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Zusammenfassung

Für keine unserer landwirtschaftlichen Kulturpflanzen ist die Güte des Pflanzgutes von so entscheidender Bedeutung wie für die Kartoffel. Zwar gewährleistet gesundes Pflanzgut nicht unter allen Umständen einen gesunden Bestand und eine gesunde Ernte, weil die Kartoffel während der Vegetation von einer ganzen Anzahl gefährlicher Krankheiten und Schädlinge bedroht ist, die fortlaufender Bekämpfung bedürfen; aber selbst wenn diese durchschlagende Wirkung hat, kann trotzdem das mit dem Anbau verfolgte Ziel nicht erreicht werden, wenn das Pflanzgut nicht einwandfrei gewesen ist. Seine Qualität entscheidet schlechthin über den Erfolg all unserer Bemühungen. Die Gesundheit der Kartoffelknolle ist aber nicht nur bestimmend für ihren Pflanzgutwert, sondern auch für ihren Konsumwert, sei es als Wirtschafts-, sei es als Speisekartoffel. Es braucht nur an ihre Haltbarkeit im Winterlager erinnert zu werden, deren Unzulänglichkeit alljährlich mehr oder weniger schwere Verluste verursacht, oder an die Beeinträchtigung ihres Nutzungswertes für industrielle Verarbeitung. Die Erkenntnis dieser Schlüsselstellung der gesunden Kartoffelknolle oder, negativ ausgedrückt, der Kartoffelknollenpathologie hat in erster Linie alle am Kartoffelhandel beteiligten Stellen schon frühzeitig — 1909 — veranlaßt, allgemein anerkannte Richtlinien für die Abwicklung des Kartoffelgeschäftes zu vereinbaren, wie sie zuletzt in den sogenannten „Frankfurter Bedingungen 1950“ ihren Niederschlag gefunden haben. Das kommt eindeutig in der Auffassung zum Ausdruck, daß es sich bei der Abwicklung eines Kaufvertrages nach den Frankfurter Bedingungen neben den außerhalb dieser Bedingungen getroffenen Vereinbarungen vornehmlich um die Frage handelt, welche Mängel gerügt werden können, in welcher Höhe sie bei Speisekartoffeln hingenommen werden müssen, inwieweit sie bei Pflanzkartoffeln außer Betracht bleiben, welche Mängelfristen und welche Mängelrügeverfahren einzuhalten sind. Die hierüber getroffenen Bestimmungen können aber nur bei sehr genauer Kenntnis der mancherlei Krankheiten erfüllt werden, von denen die Kartoffelknolle befallen wird. Dabei werden wir freilich nicht stehen bleiben dürfen, sondern vielmehr darüber hinaus anstreben müssen, diese Krankheiten von vornherein auszuschalten und damit den Anlaß zu Mängelrügen zu beseitigen. Damit aber rückt die Kartoffelknollenpathologie in den Mittelpunkt des Interesses. Unermüdliche Forschung hat sie nach vielen Richtungen hin durchleuchten und wertvolle Einsichten vermitteln können, aber viele Fragen sind noch offen, deren Beantwortung ein mehr oder weniger vordringliches Anliegen ist.

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© 1955 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Braun, H. (1955). Vordringliche Aufgaben der Kartoffelknollenpathologie. In: Festschrift der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein — Westfalen zu Ehren des Herrn Ministerpräsidenten Karl Arnold. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02437-8_26

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