletzlichen Gruppen“ inzwischen auch auf andere Gruppen ausgedehnt; vgl. EGMR, Urt. v. 20.05.2010, Nr. 38832/06 – Alajos Kiss/Ungarn, Rn. 42, für Menschen mit mentaler Behinderung; EGMR, Urt. v. 23.02.2016, Nr. 51500/08 – Çam/Türkei, Rn. 67, für Menschen mit Sehbehinderung; EGMR (GK), Urt. v. 21.01.2011, Nr. 30696/09 – M. S. S./Belgien und Griechenland, Rn. 251, für Asylbewerberinnen und -bewerber; EGMR, Urt. v. 10.03.2011, Nr. 2700/10 – Kiyutin/Russland, Rn. 63, für Menschen mit HIV.

  512. 512.

    Eine bejahende, kritische Darstellung zur Entwicklung dieses Konzepts bieten Peroni/Timmer, Vulnerable Groups: The Promise of an Emergent Concept in European Human Rights Convention Law (2013), 1056; zum Konzept der „vulnerability“ im Völkerrecht, siehe auch Morawa, Vulnerability as a Concept of International Human Rights Law (2003), 139.

  513. 513.

    Die Diskriminierung von Roma ist inzwischen auch auf den höchsten Ebenen der deutschen Politik angekommen. So hat Bundespräsident Joachim Gauck in einem Interview zum Thema Einwanderung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung v. 24.01.2014 zum Ausdruck gebracht, dass die Roma leider „noch immer eine diskriminierte Minderheit in Europa“ seien und dass dieses Problem diskutiert werden müsse: http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/gauck-im-interview-einwanderung-tut-diesem-land-gut-12766570.html. Zugegriffen am 26.02.2019.

  514. 514.

    So bestätigte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte zum Beispiel in EGMR, Urt. v. 29.01.2013, Nr. 11146/11 – Horváth und Kiss/Ungarn, Rn. 115, dass die fehlerhafte Zuweisung von Roma-Kindern in Sonderschulen eine lange Tradition in Europa aufzeigt („the misplacement of Roma children in special schools has a long history across Europe“).

  515. 515.

    Auch auf unionaler Ebene ist eine besondere Sensibilität gegenüber der Diskriminierung von Roma entwickelt worden. So hat der Rat der Europäischen Union am 9. Dezember 2013 die Empfehlung für wirksame Maßnahmen zur Integration der Roma in den Mitgliedstaaten angenommen. Die Empfehlung enthält Leitlinien für gezielte Maßnahmen, um die Integration der Roma zu beschleunigen sowie eine rasche Beseitigung diskriminierender Strukturen in den Bereichen Bildung, Beschäftigung, Gesundheitsfürsorge und Wohnwesen. Vgl. auch bereits früh ECRI, General Policy Recommendation No. 3: Combating Racism and Intolerance against Roma/Gypsies v. 06.03.1998.

  516. 516.

    EGMR (GK), Urt. v. 18.01.2001, Nr. 27238/95 – Chapman/Vereinigtes Königreich.

  517. 517.

    Ebd., Rn. 96.

  518. 518.

    Ebd.

  519. 519.

    Ebd., Sondervotum Ridruejo, Bonello, Tulkens, Strážnická, Lorenzen, Fischbach und Casadevall.

  520. 520.

    Ebd., Sondervotum, Rn. 3.

  521. 521.

    Ebd., Sondervotum Ridruejo, Bonello, Tulkens, Strážnická, Lorenzen, Fischbach und Casadevall, Rn. 1–4.

  522. 522.

    Dazu Teil II Abschn. 11.4.3.3.1.

  523. 523.

    Dazu weiters Teil II Abschn. 11.4.3.3.2.

  524. 524.

    EGMR (GK), Urt. v. 13.11.2007, Nr. 57325/00 – Das heißt u. a./Tschechische Republik, Rn. 182.

  525. 525.

    Zur Diskriminierung von Sinti und Roma in europäischer und deutscher Geschichte 2.4.4.

  526. 526.

    EGMR, Urt. v. 08.09.2011, Nr. 18968/07 – V. C./Slowakei.

  527. 527.

    Ebd., Rn. 179.

  528. 528.

    Ebd., Rn. 176–180.

  529. 529.

    Vgl. EGMR, Urt. v. 12.06.2012, Nr. 29518/10 – N. B./Slowakei; EGMR, Urt v. 13.11.2012, Nr. 15966/04 – I. G. u. a./Slowakei, siehe auch Rubio-Marín/Möschel, Anti-Discrimination Exceptionalism: Racist Violence before the ECtHR and the Holocaust Prism (2015), 881, Fn. 71 m. w. N.

  530. 530.

    Ausführlich zu den internationalen Berichten, EGMR, Urt. v. 08.09.2011, Nr. 18968/07 – V. C./Slowakei, Rn. 76–86; dazu auch Rubio-Marín/Möschel, Anti-Discrimination Exceptionalism: Racist Violence before the ECtHR and the Holocaust Prism (2015), 881, 896.

  531. 531.

    Einen kurzen historischen Überblick bieten Rubio-Marín/Möschel, Anti-Discrimination Exceptionalism: Racist Violence before the ECtHR and the Holocaust Prism (2015), 881, 894–898.

  532. 532.

    So Möschel, Is the European Court of Human Rights’ Case Law on Anti-Roma Violence Beyond Reasonable Doubt? (2012), 479.

  533. 533.

    EGMR, Urt. v. 10.03.2011, Nr. 2700/10 – Kiyutin/Russland, Rn. 63.

  534. 534.

    Statt vieler: EGMR, Urt. v. 15.03.2012, Nr. 4149/04 – Aksu/Türkei, Rn. 51 f., m. w. N.

  535. 535.

    Ebd., Rn. 54.

  536. 536.

    Ebd., Rn. 32–34.

  537. 537.

    EuGH, Urt. v. 10.07.2008, C-54/07 Feryn, Slg. 2008 I-5187; siehe Teil II Abschn. 9.4.3.3.1.

  538. 538.

    Folgende Stellen im Buch wurden gerügt: „who make a living from pick-pocketing, stealing and selling narcotics“; „[t]he Gypsies of the central district of Ankara earn their living from stealing, begging … zercilik (robbing jewellery stores)“; „sorcery“ is listed as one of the „most striking characteristics“ of the Roma group concerned.

