Arbeiten mit Berufsbiografien — Schulleitungsfortbildung in Brandenburg

Zusammenfassung

Es gehört mittlerweile zu den Standards der Lehr- und Führungskräftefortbildung in den neuen Bundesländern, auf ihre „besondere“ Ausgangssituation zu verweisen, wenn Konzepte des letzten Jahrzehnts zur Diskussion stehen.¹ Auch wir wollen davon keine Ausnahme machen. Keines der neu gegründeten Landesinstitute konnte Anfang der neunziger Jahre den sprichwörtlichen Strich unter die Vergangenheit ziehen, denn es gab keine Stunde Null im Bildungssystem. Versetzen wir uns in das Jahr 1989 zurück:

„In den Diskussionen an meiner Schule waren wir in den letzten zwei Jahren schon so offen, dass wir unter den neuen Bedingungen keine Schwierigkeiten haben. Es gibt schon lange keine Tabus mehr, und die Kollegen sprachen natürlich auch offen über westliche Sendungen ... Auf der nächsthöheren Ebene, auf Direktorenkonferenzen, reden wir so offen noch nicht. ... Ich habe mich auf der letzten Konferenz sehr kritisch geäußert zu bestimmten Methoden in der Volksbildung, die überholt sind. Ich bin davon überzeugt, dass es für die Erziehung der Schüler einer Schule schon wichtig ist, welche politische und vor allem menschliche Atmosphäre im Kollegium herrscht, und da hat der Direktor einen entscheidenden Einfluss.“²