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Part of the book series: Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung ((SIDG,volume 6))

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Zusammenfassung

In der aktuellen empirischen Sexualforschung wird eine wachsende sexuelle Lustlosigkeit diagnostiziert, die durch den meßbaren Rückgang der Koitushäufigkeit und der Orgasmusfrequenz bestimmt wird (Schmidt 1998a; 2000b; Schmidt et al. 1998; Sigusch 1996a; 1998; 2000). Die Gründe, die für das Verschwinden sexueller Leidenschaft genannt werden, sind vielfältig. So hätte die Befreiung von der bürgerlichen Sexualmoral eine Liberalisierung der sexuellen Verhältnisse bewirkt, die der Sexualität ihr grenzüberschreitendes Moment nehme. Des weiteren habe die feministische Thematisierung von männlicher Sexualität und Gewalt zur Etablierung einer Verhandlungsmoral geführt, die sexuelle Begegnungen verregelten (Schmidt 1998a). Neue Rationalisierungsbestrebungen des Sexes werden insbesondere in den ‚körperlosen‘ Kommunikationstechniken des Cyberspace gesehen, die eine Entsexualisierung zwischenmenschlicher Begegnungen verursachten. Der Prozeß von einer ehemals abweichenden hin zu einer ausweichenden Sexualität wird beobachtet (Virilio 1995; 1996).

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Literatur

  1. Der Begriff „Technoscience“ geht auf den französischen Wissenschaftsforscher und Soziologen Bruno Latour zurück. Auf dessen Aktor-Netzwerktheorie greift die feministische Naturwissenschaftsforscherin Donna Haraway zurück, um in der Beschreibung von Hybridwesen (z.B. Embryo im Reagenzglas, Aids-Virus und Roboter) an den Grenzen zwischen Organismus und Maschine und zwischen männlich-weiblich kritisch arbeiten zu können (vgl. Becker-Schmidt, Knapp 2000, 95). Mit dem Begriff Technoscience soll des weiteren auf die unlösbaren Verbindungen von Wissenschaft, Technologie und Okonomie seit dem Zweiten Weltkrieg hingewiesen werden. Vgl. hierzu ausführlich Kapitel IV.

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  2. In diesem Sinne möchte ich mich bei meinen Kolleginnen aus dem »Projekt feministische Theorien im Nordverbund« (ProFeTiN) im Zentrum für feministische Studien der Universität Bremen für eine produktive und interdisziplinäre Forschungsarbeit zu Körper und neuen Technologien bedanken. Weitere Informationen: www.zfs.uni-bremen.de.

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  3. Mit der Bezeichnung „Neue Frauenbewegung“ soll keineswegs die Vielschichtigkeit einer politischen Bewegung negiert werden und doch geht es in diesem Zusammenhang um die Rekonstruktion vorherrschender politischer Positionen und erkenntnisleitender Konzepte.

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  4. Im Folgenden wird z. B. von ‚Expertinnen‘ oder ‚Experten‘ gesprochen, wenn damit explizit nur Frauen bzw. nur Männer bezeichnet werden sollen. Ansonsten wird die Sprachregelung ‚Expertinnen–‘ benutzt, um Frauen und Männer zu benennen.

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© 2003 Leske + Budrich, Opladen

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Bauer, Y. (2003). Einleitung. In: Sexualität — Körper — Geschlecht. Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung, vol 6. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01241-2_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01241-2_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-8100-3690-2

  • Online ISBN: 978-3-663-01241-2

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