    Folgende Einträge im Wörterbuch wurden gerügt:

    • „Gypsy“(çingene): (metaphorically) stingy;

    • „Gypsyness“(çingenelik) (metaphorically): stinginess, greediness;

    • „Becoming a Gypsy“ (Çingeneleşmek): displaying stingy behaviour;

    • „Gypsyʼs debt“ (Çingene borcu): an unimportant debt;

    • „Gypsy plays Kurd dances“ (Çingene çalar Kürt oynar): a place where there is a lot of commotion and noise;

    • „Gypsy tent“ (Çingene çergesi) (metaphorically): a dirty and poor place;

    • „Gypsy wedding“ (Çingene düğünü): a crowded and noisy meeting;

    • „Gypsy fight“ (Çingene kavgası): verbal fight in which vulgar language is used;

    • „Gypsy money“ (Çingene parası): coins;

    • „Gypsy pink“ (Çingene pembesi): pink.

  539. 539.

    EGMR, Urt. v. 27.07.2010, Nr. 4149/04 – Aksu/Türkei, Rn. 56.

  540. 540.

    Ebd.

  541. 541.

    Ebd., Rn. 57.

  542. 542.

    Ebd., Sondervotum Tulkens, Tsotsoria und Pardalos, Rn. 4.

  543. 543.

    Ebd., Rn. 45.

  544. 544.

    Ebd., Rn. 77.

  545. 545.

    Ebd., Rn. 74–77, 86–89.

  546. 546.

    Ebd., Sondervotum Gyulumyan, Rn. 5.

  547. 547.

    Ebd., Sondervotum Gyulumyan, Rn. 6.

  548. 548.

    Nach behördlichen Angaben, wurden zwischen 2003 und 2007 insgesamt 744 Verurteilungen wegen Verunglimpfungen des Türkentums (Art. 301 Türkisches Strafgesetzbuch) durch nationale Gerichte ausgesprochen; zit. nach EGMR (GK), Urt. v. 15.03.2012, Nr. 4149/04 – Aksu/Türkei, Sondervotum Gyulumyan, Rn. 2.

  549. 549.

    Crenshaw, Demarginalizing the Intersection of Race and Sex. A Black Feminist Critique of Antidiscrimination Doctrine, Feminist Theory, and Antiracist Politics (1989), 139; außerdem Solanke, Putting Race and Gender Together: A New Approach To Intersectionality (2009), 723; einen kritischen Überblick über Intersektionalität im EU-Recht bietet Schiek/Mulder (2011): Intersectionality in EU Law: A Critical Re-appraisal.

  550. 550.

    Statt vieler: Walgenbach u. a. (Hgg.) (2007): Gender als interdependente Kategorie.

  551. 551.

    Zum Beispiel Europäische Kommission (2007): Die Bekämpfung von Mehrfachdiskriminierung. Praktiken, Politikstrategien und Rechtsvorschriften. http://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=738&pubId=51&langId=de. Zugegriffen am 26.02.2019.

  552. 552.

    Baer/Bittner/Göttsche (2010): Mehrdimensionale Diskriminierung Begriffe, Theorien und juristische Analyse; Mangold, Mehrdimensionale Diskriminierung. Potenziale eines materialen Gleichheitsverständnisses (2016).

  553. 553.

    Vgl. dazu Abschn. 1.4.

  554. 554.

    EGMR, Urt. v. 12.04.1985, Nr. 9214/80 – Abdulaziz u. a./Vereinigtes Königreich; siehe auch oben in Teil II Abschn. 11.4.3.2.1.1.

  555. 555.

    EGMR, Urt. v. 12.04.1985, Nr. 9214/80 – Abdulaziz u. a./Vereinigtes Königreich, Rn. 70.

  556. 556.

    EKMR, Mitteilung v. 11.05.1982, Nr. 9214/80 – X., Cabales und Balkandali/Vereinigtes Königreich, Sondervotum der Richter Carrillo, Melchior und Weitzel: „However, we note that the massive immigration to the United Kingdom over the last thirty years has been from the Caribbean and Indian sub-continent. Since pressure of further immigration comes from black populated countries obviously the Rules in question will affect more black people than white, and it is an uncontested fact that in the short-term the practical side-effect of the Rules was to exclude more men from the New Commonwealth and Pakistan than other countries.“

  557. 557.

    Siehe auch Teil II Abschn. 11.4.3.2.1.1.

  558. 558.

    Zum Beispiel OLG Stuttgart, Urt. v. 12.12.2011, 10 U 106/11 = NJW (2012), 1085, das eine Diskriminierung aufgrund der Hautfarbe und des Geschlechts feststellt; dazu Liebscher, Urteilsanmerkung, NJW (2012), 1086; ebenso AG Hannover, Urt. v. 14.08.2013, 462 C 10744/12, juris mit Feststellung der Diskriminierung aufgrund der ethnischen Herkunft und des Geschlechts.

  559. 559.

    In diesem Zusammenhang warnt Butler, Black Male Exceptionalism? The Problems and Potenzial of Black Male-Focused Interventions (2013), 485 davor, (in seinem Fall:) die schwarzen Männer auf Kosten schwarzer Frauen erneut als besonders gefährdet einzustufen. Er kritisiert vor allem die sozialen Programme in einigen US-Staaten, die sich auf das Bild des „endangered black man“ stützen, wodurch wieder das Bild eines kriminellen und agressiven schwarzen Mannes festgeschrieben wird und gleichzeitig die sozialen Probleme von schwarzen Frauen heruntergespielt werden.

  560. 560.

    Vgl. auch die vor dem Gerichtshof der Europäischen Union anhängigen Anträge: Antrag v. 03.04.2015, C-157/15 – Achbita und Antrag v. 24.04.2015, C-188/15 – Bougnaoui. In beiden Fällen handelt es sich um Vorabentscheidungsverfahren, in denen die Antragstellerinnen die Prüfung eines Kopftuchverbots am Arbeitsplatz nach Art. 4 Abs. 1 Richtlinie 2000/78/EG beantragen.

  561. 561.

    EGMR, Entsch. v. 15.02.2001, Nr. 42393/98 – Dahlab/Schweiz = NJW (2001), 2871.

  562. 562.

    Ebd., 2871, 2873.

  563. 563.

    Dagegen schon im „türkischen Kopftuchfall“, EGMR, Urt. v. 10.11.2005, Nr. 44774/98 – Leyla Şahin/Türkei, Rn. 163–165, wo der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte auf eine Prüfung nach Art. 14 EMRK verzichtet hat; dazu Pabel, Islamisches Kopftuch und Prinzip des Laizismus (2005), 12.

  564. 564.

    EGMR, Entsch. v. 15.02.2001, Nr. 42393/98 – Dahlab/Schweiz = NJW (2001), 2871, 2873; ähnlich in EGMR, Entsch. v. 24.01.2006, Nr. 26625/02 – Köse u. a./Türkei; siehe auch dazu Teil II Abschn. 11.4.2.4.

