Zusammenfassung
Ausgangspunkt für die hier herzustellende Vermittlung von Distinktionstheorie und Diskurstheorie ist die Theorie des französischen Soziologen Pierre Bourdieu. Bourdieu unterscheidet zwischen dem sozialen Raum und dem Raum der Lebensstile. Damit ist eine erste Differenz zwischen der Sozialstruktur und der Sphäre des Symbolischen oder des Sinnhaften angesprochen. Bourdieu hat sich in verschiedenen Arbeiten mit der soziologischen Analyse des Sprechens befasst und er hat sich dem gewidmet, was er die „Soziologie der symbolischen Formen“ genannt hat. Hier soll die Distinktionstheorie in ihren für die Untersuchung bedeutsamen Grundzügen dargelegt und die in diesem Rahmen entwickelte bourdieusche Diskurstheorie erläutert werden. Dabei soll den theoretischen Konzepten des Habitus, des Feldes, der Ästhetik und der Kulturproduktion besondere Aufmerksamkeit zukommen. Es geht insgesamt in diesem Kapitel darum, die bourdieusche Theorie daraufhin zu untersuchen, wie sie das Verhältnis zwischen den materiellen Lebensbedingungen (der Ressourcenverteilung), den Lebensstilen und dem kulturellen Wissen erklärt. In bourdieuschen Kategorien formuliert, sollen hier Fragen untersucht werden, wie die folgenden: Wie verhalten sich sozialer Raum, Lebensstile und Diskurse zueinander? Stehen sie in einem wechselseitigen Reproduktionsverhältnis oder werden die Lebensstile und Diskurse als durch den sozialen Raum geprägt, gar determiniert gedacht? Wie wird das kulturelle Wissen errichtet, und wie wird von Bourdieu die Kulturproduktion dargestellt? Daraufhin sollen erste Kritikpunkte vorformuliert werden, an die in späteren Kapiteln aus Sicht anderer (als bourdieuscher) Diskurstheorien angeknüpft werden kann, um die Distinktionstheorie Pierre Bourdieus diskurstheoretisch zu steigern.
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Literatur
Eine dritte Dimension wird eröffnet, wenn man die Zeit berücksichtigt, d. h. wenn man für Individuen oder Gruppen die “soziale Laufbahn” mit denkt (Bourdieu 1997a:106f).
In den Charakteristika der sozialen Differenzialität, der Expressivität, der Vorreflexivität und der Generativität des Stils liegt seine soziologische Relevanz begründet. Diese Aspekte lassen sich eben mit Bourdieus Begriff des Habitus auf einen Nenner bringen (Hahn 1986).
Zur Notwendigkeit, dieses kollektive Unbewusste auch in der empirischen Forschung als empirisches anzuerkennen siehe Eder (1989a:29).
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© 2002 Leske + Budrich, Opladen
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Diaz-Bone, R. (2002). Theorie der Distinktion. In: Kulturwelt, Diskurs und Lebensstil. Forschung Soziologie, vol 164. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-01451-5_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-01451-5_2
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3526-4
Online ISBN: 978-3-663-01451-5
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