  565. 565.

    Dazu ausführlich Teil II Abschn. 11.4.2.4.

  566. 566.

    Vgl. oben in Teil II Abschn. 10.4.2.

  567. 567.

    EGMR, Urt. v. 08.09.2011, Nr. 18968/07 – V. C./Slowakei.

  568. 568.

    Ebd., 176–180.

  569. 569.

    Siehe ebd., Sondervotum Mijovic.

  570. 570.

    So auch Rubio-Marín/Möschel, Anti-Discrimination Exceptionalism: Racist Violence before the ECtHR and the Holocaust Prism (2015), 881, 894–897.

  571. 571.

    EGMR, Urt. v. 09.06.2009, Nr. 33401/02 – Opuz/Türkei, Rn. 200.

  572. 572.

    CEDAW, Mitteilung v. 14.08.2006, Nr. 4/2004 – A. S./Ungarn.

  573. 573.

    Vgl. EGMR, Urt. v. 12.06.2012, Nr. 29518/10 – N. B./Slowakei, Rn. 96–98.

  574. 574.

    EGMR, Urt v. 13.11.2012, Nr. 15966/04 – I. G. u. a./Slowakei.

  575. 575.

    Ebd., Rn. 158–167; zum Thema „Gewalt gegen Frauen“ mit einem menschen- und antidiskriminierungsrechtlichen Ansatz, siehe Elsuni (2011): Geschlechtsbezogene Gewalt und Menschenrechte.

  576. 576.

    EGMR, Urt v. 13.11.2012, Nr. 15966/04 – I. G. u. a./Slowakei, Rn. 165.

  577. 577.

    EGMR, Urt. v. 12.06.2012, Nr. 29518/10 – N. B./Slowakei.

  578. 578.

    Vgl. ebd., Rn. 79.

  579. 579.

    Vgl. EGMR, Urt. v. 20.06.2006, Nr. 17209/02 – Zarb Adami/Malta, siehe auch oben Teil II Abschn. 11.4.3.1 zum Konzept der Diskriminierung, die in einem de facto Zustand begründet ist.

  580. 580.

    Vgl. EGMR, Urt. v. 10.02.2004, Nr. 537600/00 – B. B./Vereinigtes Königreich, Rn. 26.

  581. 581.

    EGMR, Urt. v. 24.07.2012, Nr. 47159/08 – B. S./Spanien; dazu auch Teil II Abschn. 11.4.3.2.3.3.

  582. 582.

    Zu verdachtsunabhängige Grenzkontrollen, siehe EuGH, Urt. v. 21.06.2017, C-9/16 – A./Deutschland, Rn. 63, 75, wonach eine nationale Regelung (§ 23 Abs. 1 Nr. 3 BPolG), die den nationalen Polizeibehörden die Befugnis einräumt, innerhalb eines Gebiets von 30 km ab der Landgrenze zur Verhinderung oder Unterbindung unerlaubter Einreise in das eigene Hoheitsgebiet oder unerlaubten Aufenthalts in diesem Hoheitsgebiet oder zur Verhütung bestimmter Straftaten, die gegen die Sicherheit der Grenze gerichtet sind, die Identität jeder Person unabhängig von deren Verhalten und vom Vorliegen besonderer Umstände zu kontrollieren, unionswidrig ist, es sei denn, diese Regelung gibt den erforderlichen Rahmen für die besagte Befugnis vor, der gewährleistet, dass deren praktische Ausübung nicht die gleiche Wirkung wie Grenzübertrittskontrollen haben kann. Der EuGH ist der Meinung, dass Identitätskontrollen und kurze Befragungen nur dann zulässig sind, wenn diese Kontrollen auf Lageerkenntnissen oder grenzpolizeilicher Erfahrung beruhen, und sofern die Durchführung der Kontrollen im nationalen Recht Konkretisierungen und Einschränkungen unterliegt, die die Intensität, die Häufigkeit und die Selektivität der Kontrollen bestimmen. Siehe bereits auch EuGH, Urt. v. 22.06.2010, C-189/10 – Melki und Abdeli, Slg. 2010 I-5667, Rn. 75: „Art. 67 Abs. 2 AEUV sowie die Art. 20 und 21 der Verordnung Nr. 562/2006 [steht] einer nationalen Regelung entgegen, die den Polizeibehörden des betreffenden Mitgliedstaats die Befugnis einräumt, in einem Gebiet mit einer Tiefe von 20 km entlang der Landgrenze dieses Staates zu den Vertragsstaaten des SDÜ die Identität jeder Person unabhängig von deren Verhalten und vom Vorliegen besonderer Umstände, aus denen sich die Gefahr einer Beeinträchtigung der öffentlichen Ordnung ergibt, zu kontrollieren, um die Einhaltung der gesetzlichen Verpflichtungen in Bezug auf den Besitz, das Mitführen und das Vorzeigen von Urkunden und Bescheinigungen zu überprüfen, ohne dass diese Regelung den erforderlichen Rahmen für diese Befugnis vorgibt, der gewährleistet, dass die tatsächliche Ausübung der Befugnis nicht die gleiche Wirkung wie Grenzübertrittskontrollen haben kann.“

  583. 583.

    Vgl. EGMR, Urt. v. 24.07.2012, Nr. 47159/08 – B. S./Spanien, Rn. 65 f., bei dem die Drittparteien geltend machen, dass dieser Fall nur unter Berücksichtigung der Mehrfachdiskriminierung (discrimination multifactorielle oder multiple) angemessen geprüft werden kann.

  584. 584.

    Auch in EGMR, Urt. v. 13.12.2005, Nr. 55762/00 und 55974/00 – Timishev u. a./Russland, handelte es sich um die Praxis des racial profiling; dazu statt vieler: De Schutter/Ringelheim, Ethnic Profiling: A Rising Challenge for European Human Rights Law (2008), 358; vgl. auch BVerfG, Beschl. v. 04.04.2006, 1 BvR 518/02 – Rasterfahndung II, BVerfGE 115, 320.

  585. 585.

    Dazu auch Yoshida, Towards Intersectionality in the European Court of Human Rights. The Case of B. S. v Spain (2013), 195.

  586. 586.

    Vgl. EGMR, Urt. v. 24.07. 2012, Nr. 47159/08 – B. S./Spanien, Rn. 39 und 64. Hier wird auf den Fall Rosalind Williams Lecraft/Spanien vor dem Menschenrechtssausschuss der Vereinten Nationen hingewiesen, vgl. Menschenrechtsausschuss, Mitteilung v. 27.07.2009, Nr. 1493/2006 – Rosalind Williams Lecraft/Spanien.

  587. 587.

    EGMR, Urt. v. 24.07.2012, Nr. 47159/08 – B. S./Spanien, Rn. 8: „Pute noir, dégage d’ici“ (Eigene Übersetzung: „Schwarze Hure, verschwinde von hier“).

  588. 588.

    Ebd., Rn. 48.

  589. 589.

    Ebd., Rn. 56.

  590. 590.

    Ebd., Rn. 71.

  591. 591.

    Siehe auch bereits EGMR, Urt. v. 12.01.2010, Nr. 4158/05 – Gillan und Quinton/Vereinigtes Königreich, Rn. 85, wo der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte darauf aufmerksam macht, dass insbesondere schwarze und asiatische Personen (im britischen Kontext) wie auch mehrere nationale Berichte belegt hatten diskriminierende Sicherheitskontrollen riskieren.

  592. 592.

    Zu positiven Maßnahmen im Unionsrecht, siehe Teil II Abschn. 9.4.3.5; zu positiven Maßnahmen in der Antirassismuskonvention, siehe Teil II Abschn. 10.3.4; siehe auch Art. 3 Abs. 2 GG für Fördermaßnahmen für Frauen; siehe § 5 AGG, der die Zulässigkeit von positiven Maßnahmen regelt.

  593. 593.

    Henrard, Boosting Positive Action. The Asymmetrical Approach towards Non-Discrimination and Special Minority Rights (2011), 379, 381; Fredman, Providing Equality: Substantive Equality and the Positive Duty to Provide (2005), 163, 169.

  594. 594.

    Statt vieler: EGMR, Urt. 13.11.2007, Nr. 57325/00 – Das heißt/Tschechische Republik, Rn. 175.

  595. 595.

    Henrard, Boosting Positive Action. The Asymmetrical Approach towards Non-Discrimination and Special Minority Rights (2011), 379, 406.

  596. 596.

    EuGH, Urt. v. 17.10.1995, Rs. C-450/93 – Kalanke, Slg. 1995 I-3051; EuGH, Urt. v. 11.11.1997, Rs. C-409/95 – Marschall, Slg. 1997 I-6363; EuGH, Urt. v. 28.03.2000, Rs. C-158/97 – Badeck, Slg. 2000 I-1875; EuGH, Urt. v. 06.07.2000, Rs. C-407/98 – Abrahamson & Fogelqvist, Slg. 2000 I-5539; EuGH, Urt. v. 19.03.2002, Rs. C-476/99 – Lommers, Slg. 2002 I-2891; EuGH, Urt. v. 30.09.2004, Rs. C-319/03 – Briheche, Slg. 2004 I-8807; EuGH; Urt. v. 18.03.2004, Rs. C-342/01 – María Paz Merino Gómez, Slg. 2004 I-2605; für eine vergleichende Perspektive, siehe Sacksofsky (2003): Positive Maßnahmen und Verfassungsrecht.

  597. 597.

    Zutreffend Heyden/von Ungern-Sternberg, Ein Diskriminierungsverbot ist kein Fördergebot – Wider die neue Rechtsprechung des Gerichtshofs zu Art. 14 EMRK (2009), 81, 86.

  598. 598.

    Siehe auch Teil II Abschn. 11.4.3.3.4, wo dieses Urteil besprochen wird.

  599. 599.

    EGMR, Urt. v. 29.01.2013, Nr. 11146/11 – Horváth und Kiss/Ungarn, Rn. 116.

  600. 600.

    Ebd., Rn. 104.

  601. 601.

    Rubio-Marín/Möschel, Anti-Discrimination Exceptionalism: Racist Violence before the ECtHR and the Holocaust Prism (2015), 881, 891, zählen (allein) für Fälle der Art. 14 i. V. m. Art. 2 und 3 EMRK ungefähr 90 Fälle, einschließlich Urteile Nichtzulässigkeitsentscheidungen und anhängiger Verfahren.

  602. 602.

    Art. 10 EMRK:

    1. (1)

      Jede Person hat das Recht auf freie Meinungsäußerung. Dieses Recht schließt die Meinungsfreiheit und die Freiheit ein, Informationen und Ideen ohne behördliche Eingriffe und ohne Rücksicht auf Staatsgrenzen zu empfangen und weiterzugeben. Dieser Artikel hindert die Staaten nicht, für Hörfunk-, Fernseh- oder Kinounternehmen eine Genehmigung vorzuschreiben.

    2. (2)

      Die Ausübung dieser Freiheiten ist mit Pflichten und Verantwortung verbunden; sie kann daher Formvorschriften, Bedingungen, Einschränkungen oder Strafdrohungen unterworfen werden, die gesetzlich vorgesehen und in einer demokratischen Gesellschaft notwendig sind für die nationale Sicherheit, die territoriale Unversehrtheit oder die öffentliche Sicherheit, zur Aufrechterhaltung der Ordnung oder zur Verhütung von Straftaten, zum Schutz der Gesundheit oder der Moral, zum Schutz des guten Rufes oder der Rechte anderer, zur Verhinderung der Verbreitung vertraulicher Informationen oder zur Wahrung der Autorität und der Unparteilichkeit der Rechtsprechung.

  603. 603.

    Siehe Thürer/Langer (2009): Combating Racism – A Call for Justice, die feststellen, dass zwischen dem Ansatz des US Supreme Court und dem des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte keine wesentlichen Unterschiede festzustellen sind.

  604. 604.

    Grundlegend Aydin (2006): Die strafrechtliche Bekämpfung von Hassdelikten in Deutschland und in den Vereinigten Staaten von Amerika; Schubert (2005): Verbotene Worte? Versuch einer Neubestimmung im Umgang mit rassistischen Äußerungen jenseits des Strafrechts; Zimmer (2001): Hate speech im Völkerrecht. Rassendiskriminierende Äußerungen im Spannungsfeld zwischen Rassendiskriminierungsverbot und Meinungsfreiheit; für einen vergleichenden und interdisziplinären Ansatz, siehe Herz/Molnar (Hgg.) (2012): The Content and Context of Hate Speech.

  605. 605.

    Statt vieler: EGMR, Urt. v. 16.07.2009, Nr. 15615/07 – Féret/Belgien, Rn. 73; vgl. auch CERD, General Recommendation No. 35 v. 26.09.2013, Rn. 5–7.

  606. 606.

    EGMR, Urt. v. 16.07.2009, Nr. 15615/07 – Féret/Belgien, Rn. 73; CERD, General Recommendation No. 35 v. 26.09.2013, Rn. 10.

  607. 607.

    Grundsätzlich EGMR, Urt. v. 07.12.1976, Nr. 5493/72 – Handyside/Vereinigtes Königreich, Rn. 49.

  608. 608.

    Vgl. Mensching in Karpenstein/Mayer, Art. 10 EMRK, Rn. 57 f., für eine detaillierte Darstellung der einschlägigen Rechtsprechung; außerdem: Kirchner, Outlawing Hate Speech in Democratic States: The Case against the Inherent Limitations Doctrine Concerning Art. 10 (1) of the European Convention on Human Rights (2015), 416.

  609. 609.

    Ständige Rechtsprechung, zum Beispiel: EGMR, Urt v. 04.12.2003, Nr. 35071/97 – Gündüz/Türkei, Rn. 38 f.

  610. 610.

    Ebd., Rn. 38 f.

  611. 611.

    Ebd., Rn. 42.

  612. 612.

    Grundsätzlich EGMR, Urt. v. 23.09.1994, Nr. 15890/89 – Jersild/Dänemark, Rn. 35.

  613. 613.

    Art. 17 EMRK: „Diese Konvention ist nicht so auszulegen, als begründe sie für einen Staat, eine Gruppe oder eine Person das Recht, eine Tätigkeit auszuüben oder eine Handlung vorzunehmen, die darauf abzielt, die in der Konvention festgelegten Rechte und Freiheiten abzuschaffen oder sie stärker einzuschränken, als es in der Konvention vorgesehen ist“.

  614. 614.

    Etwa EGMR, Entsch. 16.11.2004, Nr. 23131/03, Norwood/Vereinigtes Königreich; EGMR, Entsch. v. 20.04.2010, Nr. 18788/09 – Le Pen/Frankreich; dazu sogleich unten.

  615. 615.

    EGMR (GK), Urt. v. 15.10.2015, Nr. 27510/08 – Perinçek/Türkei, Rn. 114; kritisch dazu und systematisierend siehe das Sondervotum Silvis, beigetreten durch Casadevall, Berro und Kuris.

  616. 616.

    So etwa EGMR, Entsch. 16.11.2004, Nr. 23131/03, Norwood/Vereinigtes Königreich; sogleich unten.

  617. 617.

    EGMR, Urt. v. 23.09.1994, Nr. 15890/89 – Jersild/Dänemark.

  618. 618.

    Vgl. ebd., Rn. 12.

  619. 619.

    Ebd., Rn. 35.

  620. 620.

    Ebd., Rn. 31.

  621. 621.

    Ebd., Rn. 33, 36 f.

  622. 622.

    Ebd., Rn. 33.

  623. 623.

    Ebd.

  624. 624.

    Ebd., Rn. 31.

  625. 625.

    Ebd., Rn. 33.

  626. 626.

    Ebd., Rn. 30.

  627. 627.

    Van Boven (2001): Monitoring the Convention against Racial Discrimination in the Post-Cold War Context, 346 f.

  628. 628.

    UN Doc. A/51/18, Rn. 62.

  629. 629.

    CERD, General Recommendation No. 15 v. 23.03.1993.

  630. 630.

    UN Doc. A/51/18, Rn. 62.

  631. 631.

    Siehe auch bereits Teil I Kap. 6 wo diese Frage im Rahmen des „Aktion Ausländerrückführung“-Beschlusses des Bundesverfassungsgerichts diskutiert wird.

  632. 632.

    Die Frage der Grenze der Verletzbarkeit hängt auch eng zusammen mit dem Risiko, eine Hierarchisierung zwischen verletzlichen Gruppen zu bilden, indem gegenüber einer bestimmten Form oder Gruppe mehr Sensibilität gezeigt wird, als gegenüber anderen. Eine hierarchisierende Tendenz war zum Beispiel in der Rechtsprechung zu Art. 14 EMRK bezüglich Roma zu beobachten, die aber später mit der Ausweitung auf andere Gruppen etwa im Fall B. S./Spanien auf die „afrikanischen Frauen“ als eine verletzliche Gruppe entschärft wurde. So verneinte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte auch in der Rechtssache Osman/Bulgarien eine Diskriminierung mit dem zusätzlichen Hinweis, die türkische Minderheit sei nicht Gegenstand weit verbreiteter Diskriminierungspraxen (implizit auf die Roma verweisend); ausführlich dazu oben in Teil II Abschn. 11.4.3.4.

  633. 633.

    Dazu bereits Teil I Abschn. 4.1 und 4.2.

  634. 634.

    Vgl. auch EGMR (GK), Urt. v. 15.03.2012, Nr. 4149/04 – Aksu/Türkei, bei dem auch Art. 10 EMRK berührt ist, aber lediglich eine Vereinbarkeit mit Art. 8 und 14 EMRK geprüft wurde; dazu Teil II Abschn. 11.4.3.4.3.

  635. 635.

    EGMR, Urt. v. 10.07.2008, Nr. 15948/03 – Soulas u. a./Frankreich.

  636. 636.

    Ebd., Rn. 6.

  637. 637.

    Ebd., Rn. 25 f.

  638. 638.

    Ebd.

  639. 639.

    Ebd., Rn. 12–15.

  640. 640.

    Vgl. auch CERD, Mitteilung v. 08.08.2007, Nr. 36/2006 – P. S. N./Dänemark, in welcher der UN-Ausschuss über die öffentlichen Äußerungen einer Politikerin zu entscheiden hatte, die behauptete, dass es nach dem Koran bzw. Islam kein Hindernis für Muslime gebe, dänische Mädchen zu vergewaltigen.

  641. 641.

    Es handelt sich um die folgenden Nichtzulässigkeitsentscheidungen der ehemaligen Kommission: EKMR, Entsch. v. 11.10.1979, Nr. 8348/78 – Glimmerveen und Hagenbeek/Niederlande; EKMR, Entsch. v. 11.01.1995, Nr. 21128/93 – Walendy/Deutschland; EKMR, Entsch. v. 06.09.1995, Nr. 25096/94 – Remer/Deutschland; EKMR, Entsch. v. 29.11.1995, Nr. 25992/94 – Nationaldemokratische Partei Deutschlands/Deutschland; EKMR, Entsch. v. 24.06.1996, Nr. 31159/96 – Marais/Frankreich.

  642. 642.

    EGMR, Urt. v. 10.07.2008, Nr. 15948/03 – Soulas u. a./Frankreich, Rn. 20.

  643. 643.

    Ebd., Rn. 48.

  644. 644.

    Ebd., Rn. 38; zuletzt EGMR, Urt. 25.03.2014, Nr. 38590/10 – Biao/Dänemark, 103, wo der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte auch bekräftigte, dass ihm nicht die Kompetenz zukommt, eine abstrakte Normenkontrolle nationaler Gesetzgebung durchzuführen.

  645. 645.

    EGMR, Urt. v. 10.07.2008, Nr. 15948/03 – Soulas u. a./Frankreich, Rn. 42.

  646. 646.

    Dazu bereits in Teil I Abschn. 4.2.

  647. 647.

    Ähnlich Marks/Clapham (2005): International Human Rights Lexicon, Stichwort: Racism, 293.

  648. 648.

    Zu antimuslimischen Rassismus, siehe Teil I Abschn. 5.2.

  649. 649.

    Zu „islamkritischem Schrifttum“, siehe in Teil I Abschn. 5.2.3.

  650. 650.

    Dazu auch in Teil I Abschn. 4.2.

  651. 651.

    Vgl. EGMR, Urt. v. 10.07.2008, Nr. 15948/03 – Soulas u. a./Frankreich, Rn. 40.

  652. 652.

    Siehe auch die feministische Kritik der Initiative #ausnahmslos an die medialen Darstellung der Übergriffe in Köln in der Silvesternacht 2015/2016, wo die Initiatorinnen vor der „Islamisierung“ der sexualisierten Gewalt warnen: http://ausnahmslos.org. Zugegriffen am 26.02.2019.

  653. 653.

    EGMR, Urt. v. 16.07.2009, Nr. 15615/07 – Féret/Belgien.

  654. 654.

    Ebd., Rn. 37 f.

  655. 655.

    Ebd., Rn. 8 f.

  656. 656.

    Ebd., Rn. 69–73.

  657. 657.

    Ebd., Rn. 69.

  658. 658.

    Auch der UN-Ausschuss hatte in CERD, Mitteilung v. 06.03.2006, Nr. 34/2004 – Mohammed Hassan Gelle/Dänemark, Rn. 7.5, die diskriminierenden Aussagen einer Politikerin im Lichte der Antirassismuskonvention zu würdigen. Der Ausschuss war der Ansicht, dass die Verpflichtung der Vertragsstaaten, effektive Strafverfahren gegen rassistische Hassrede einzuleiten, auch für Aussagen gelte, die in einer politischen Debatte stattfinden und wiederholte, dass die Ausübung des Rechts der Meinungfreiheit „besondere Verpflichtungen und Verantwortung“ („special duties and responsibilities“) enthalte, insbesondere die Verpflichtung, keine rassistischen Ideen zu verbreiten. Auf seine Allgemeine Empfehlung Nr. 30 stützend, empfiehlt der Ausschuss den Vertragsstaaten, gegen „any tendency to target, stigmatize, stereotype or profile, on the basis of race, colour, descent, and national or ethnic origin, members of ‘non-citizen’ population groups, especially by politicians“ (Herv. d. Verf.) entschlossen vorzugehen.

  659. 659.

    EGMR, Urt. v. 16.07.2009, Nr. 15615/07 – Féret/Belgien, Rn. 78.

  660. 660.

    Vgl. EGMR, Entsch. v. 18.05.2004, Nr. 57383/00 – Seurot/Frankreich. Der Beschwerdeführer war ein Lehrer, der in einer Schulzeitschrift offensichtliche rassistische Aussagen verbreitete und aus diesem Grund verurteilt wurde. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte lehnte die Beschwerde gegen diese Verurteilung als offensichtlich unbegründet und damit unzulässig ab.

  661. 661.

    EGMR, Urt. v. 16.07.2009, Nr. 15615/07 – Féret/Belgien, Rn. 75 m. w. N. zur ständigen Rechtsprechung.

  662. 662.

    Ebd., Rn. 73.

  663. 663.

    Ebd., Rn. 77.

  664. 664.

    Dazu 2.3.2.

  665. 665.

    Ebd., Sondervotum Sajó, Zagrebelsky, Tsotsoria, Abs. 8.

  666. 666.

    In ähnliche Richtung argumentierte auch Vazquez in seinem Sondervotum im Fall Sarrazin, CERD, Mitteilung v. 26.02.2013, Nr. 48/2010 – Türkischer Bund in Berlin-Brandenburg e. V./Deutschland = EuGRZ (2013), 266 (Übersetzung), ausführlich in Teil II Abschn. 11.4.

  667. 667.

    Siehe dazu bereits Teil I Kap. 6.

  668. 668.

    Siehe auch Teil II Abschn. 10.4 für eine ausführliche Diskussion der Betroffenheit der „Türken“ und „Araber“ im sogenannten Fall Sarrazin.

  669. 669.

    Vgl. CERD, General Recommendation No. 30 v. 01.10.2004.

  670. 670.

    EGMR, Urt. v. 16.07.2009, Nr. 15615/07 – Féret/Belgien, Rn. 69.

  671. 671.

    Dazu Teil I Kap. 3, Abschn. 4.3 und 4.4.

  672. 672.

    Zum alltäglichen und institutionellen Charakter des Rassismus, siehe insbesondere Teil II Abschn. 3.3 und 3.4; zur rassistischen Konstruktion des „Ausländers“, siehe Kap. 6.

  673. 673.

    Etwa in EGMR, Urt. v. 25.03.2010, Nr. 37193/07 – Paraskeva Todorova/Bulgarien; siehe Teil II Abschn. 11.4.3.2.4.2.

  674. 674.

    Das Heidelberger Manifest von 17.06.1981 wurde von insgesamt 15 Hochschullehrern unterschrieben. Die Unterzeichner warnten vor „der Unterwanderung des deutschen Volkes durch Zuzug von vielen Millionen von Ausländern und ihren Familien, die Überfremdung unserer Sprache, unserer Kultur und unseres Volkstums“; siehe dazu Teil I Abschn. 4.3 m. w. N.

  675. 675.

    Der ehemalige Vorsitzende des Bundesverfassungsgerichts Wolfgang Zeidler begründete in den 1980er-Jahren die Widrigkeiten auf dem Weg zu einer Verfassung für Namibia unter anderem mit den Worten: „Der durchschnittliche afrikanische Massenmensch, der unerzogen im Busch lebt, hat noch nicht die Entwicklungsstufe der Abstraktionsfähigkeit erreicht. Und wir wollen ihnen unser in 2000 Jahren geformtes Modell der Staatskunst aufzwingen ohne Rücksicht auf die Annahmefähigkeit! Das wäre ja, als ob man einen Säugling, der drei Tage alt ist, mit Rumpsteak und pommes frites füttert!“; zit. nach Ress (1986): Verfassungsreform in Südafrika und Verfassungsgebung für Namibia/Südwestafrika, 197.

  676. 676.

    Eine ausführliche Diskussion des CERD, Mitteilung v. 26.02.2013, Nr. 48/2010 – Türkischer Bund in Berlin-Brandenburg e. V./Deutschland = EuGRZ (2013), 266, findet in Teil II Abschn. 11.4 statt.

  677. 677.

    Vgl. auch oben Teil I Abschn. 6.2.

  678. 678.

    Vgl. etwa EGMR, Entsch. v. 16.11.2004, Nr. 23131/03 – Norwood/Vereinigtes Königreich, sogleich unten.

  679. 679.

    EGMR, Entsch. v. 20.04.2010, Nr. 18788/09 – Le Pen/Frankreich.

  680. 680.

    Im Originaltext: „Le jour où nous aurons, en France, non plus 5 millions mais 25 millions de musulmans, ce sont eux qui commanderont. Et les Français raseront les murs, descendront des trottoirs en baissant les yeux. Quand ils ne le font pas, on leur dit: Quʼest-ce que tu as à me regarder comme ça? Tu cherches la bagarre? Et vous nʼavez plus quʼà filer sinon vous prenez une trempe.“

  681. 681.

    EGMR, Entsch. v. 16.11.2004, Nr. 23131/03 – Norwood/Vereinigtes Königreich.

  682. 682.

    Ebd.

  683. 683.

    Ähnlich hatten die Beschwerdeführer in EGMR, Urt. v. 10.07.2008, Nr. 15948/03 – Soulas u. a./Frankreich, Rn. 25 f. argumentiert.

  684. 684.

    Zum differenzialistisch kulturalistischen Rassismus, siehe Teil I Abschn. 4.2, insbesondere zum antimuslimischen Rassismus, siehe Teil I Abschn. 5.2.

  685. 685.

    Shooman (2013): Keine Frage des Glaubens, 65.

  686. 686.

    Siehe Art. 1 Abs. 3 Rahmenbeschluss 2008/913/JI des Rates vom 28. November 2008 zur strafrechtlichen Bekämpfung bestimmter Formen und Ausdrucksweisen von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, ABl. L 328/55.; dazu Teil II Abschn. 9.4.4.

  687. 687.

    BVerfG, Beschl. v. 24.09.2009, 2 BvR 2179/09 – „Polen-Invasion“, Rn. 13 f. = NJW (2009), 3503

  688. 688.

    Siehe auch OLG Stuttgart, Urt. v. 19.05.2009, 2 Ss 1014/09 = NStZ (2010), 453, für die Erfüllung des Tatbestandes der Volksverhetzung im Falle der Abbildung eines Schwarzen (in diesem Fall ein Nationalspieler der deutschen Fußballmannschaft) als ein „schwarzer Affe“. Für die Erfüllung des Tatbestandes der Verletzung des Persönlichkeitsrechts und die Verhängung von entsprechendem Schmerzensgeld nach § 847 BGB beim Ausdruck „schwarzer Affe“, siehe auch AG Schwäbisch Hall, Urt. v. 01.06.1995, 1 C 824/94 = NJW-RR (1996), 21. Analog zu diesem Fall wäre als Volksverhetzung auch die Abbildung von Musliminnen und Muslimen und Jüdinnen und Juden als Schweine denkbar, da im Hinblick auf die „Unreinheit von Schweinen“ im Islam und Judentum eine solche Verwendung das religiöse Empfinden sowie die Menschenwürde dieser Gruppen ernsthaft antasten würde.

  689. 689.

    Siehe auch zustimmend Muckel, Verbot des Wahlplakats „Polen-Invasion stoppen!“ (2010), 234.

  690. 690.

    BVerfG, Beschl. v. 24.09.2009, 2 BvR 2179/09 – „Polen-Invasion“, Rn. 13 f. = NJW (2009), 3503.

  691. 691.

    Ebd., 3503.

  692. 692.

    Ebd., 3503; vgl. auch bereits BVerfG, Beschl. v. 10.10.1995, 1 BvR 1476 u. a. – „Soldaten sind Mörder“, BVerfGE 93, 266, 293.

  693. 693.

    Grundsätzlich EGMR, Entsch. v. 16.11.2004, Nr. 23131/03 – Norwood/Vereinigtes Königreich, Rn. 49.

  694. 694.

    BVerfG, Beschl. v. 22.06.1982, 1 BvR 1376/79 – Wahlkampf, BVerfGE 63, 1, 7 f.; BVerfG, Beschl. v. 10.10.1995, 1 BvR 1476 u. a. – „Soldaten sind Mörder“, BVerfGE 93, 266, 289.

  695. 695.

    Grundsätzlich EGMR, Urt. v. 23.09.1994, Nr. 15890/89 – Jersild/Dänemark, Rn. 35.

  696. 696.

    BVerfG, Beschl. v. 04.02.2010, 1 BvR 369/04 – „Aktion Ausländerrückführung“, Rn. 22 = NJW (2010), 2193.

  697. 697.

    Grundsätzlich BVerfG, Beschl. v. 10.10.1995, 1 BvR 1476 u. a. – „Soldaten sind Mörder“, BVerfGE 93, 266, 293.

  698. 698.

    Dazu auch Teil II Abschn. 11.5.1.

  699. 699.

    EGMR, Entsch. v. 20.02.2007, Nr. 35222/04 – Pavel Ivanov/Russland.

  700. 700.

    Zu rechtlichem Gruppismus (legal groupism), siehe Baer, Privatizing Religion. Legal Groupism, No-Go-Areas, and the Public-Private-Ideology in Human Rights Politics (2013), 68.

  701. 701.

    Brubaker versteht unter Gruppismus die „Tendenz, einzelne, abgegrenzte Gruppen als Grundkonstituenten des gesellschaftlichen Lebens, als Hauptprotagonisten sozialer Konflike und als fundamentale Einheiten der Gesellschaftsanalyse zu betrachten“; Brubaker (2007): Ethnizität ohne Gruppen, 20.

  702. 702.

    EGMR, Entsch. v. 20.10.2015, Nr. 25239/13 – M’Bala M’Bala/Frankreich.

  703. 703.

    Ebd., Rn. 5.

  704. 704.

    Ebd., Rn. 41.

  705. 705.

    Ebd., Rn. 40.

  706. 706.

    Dazu bereits in Teil I Abschn. 4.3 und 4.4.

  707. 707.

    EGMR, Urt. v. 25.10.2018, Nr. 38450/12 – E. S./Österreich.

  708. 708.

    Im ursprünglichen Strafverfahren hatte die Staatsanwaltschaft die Strafanzeige mit Verhetzung nach § 283 österreichisches Strafgesetzbuch begründet, was im Laufe des Verfahrens geändert wurde, siehe EGMR, Urt. v. 25.10.2018, Nr. 38450/12 – E. S./Österreich, Rn. 11.

  709. 709.

    Auch das deutsche Strafrecht kennt in § 166 StGB den Straftatbestand der Beschimpfung von Bekenntnissen. § 166 Abs. 1 StGB lautet „1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“

  710. 710.

    Folgende Aussagen waren Urteilsgegenstand: „Weil er war ein Kriegsherr, hatte einen relativ großen Frauenverschleiß, um das jetzt einmal so auszudrücken, hatte nun mal gerne mit Kindern ein bisschen was“; „Ein 56-jähriger und eine 6-jährige? Wie nennst Du das? Gib mir ein Beispiel? Wie nennen wir das, wenn’s nicht Pädophilie ist?“.

  711. 711.

    EGMR, Urt. v. 25.10.2018, Nr. 38450/12 – E. S./Österreich, Rn. 57.

  712. 712.

    Ebd., Rn. 57.

  713. 713.

    Ebd., Rn. 53.

  714. 714.

    EGMR, Urt. v. 20.09.1994, Nr. 13470/87 – Otto-Preminger-Institut/Österreich, Rn. 47; EGMR, Urt. v. 13.09.2005, Nr. 42571/98 – I. A./Türkei, Rn. 28; EGMR, Urt. v. 02.05.2006, Nr. 50692/99 – Aydin Tatlav, Rn. 27.

  715. 715.

    EGMR, Urt. v. 25.10.2018, Nr. 38450/12 – E. S./Österreich, Rn. 43; bereits in EGMR, Urt. v. 04.12.2003, Nr. 35071/97 – Gündüz/Türkei, Rn. 51.

  716. 716.

    EGMR, Urt. v. 10.07.2008, Nr. 15948/03 – Soulas u. a./Frankreich; mehr dazu in Teil II Abschn. 11.5.3.1.

  717. 717.

    Siehe bereits oben Teil II Abschn. 4.2; vgl. Schneiders (2009): Die Schattenseite der Islamkritik; Shooman (2008): Islamfeindlichkeit im World Wide Web; Schiffer (2009): Grenzenloser Hass im Internet; Gerhold (2009): Islam-bashing für jedermann; Rommelspacher (2009): Islamkritik und antimuslimische Positionen; Riexinger (2009): Hans-Peter Raddatz. Islamkritiker und Geistesverwandter des Islamismus.

  718. 718.

    EGMR, Urt. v. 17.12.2013, Nr. 27510/08 – Perinçek/Schweiz, Rn. 119; bekräftigt in EGMR (GK), Urt. v. 15.10.2015, Nr. 27510/08 – Perinçek/Schweiz, Rn. 243.

  719. 719.

    In EGMR, Urt. v. 17.12.2013, Nr. 27510/08 – Perinçek/Schweiz, Rn. 117 bekräftigte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte diese Sichtweise mit dem Verweis, dass der Holocaust im Gegensatz zu anderen historischen Ereignissen – in diesem Fall der umstrittene Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich (1915) – von einem internationalen Gericht klar festgestellt (clairement établis) wurde und hierfür klare Rechtsgrundlage bestehe. Hier verweist der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte auf die sogenannten Nürnberger Prozesse des Internationalen Militärgerichtshofs (gegründet mit dem Londoner Viermächte-Abkommen v. 08.08.1945) und auf Art. 6 Abs. c des Statuts des Internationalen Militärgerichtshofs.

  720. 720.

    EGMR, Urt. v. 23.09.1998, Nr. 25662/94 – Lehideux und Isorni/Frankreich, Rn. 47; vgl. auch die nachfolgenden Nichtzulässigkeitsentscheidungen aufgrund Art. 17 EMRK: EGMR, Entsch. v. 02.09.2004, Nr. 42264/98 – W. P. u. a./Polen; EGMR, Entsch. v. 24.06.2003, Nr. 65831/01 – Garaudy/Frankreich; zuletzt hat der Gerichtshof in EGMR (GK), Urt. v. 15.10.2015, Nr. 27510/08 – Perinçek/Türkei, Rn. 114, bekräftigt, dass Art. 17 EMRK nur in den seltensten Fällen angewendet werden dürfe (kritisch dazu das Sondervotum Silvis, beigetreten durh Casadevall, Berro und Kuris). Dies sei der Fall bei Meinungsäußerungen, die zu Gewalt und Hass aufrufen. In der vorliegenden Rechtssache würdigte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Aussagen von Doğu Perinçek noch unter dieser Schwelle. Dieser hatte in einer öffentlichen Rede in der Schweiz die Idee eines armenischen Völkermords als eine „internationale Lüge“ zurückgewiesen, weshalb er aufgrund Art. 261 bis Abs. 4 Schweizer StGB zu 4.000 Schweizer Franken oder 30 Tagen Freiheitsstrafe verurteilt wurde. Nach dieser Vorschrift wird zu einer Freihheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder Geldstrafe verurteilt, „wer öffentlich durch Wort, Schrift, Bild, Gebärden, Tätlichkeiten oder in anderer Weise eine Person oder eine Gruppe von Personen wegen ihrer Rasse, Ethnie oder Religion in einer gegen die Menschenwürde verstossenden Weise herabsetzt oder diskriminiert oder aus einem dieser Gründe Völkermord oder andere Verbrechen gegen die Menschlichkeit leugnet, gröblich verharmlost oder zu rechtfertigen sucht“. Der Schweizer Nationalrat hat 2003 den armenischen Völkermord von 1915 mit dem Postulat Nr. 02.3069 anerkannt.

  721. 721.

    Im BVerfG, Beschl. v. 09.11.2011, 1 BvR 461/08 – Holocaustleugnung/Kneipengespräch = NJW (2012), 1498 befand das Bundesverfassungsgericht, dass der Inhalt eines Aufsatzes, der sowohl eine Holocaustleugnung als auch andere damit verbundene und weitergehende Meinungsäußerungen enthält, vom Grundrecht auf freie Meinungsäußerung erfasst wird. Die Holocaustleugnung an sich wird jedoch nicht vom Schutzbereich der Meinungsfreiheit erfasst. Siehe auch BVerfG, Beschl. v. 13.04.1994, 1 BvR 23/94 – Auschwitzlüge, BVerfGE 90, 241, 252.

  722. 722.

    EGMR, Entsch. v. 13.12.2005, Nr. 7485/03 – Witzsch/Deutschland (Nr. 2).

  723. 723.

    CERD, General Recommendation No. 35 v. 26.09.2013, Rn. 14.

  724. 724.

    Ebd.

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Barskanmaz, C. (2019). Europäische Menschenrechtskonvention. In: Recht und Rassismus. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-59746-0_11

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